Blick in einen leeren Kreißsaal

Europäischer Vergleich Weniger Totgeburten - aber Anstieg in Deutschland

Stand: 03.02.2025 14:31 Uhr

In den meisten europäischen Ländern ist die Rate von Totgeburten gesunken oder stabil geblieben. Aber nicht in Deutschland und Belgien: Hier kamen seit 2010 mehr Kinder tot zur Welt. Warum, ist allerdings noch nicht geklärt.

In Europa kommen insgesamt immer weniger Kinder tot zur Welt - es gibt allerdings Ausnahmen. In Deutschland und Belgien gibt es seit mindestens dem Jahr 2010 einen stabilen und deutlichen Anstieg, wie eine Analyse des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock zeigt.

In den meisten europäischen Ländern sank die Rate kontinuierlich auf weniger als drei Totgeburten pro 1.000 Geburten. In anderen Staaten stagnierte die Zahl. In Deutschland stieg demnach die Zahl der Totgeburten von 2,8 im Jahr 2010 auf 3,7 im Jahr 2021; in Belgien wurde ein Anstieg von 4,6 auf 5,6 verzeichnet. In Spanien sank sie von 3,1 auf 2,7 und in Dänemark von 3,1 auf 2,9. In anderen Ländern - unter anderem in Österreich und Italien - stagnierte die Rate.

Gründe sind teils unklar

Eine Erklärung für die Entwicklung der Totgeburtenraten konnten die Forschenden noch nicht liefern. Die Ursachen müssten weiter erforscht werden, hieß es. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts untersuchten den Angaben zufolge, wie das steigende Alter der Mütter und Veränderungen von Mehrlingsgeburten die Trends und Unterschiede beeinflusst haben könnten. Die Analysen zeigten, dass die untersuchten Faktoren nur einen kleinen Teil erklären.

Zumindest für Belgien könnte es laut Studie aber auch an einer Veränderung der späten Schwangerschaftsabbrüche liegen, da diese in Belgien nicht aus den Totgeburtenzahlen herausgerechnet werden konnten.

Dieses Thema im Programm: Dieser Beitrag lief am 03. Februar 2025 um 15:00 Uhr im Deutschlandfunk.