Nach Verschleppung durch Hamas Regierung hat keinen Kontakt zu deutschen Geiseln
Laut Außenministerin Baerbock hat Deutschland weiterhin keinen Kontakt zu den acht von der Hamas verschleppten deutschen Geiseln. Die Bundeswehr hat mittlerweile mit einem vierten Flug Deutsche aus Israel ausgeflogen.
Die Bundesregierung hat weiterhin keinen Kontakt zu den deutschen Geiseln, die von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden. Das sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Vor mehr als einer Woche nahm die islamistische Hamas bei ihrem Angriff auf Israel etwa 150 Geiseln, darunter acht Deutsche.
In der ARD sagte Baerbock, die Situation der Geiseln sei eines der Hauptthemen bei ihren Besuchen in Israel und Ägypten gewesen. Ein kleines Team im Auswärtigen Amt beschäftige sich rund um die Uhr damit, die Geiseln freizubekommen, sagte die Ministerin. Noch könne man aber nicht sagen, wo genau die Entführungsopfer gefangen gehalten werden.
Deutschland sichert Israel Hilfe zu
Die Bundesregierung hoffe darauf, dass Katar und die Türkei vermitteln könnten. Beide Länder verfügten über Kanäle, um mit der Hamas-Führung zu sprechen. Die Bundesregierung habe daher eindringlich an beide Länder appelliert, diese Kanäle jetzt zu aktivieren, so Baerbock.
Den Terror der Hamas verglich Baerbock mit dem der Miliz "Islamischer Staat". Die verbreiteten Bilder seien abscheulich und barbarisch. Israel werde von Deutschland jegliche Hilfe bekommen, die es benötige, betonte sie. "Auch wenn es militärische Unterstützung braucht." Es sei an der israelischen Regierung zu sagen, was genau sie benötige. Baerbock unterstrich den auf Ex-Kanzlerin Angela Merkel zurückgehenden Satz: "Die Sicherheit Israels ist Staatsräson."
Bundeswehr fliegt weiter Deutsche aus
Seit dem Wochenende fliegt die Bundeswehr deutsche Staatsbürger unmittelbar aus Israel aus. In der Nacht ist die vierte Bundeswehrmaschine aus Tel Aviv kommend mit 60 deutschen Passagieren auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet.
Insgesamt seien damit 222 Menschen nach Deutschland geflogen, teilte die Bundeswehr auf X, vormals Twitter, mit.
"Für militärische Evakuierung bereit"
Im Falle einer Verschlechterung der Lage stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierung bereit, hatten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Vortag erklärt. Man treffe weitere Vorbereitungen. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken.
Zuvor hatte das Auswärtige Amt etwa 2.800 Menschen dabei geholfen, Israel zu verlassen. Die meisten sind mit Sonderflügen der Lufthansa nach Deutschland zurückgekehrt.
Mit Informationen von Birthe Sönnichsen und Kai Clement