Zahlen für 2023 Deutlich mehr Straftaten gegen Geflüchtete
Die Zahl politisch motivierter Übergriffe auf Geflüchtete ist deutlich gestiegen: 2023 zählte die Polizei in Deutschland 2.378 Straftaten - fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. 219 Menschen wurden dabei verletzt.
Die Polizei hat im vergangenen Jahr deutlich mehr mutmaßlich politisch motivierte Übergriffe auf Geflüchtete in Deutschland verzeichnet als im Jahr zuvor. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums hervor, die die Linken-Politikerin Clara Bünger erfragt hat und die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegen.
Demnach registrierten die Sicherheitsbehörden insgesamt 2.378 Straftaten, darunter 313 Gewaltdelikte. 219 Menschen wurden verletzt.
Die Zahlen zeigten fast eine Verdopplung zum Vorjahresvergleich: 2022 sei es zu 1.248 Übergriffen gegen Flüchtlinge gekommen. Den Angaben zufolge wurden zuletzt 2016 mehr Fälle gezählt, damals waren es 2.545 Straftaten.
"Besorgniserregend, kommt aber nicht überraschend"
Laut Innenministerium hätten die Sicherheitsbehörden außerdem 180 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte verzeichnet, der höchste Wert seit 2017. Noch 2022 lag die Zahl der Attacken auf solche Einrichtungen bei 70.
"Der enorme Anstieg von Straftaten gegen Geflüchtete ist sehr besorgniserregend, kommt aber nicht überraschend", erklärt Bünger. Sie verwies auf härtere Abschieberegeln der Bundesregierung und die Zustimmung zur AfD. "Es ist kein Wunder, dass Rassisten sich in einer solchen gesellschaftlichen Lage bestärkt fühlen, die allgegenwärtigen Ressentiments in die Tat umzusetzen und Geflüchtete anzugreifen."