Tunnel der Hamas
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Nahost-Krieg ++ Israel entdeckt bislang größten Hamas-Tunnel ++

Stand: 17.12.2023 23:46 Uhr

Israel hat nach eigener Darstellung den bislang größten Tunnel der Terrormiliz Hamas entdeckt. Im Gazastreifen sind nach Armeeangaben zwei israelische Soldaten getötet worden. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

17.12.2023 • 23:46 Uhr

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Israel hat weitere Details zu der versehentlichen Erschießung von drei Geiseln der Hamas im Gazastreifen verbreitet. Demnach hätten sich an den Wänden eines Gebäudes in der Nähe Schilder befunden, auf denen in hebräischer Sprache "S.O.S." und "Hilfe, drei Geiseln" zu lesen gewesen sei, teilte das Militär mit. Es verbreitete Fotos, auf denen weiße Schilder aus Stoff zu sehen waren, die mit roter Farbe beschriftet waren. Sie seien an einem Gebäude aufgehängt gewesen, das etwa 200 Meter von dem Ort entfernt gewesen sei, an dem die Geiseln dann versehentlich erschossen worden seien.

Bereits am Samstag hatte das Militär unter Berufung auf erste Untersuchungen des Vorfalls vom Freitag erklärt, die drei vom israelischen Militär erschossenen Geiseln hätten eine weiße Fahne mit sich getragen. Ein Soldat habe die drei Männer in mehreren zehn Metern Entfernung auftauchen sehen. Sie hätten alle keine Hemden angehabt. Der Soldat habe sich gleichwohl bedroht gefühlt und geschossen. Er habe angegeben, es seien Terroristen und dann sei das Feuer von mehreren anderen Soldaten auf die Geiseln eröffnet worden. Zwei seien sofort tot gewesen. Die dritte Geisel habe verwundet Schutz in einem Gebäude gesucht und auf Hebräisch um Hilfe gerufen. Zwar habe der Kommandeur sofort das Einstellen des Feuers befohlen, aber es sei weiter auf die Geisel geschossen worden, die dann gestorben sei.

"Das war gegen unsere Einsatzregeln", sagte der Militär-Sprecher. Generalmajor Herzi Halevi bekräftigte, die Schüsse auf die Menschen seien falsch gewesen. "Was ist, wenn zwei Menschen aus Gaza mit einer weißen Flagge herauskommen, um sich zu ergeben, schießen wir dann auf sie? Auf keinen Fall", so der Chef des Generalstabs: "Selbst diejenigen, die uns bekämpfen, nehmen wir fest, wenn sie ihre Waffen niederlegen und die Hände heben - wir erschießen sie nicht", so der General.

Israel und die Hamas sind nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen grundsätzlich offen für eine Feuerpause im Gazastreifen. Das gelte auch für die erneute Freilassung von Geiseln beziehungsweise Gefangenen. Allerdings seien Details einer Vereinbarung weiter strittig.

Ägypten und Katar würden auf einer Beschleunigung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen und der Öffnung des Grenzübergangs Kerem Schalom bestehen, bevor die Verhandlungen beginnen könnten, hieß es von zwei Personen aus dem ägyptischen Sicherheitsapparat.

Die Hamas bestehe darauf, die Liste der freizulassenden Geiseln einseitig festzulegen, und verlange, dass sich die israelischen Streitkräfte hinter vorher festgelegte Linien zurückziehen, sagten die Insider weiter. Israel sei zwar einverstanden, dass die Hamas die Liste festlege, verlange aber einen Zeitplan und die Einsicht in die Liste, bevor es den Zeitpunkt und die Dauer der Waffenruhe festlege. Zudem weigere sich Israel, sich zurückzuziehen.

Bei israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Dschabaliya im Norden des Gazastreifens sollen 90 Palästinenser getötet worden sein - das sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums des Gazastreifens gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben laut Angaben einer befreiten deutsch-israelischen Geisel vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen. "Als Frau hast du nie die Angst ganz aus dem Kopf bekommen, vergewaltigt oder Teil einer Reihe von Taten zu werden, niemals", sagte Yarden Romann in einem Interview dem US-Sender CBS. "Es ist einfach keine Option, weil du so lange du da bist, hoffnungslos bist. Du hast keinen Schutz, du kannst nie widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten", sagte Romann in einem bei der Plattform X vorab veröffentlichten Ausschnitt der Sendung "60 Minutes". Die Angst sei nicht immer extrem gewesen, aber nie verschwunden, sagte sie.

