Kliniken und Pflegeeinrichtungen Lauterbach legt Hitzeschutzpläne vor
Hitze kann zum gesundheitlichen Problem werden - vor allem für Ältere und Kranke. Gesundheitsminister Lauterbach will Menschen besser davor schützen und hat nun Pläne für Kliniken und Pflegeeinrichtungen vorgestellt.
Um Patientinnen und Patienten besser vor hohen Temperaturen zu schützen, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Hitzeschutzpläne für Kliniken und Pflegeeinrichtungen vorgelegt. "Der Klimawandel wird Hitzeschutz zu einem Dauerproblem machen", sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ländern, Kommunen, Gesundheitswesen und Wissenschaft in Berlin.
In puncto Hitze könnte es "ein gefährlicher Sommer" werden, meinte der Minister. Generell sei das in Westeuropa mit seiner vergleichsweise alten Bevölkerung und vielen Menschen in Städten ein besonderes Problem. Meist seien es wenige Hitzetage, in denen aber Hunderte Menschen sterben. "An diesen Tagen müssen wir einfach mehr machen." Laut Robert Koch Institut gab es im vergangenen Jahr 3.200 Hitzetote nach 4.500 im Jahr zuvor.
Gefahr besonders für Kinder, ältere und chronisch kranke Menschen
Im Blick stehen sollen in diesem Sommer weiterhin besonders Risikogruppen wie Ältere, Kinder, chronisch Kranke, allein lebende Menschen und Pflegebedürftige. Die Bundesempfehlungen sollen praktische Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen erleichtern. "Vieles, was wirkt, ist nicht davon abhängig, dass umgebaut wird", sagte Lauterbach.
Der Pflegeexperte Claus Bölicke nannte beispielsweise Folien und Rollos als Sonnenschutz an Glasfassaden. Körperliche Aktivitäten könnten eher in den Vormittag gelegt werden, während Gedächtnistrainings oder Singrunden dann nachmittags in kühleren Räumen oder im Schatten im Garten gemacht würden.
Aktionstag am 5. Juni
Eine wichtige Rolle bei Informationen für die breite Bevölkerung sollen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes spielen. Sie könnten Hitzephasen nun mit fünf Tagen Vorlauf anzeigen, sagte Lauterbach.
Für akute Warnungen, in denen unmittelbares Handeln erforderlich ist, werden auch Warnungen über Handy-Benachrichtigungen erwogen. Dazu liefen Vorbereitungen mit dem Bundesinnenministerium, sagte der SPD-Politiker. Ärztepräsident Klaus Reinhardt kündigte einen Aktionstag am 5. Juni an, bei dem bundesweit auf das Thema Hitze aufmerksam gemacht werden soll.
Verstärkte Aufklärung während Fußball-EM
Besonders für Ältere, Kranke und Menschen im Freien hätten hohe Temperaturen gesundheitliche Folgen. Ihnen würden die Handlungsempfehlungen und Informationspakete, die jetzt für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kommunen oder auch die Fußball-EM entwickelt worden seien, helfen.
Konkret finden sich auf der Webseite hitzeservice.de Kommunikationskonzepte, wie verschiedene Risikogruppen wie ältere oder wohnungslose Menschen über den Hitzeschutz aufgeklärt werden können.