Coronavirus Trump verhängt Einreiseverbot aus Europa
US-Präsident Trump hält die Maßnahmen gegen das Coronavirus in der EU für ungenügend und erlässt einen Einreisestopp für Reisende aus Europa. Bei der Frage, ob auch der Handel ausgesetzt wird, rudert er zurück.
Die Maßnahmen gegen das Coronavirus sind weitaus drastischer als es erwartet wurde: Für 30 Tage werden alle Reisen aus Europa in die USA untersagt. Das teilte der amerikanische Präsident Donald Trump in einer Ansprache an die Nation mit.
Das Einreiseverbot für Menschen aus Europa beginnt am Freitag um Mitternacht. Ausgenommen sind nur Großbritannien und Angehörige von amerikanischen Staatsbürgern, die zurück in die USA wollen. Die aber können nur über bestimmte Flughäfen einreisen und müssen sich einem Test unterziehen.
Weniger Infektionen - aber auch weniger Getestete
Trump warf den Europäern vor, nicht schnell und nicht entschieden genug Maßnahmen gegen das Virus ergriffen zu haben. Anders als die USA hätten sie Einreisen aus China nicht unterbunden.
"Weil wir früh intensive Maßnahmen ergriffen haben, sehen wir dramatisch weniger Virusinfektionen in den USA, als sie jetzt in Europa zu sehen sind", so Trump in seiner Rede.
Was die offiziellen Zahlen angeht, liegen die USA tatsächlich weit hinter Europa zurück. Derzeit sind demnach 1200 Menschen erkrankt, 30 gestorben. Allerdings wurden in den USA auch sehr viel weniger Menschen auf das Virus getestet, einfach weil zu wenig Tests vorhanden sind.
Landesweit sollen bisher erst 11.000 Menschen überhaupt getestet worden sein. Gleichzeitig entstehen fast täglich neue Infektionsherde mit schnell wachsenden Zahlen an Erkrankten. Dass dies so ist, schreibt Trump auch den Europäern zu: "Das Ergebnis ist, dass viele neue Infektionsherde durch Reisende aus Europa gesät wurden."
Auch Einfuhr von Waren eingeschränkt?
Verwirrung gab es um die Frage, ob die neuen Beschränkungen nur für Menschen gelten oder ob auch die Einfuhr von Waren aus Europa verboten wird. In seiner Ansprache war Trump eindeutig und schloss die Grenzen auch für den Güterverkehr: "Diese Verbote beziehen sich nicht nur auf Handel und Güterverkehr, sondern mehrere andere Dinge, sobald wir dafür die Genehmigung bekommen.".
Was das sein könnte, sagte Trump nicht. Aber: Schon wenige Minuten später widersprach er sich selbst mit einem Tweet: Es sei wichtig für alle Länder und Unternehmen zu wissen, so Trump, dass der Handel in keinster Weise von den 30-tägigen Beschränkungen betroffen sei. "Die Einschränkungen stoppen Menschen, nicht Waren."
Trump für Staatshilfen für betroffene Unternehmen
Auf der anderen Seite will Trump prüfen, ob die Reisebeschränkungen für China und Südkorea bereits früher als geplant aufgehoben werden könnten, wenn sich dort die Situation stabilisiert.
Den eigenen Bürgern versprach Trump Steuererleichterungen und Staatshilfen für besonders betroffene Unternehmen. Außerdem soll durch kostenlose Behandlung und Lohnbeihilfen verhindert werden, dass Menschen nur deshalb nicht zum Arzt gehen, weil sie die Kosten nicht bezahlen können oder keine Lohnfortzahlung bekommen.