Romann war Ende November von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden. Sie war nach Angaben ihrer Familie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbuz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt wurden. Den dreien gelang es zunächst, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich im Gebüsch und entkamen.

Auch Wochen nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober kommen weiter neue Berichte über brutale sexuelle Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen ans Licht. Die israelische Polizei hat wegen der Berichte über massenhafte sexuelle Verbrechen an Frauen an dem Tag Ermittlungen aufgenommen. Eine unabhängige Expertenkommission sammelt zudem ebenfalls Augenzeugenberichte, forensisches und anderes Beweismaterial. Die Berichte schüren auch die Sorge um junge Frauen, die sich noch in der Gewalt der Terrororganisation befinden und deren Freilassung die Hamas bisher verweigert hat.

Begleitet von heftigen Vorwürfen gegen Israels Armee ist heute eine der drei versehentlich von israelischen Soldaten getöteten Geiseln der Hamas beerdigt worden. An der Trauerfeier im Kibbuz Schefajim nördlich von Tel Aviv nahmen Dutzende Angehörige des 26-jährigen Alon Schamris teil. Dessen Bruder Ido warf der israelischen Armee vor, Alon "im Stich gelassen und ermordet" zu haben. 

"Jene, die Dich im Stich gelassen haben, haben Dich auch noch ermordet, nach allem, was Du richtig gemacht hast", sagte Ido Schamris. "Du hast 70 Tage in der Hölle überlebt", sagte Schamris Mutter Dikla in ihrer Grabrede. "Noch einen Augenblick und Du wärst in meinen Armen gewesen." 

Armeesprecher Richard Hecht sagte, die Todesfälle würden untersucht und die Soldaten hätten "die Einsatzregeln verletzt". 

Die Telekommunikationsdienste in den südlichen und zentralen Gebieten des umkämpften Gazastreifens werden nach mehrtägigem Ausfall nach Angaben des Anbieters derzeit schrittweise wiederhergestellt. Auch an der Wiederherstellung der Dienste in der Stadt Gaza und im Norden des palästinensischen Küstengebiets werde gearbeitet, teilte das im Westjordanland ansässige Unternehmen Paltel auf der Plattform X mit. Der Hauptschaden sei behoben worden.

Seit dem 7. Oktober sind die Kommunikationsnetze in dem abgeriegelten Küstengebiet bereits mehrfach ausgefallen. Verbindungen nach außen waren dabei nur noch mit Satellitenhandys und mitunter von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen Sim-Karten möglich.

Israel beschießt Stellungen und Einrichtungen der libanesischen Hisbollah-Miliz und erwidert damit nach eigenen Angaben Angriffe auf eigene Stellungen. Die Hisbollah teilt mit, israelische militärische Ziele entlang der Grenze beschossen zu haben, darunter eine Kaserne, eine Kommandozentrale und einen Kran, an dem Überwachungsgeräte installiert waren.

Israelische Streitkräfte haben einen ungewöhnlich großen Tunnel der Terrormiliz Hamas entdeckt. Das Militär zeigte Reportern 100 Meter südlich vom Grenzübergang Erez den in einer Düne versteckten Ausgang des Tunnels. Der Tunnel soll bis zu 50 Meter tief liegen, stellenweise drei Meter hoch und breit sowie elektrifiziert sein. Seine Länge wird mit vier Kilometern angegeben. Es handele sich um den bislang größten entdeckten Tunnel, sagt Militärsprecher Daniel Hagari.

Israel hat den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges für Lkw mit Hilfsgütern geöffnet, teilt ein Sprecher des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit. Vergangene Woche hatte die israelische Regierung der vielfach geforderten Öffnung zugestimmt.

