Trotz internationalem Haftbefehl Präsident Putin auf Golf-Tour
Putin ist in die Golfregion gereist - allerdings nicht zum Klimagipfel. Russlands Präsident besucht die Staatschefs der Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabiens. Eine Festnahme hat er dort nicht zu befürchten.
Während in Dubai die Weltklimakonferenz tagt, hat der russische Präsident Wladimir Putin seine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien begonnen. Der Kremlchef dürfte darauf hoffen, die Unterstützung der zwei ölreichen Länder im Nahen Osten zu gewinnen.
Putin landete in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Emirate, und wurde am Flughafen von Außenminister Scheich Abdullah bin Zayed Al Nahyan empfangen. Vor dem Treffen mit Präsident Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan flog das militärische Akrobatik-Team der Emirate in Formation.
"Dank Ihrer Haltung haben unsere Beziehungen heute ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht", sagte Putin zum Präsidenten und lobte den regen Handel zwischen den Staaten. Der Kremlchef erklärte, er werde mit seinem Kollegen über die Situation "in den heißen Zonen" sprechen. Er nannte sowohl den Nahost-Konflikt als auch die "Krise in der Ukraine" - und meinte damit den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Putin lädt Zayed zum BRICS-Gipfel ein
Russischen Angaben zufolge lobte Putin das bilaterale Verhältnis der Länder als geschichtlich beispiellos gut und lud Zayed zum Besuch des BRICS-Gipfels 2024 in Kasan ein. BRICS steht für die Mitglieder der Organisation: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Laut Putin sind die Vereinigten Arabischen Emirate der wichtigste Handelspartner Russlands im Arabischen Raum.
Weiterflug nach Riad
Nach seinem Besuch in Abu Dhabi flog Putin nach Saudi-Arabien zu einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Putin betonte in Riad die engen Beziehungen zwischen Russland und dem saudischen Königreich. "Nichts kann die Entwicklung unserer freundschaftlichen Beziehungen stören", sagte er der Agentur Tass zufolge.
Er verabredete mit dem Kronprinzen auch, dass ein nächstes Treffen in Moskau stattfinden solle. Bei den Gesprächen in Riad sollte es laut dem Kreml auch um Handel, Investitionen und internationale Politik gehen.
Putin muss nicht mit Festnahme rechnen
Bei Putins Reise in die beiden arabischen Länder steht nach Angaben Moskaus auch die vom Ölkartell Opec+ beschlossene Kürzung der Ölfördermengen auf der Agenda. Im Programm wurden keine Angaben gemacht, ob Putin auch die UN-Klimakonferenz besuchen würde, die gerade in Dubai in den Emiraten stattfindet.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Deswegen war Putin zu den großen internationalen Treffen nicht angereist, er blieb sowohl dem G20-Gipfel im September in Indien als auch dem Gipfel der BRICS-Staatengruppe im August in Südafrika fern. In den Emiraten und in Saudi-Arabien muss Putin trotz des gegen ihn vorliegenden Haftbefehls nicht mit einer Festnahme rechnen. Beide Länder sind keine Vertragsparteien des IStGH.
Zuletzt reiste Putin in Staaten, die dem russischen Staatschef freundlich gesinnt sind: Im Oktober traf er sich am Rande des Neue-Seidenstraßen-Forums mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Einige Tage davor war Putin erstmals seit dem Haftbefehl ins Ausland gereist und hatte sich ins nahe Kirgistan begeben.