Annäherung zwischen USA und Kuba Havanna lässt 25 Dissidenten frei
Nach der historischen Ankündigung vom Ende der Eiszeit zwischen USA und Kuba passierte zunächst - nichts. Nun reagiert Havanna offenbar und entlässt 25 inhaftierte Dissidenten. Washington kündigte zudem den Besuch einer ranghohen Delegation in Havanna an.
Im Zuge der diplomatischen Annäherung an die USA hat die kubanische Regierung weitere politische Häftlinge in die Freiheit entlassen. Inzwischen seien mindestens 25 Dissidenten auf freiem Fuß, teilte die Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung mit. Deren Chef Elizardo Sánchez wertete den Schritt als Teil der Vereinbarung zwischen Havanna und Washington, die die Freilassung von 53 Dissidenten vorsehe.
Nach und nach kamen 25 Dissidenten frei
Weder von den USA noch von Kuba gab es zunächst eine Stellungnahme dazu. Am Mittwoch hatte Sánchez zunächst die Freilassung der 19 Jahre alten Zwillingsbrüder Diango Vargas Martin und Bianko Vargas Martin gemeldet. Später kam Enrique Figuerola Miranda frei. Am Donnerstag hieß es, auch die Häftlinge Ernesto Riveri Gascon und Lazaro Romero Hurtado seien auf freiem Fuß. Im Laufe des Tages meldete die Kommission weitere Entlassungen.
Die meisten Betroffenen waren im Osten Kubas in Haft, wo die kleine Dissidentengruppe Patriotische Union ihren Sitz hat. Sie gilt als die regierungskritischste Dissidentengruppe im Karibikstaat.
Mitte Dezember hatte US-Präsident Barack ein Ende der seit mehr als 50 Jahren bestehenden Eiszeit im Verhältnis zu Kuba angekündigt. Zudem erklärten Regierungsvertreter in Washington, Kuba habe sich zur Freilassung von eben jenen 53 Personen bereit erklärt, die Washington als politische Häftlinge einstufe. Dies sei Teil des Deals über eine Annäherung der beiden Staaten.
Seither hatten weder Kuba noch die USA öffentlich die Namen auf der Liste genannt oder Freilassungen angekündigt. Dieser Umstand hatte zuletzt in den USA zu wachsender Kritik an der Vereinbarung geführt. Viele Amerikaner kubanischer Herkunft und konservative Politiker warfen Obama vor, sein im Geheimen ausgehandelter Deal sei zu vage und verlange Havanna keine Zugeständnisse ab. Doch nun dürften die jüngsten Freilassungen den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.
Zudem gaben die USA nun bekannt, noch diesen Monat eine ranghohe Delegation zu Gesprächen über die diplomatische Annäherung und das Thema Migration nach Havanna zu entsenden. Das Treffen ist für den 21. und 22. Januar geplant.