Mit Nachdruck hat Papst Franziskus die Erschießung von zwei Frauen in der katholischen Pfarrei von Gaza verurteilt. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom nannte er die beiden von Scharfschützen erschossenen palästinensischen Frauen mit Namen und sprach angesichts der Beschießung der Pfarreigebäude in Gaza und der Beschädigung der dortigen Niederlassung von Mutter-Teresa-Schwestern von "sehr schwerwiegenden und schmerzhaften Nachrichten". Er betonte, auf dem Gelände der Pfarrei befänden sich "keine Terroristen, sondern Familien, Kinder, Kranke, Behinderte und Ordensfrauen".

Mit dem Seelsorgepersonal der einzigen katholischen Pfarrei in Gaza hatte der Papst in den vergangenen Wochen häufig telefoniert. Am Samstag hatten israelische Militärs die Gebäude der Pfarrei unter Beschuss genommen und dabei zwei Menschen getötet und mehrere verletzt. Nach israelischen Angaben soll sich auf dem Gelände ein Raketenwerfer befunden haben.

Bei einem israelischen Luftangriff im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums fünf Palästinenser getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach am Sonntag im Flüchtlingslager Nur Schams in der Stadt Tulkarem.

Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, die Luftangriffe hätten sich gegen "terroristische Gruppen" gerichtet, die das Feuer eröffnet und Sprengstoffsätze geworfen hätten. Durch den Angriff seien israelische Soldaten in Gefahr geraten, sagte der Armeesprecher. "Mindestens vier Terroristen" seien bei dem Einsatz getötet und weitere verletzt worden. Zudem habe es vier Festnahmen gegeben.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das französische Außenministerium hat mitgeteilt, dass einer seiner Mitarbeiter infolge eines israelischen Angriffs auf Rafah im Süden des Gazastreifens gestorben ist. Der Mann habe Zuflucht im Haus eines seiner Kollegen vom französischen Konsulat gesucht, gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen und einigen ihrer Familienangehörigen. "Das Haus wurde am Mittwochabend bei einem israelischen Luftangriff getroffen, bei dem unser Mitarbeiter schwer verletzt und etwa zehn weitere Menschen getötet wurden." Nun sei der Mitarbeiter seinen Verletzungen erlegen, heißt es in der Erklärung des Außenministeriums vom späten Samstagabend.

Frankreich verurteile den Luftangriff auf ein Wohngebäude. "Wir fordern, dass die israelischen Behörden so schnell wie möglich umfassende Aufklärung über die Umstände dieses Luftangriffs geben." Vom israelischen Militär gibt es zunächst keine Stellungnahme.

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober haben Behörden in Deutschland gut 4300 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt registriert, darunter fast 500 Gewalttaten. Die Zahlen nannte Justizminister Marco Buschmann beim Jüdischen Gemeindetag in Berlin. Der FDP-Politiker bekräftigte, das Strafrecht müsse strikt angewandt werden. Er mahnte die Innenminister der Länder, die Polizeitaktik bei Demonstrationen zu ändern und Beweissicherung vor Deeskalation zu setzen.

Die militant-islamistische Hamas hat bekräftigt, keine Verhandlungen ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen. Die Haltung der Hamas sei, keine Gespräche zu führen, "solange die zionistische Aggression gegen unser Volk nicht ein für alle Mal aufhört", teilte die Terrororganisation mit. Dies sei allen Vermittlern mitgeteilt worden. Das Golfemirat Katar bemüht sich derzeit nach eigenen Angaben um Vermittlungen zwischen den Kriegsparteien "zur Erneuerung der humanitären Pause".

"Es gibt Bemühungen zu einer erneuten Waffenruhe", Sophie von der Tan, ARD Tel Aviv zur aktuellen Lage in Israel

Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, tagesschau24, 17.12.2023 09:00 Uhr

Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Bei einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen wird Colonna dem Außenministerium in Paris zufolge eine "sofortige und dauerhafte humanitäre Feuerpause" im Gazastreifen fordern. Sie soll Ministeriumsangaben zufolge zur Befreiung "aller Geiseln" führen und die Lieferung humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen ermöglichen. Colonna soll in Israel zudem Angehörige französischer Geiseln treffen, die sich weiterhin in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas befinden.

Im Westjordanland haben nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums israelische Soldaten drei Palästinenser getötet. Zwei Menschen seien in Tulkarm erschossen worden. Ein dritter aus Dschenin sei seinen Verletzungen erlegen, die er vor einigen Tagen durch das israelische Militär erlitten habe.

17.12.2023 • 07:09 Uhr

Israel meldet Tod weiterer Soldaten

Bei den Kämpfen im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Armeeangaben zwei weitere israelische Soldaten getötet worden. Einer der beiden Soldaten sei bei Kämpfen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens getötet worden. Der andere sei im Süden gefallen. Damit wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober 121 Soldaten getötet.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Gaza-Krieg auf die weiter katastrophale medizinische Versorgungslage in dem abgeriegelten Küstenstreifen hingewiesen. Das schwer beschädigte Al-Schifa-Krankenhaus in der nördlichen Stadt Gaza sei nur "minimal funktionsfähig" und müsse dringend zumindest die grundlegendsten Funktionen wieder aufnehmen können, "um die Tausenden von Menschen, die lebensrettende medizinische Versorgung benötigen, weiter zu versorgen", erklärte die WHO in einer Mitteilung. Die Notaufnahme des Krankenhauses gleiche einem "Blutbad".

In dem größten Krankenhaus im Gazastreifen würden nur noch eine Handvoll Ärzte, einige wenige Krankenschwestern sowie 70 Freiwillige unter "unglaublich schwierigen" Bedingungen arbeiten, hieß es. Die Operationssäle seien nicht funktionsfähig, weil es an Treibstoff, Sauerstoff, Fachpersonal und Vorräten mangele. Auch gebe es kein Blut für Transfusionen und kaum Personal, um den ständigen Strom von Patienten zu versorgen. Die Dialyse-Station für Nierenkranke versorge mit einem kleinen Generator täglich etwa 30 Patienten. Zehntausende nutzten das Krankenhausgebäude und das Gelände als Unterkunft.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen. Der einzige Trost für die Familien der gefallenen Soldaten sei, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sei, sagte Netanyahu am Samstagabend laut der Zeitung "The Times of Israel". Daher werde man "sicherstellen, dass wir weiter kämpfen, bis wir den totalen Sieg erringen".

Zu Forderungen der Hamas nach Einstellung der Kämpfe und Abzug der Truppen wurde Netanyahu mit den Worten zitiert: "In dem Moment, in dem wir vor dieser Forderung kapitulieren, hat die Hamas gewonnen. Und wir sind verpflichtet, (die Hamas) zu eliminieren und alle Geiseln zurückzubekommen".

Zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten sagte Netanyahu: "Es hat mir das Herz gebrochen, es hat das Herz einer ganzen Nation gebrochen". Dennoch werde der Krieg weitergehen.

Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Wie der in Katar ansässige Sender mitteilte, wurde die Rechtsabteilung angewiesen, den Tod von Samer Abu Dakka dringend an das Gericht in Den Haag zu verweisen. Der Sender spricht von "Ermordung".

Der 45 Jahre alte Vater von vier Kindern wurde am Samstag beerdigt. Nach Angaben von Al-Dschasira war der Kameramann bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen - letztlich konnten sie nach Angaben des Fernsehsenders nur noch seine Leiche bergen.

Das israelische Militär wies auf Nachfrage Vorwürfe zurück, gezielt gegen Journalisten vorzugehen. "Die israelischen Streitkräfte haben niemals absichtlich Journalisten ins Visier genommen und werden dies auch niemals tun", erklärte ein Sprecher. Die Armee wies darauf hin, der Aufenthalt in einer "aktiven Kampfzone" sei mit Risiken verbunden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich am Samstag an einer UN-Mission beteiligt, um medizinische Hilfsgüter nach Gaza-Stadt zu liefern. Außerdem habe man sich ein Bild über die Lage im Al-Schifa Krankenhaus machen wollen. Das Team habe Medikamente, chirurgische Instrumente sowie Anästhesiematerial in das derzeit nur minimal funktionsfähige Krankenhaus gebracht, so die WHO in einer Erklärung.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist weiterhin dramatisch

Julia Brestrich, BR , tagesschau, 17.12.2023 13:15 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Kollege David Cameron haben in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag zu verstärkten internationalen Anstrengungen für eine "nachhaltige Waffenruhe" im Gazastreifen aufgerufen. "Wir alle müssen alles tun, was wir können, um den Weg für eine nachhaltige Waffenruhe zu ebnen, die zu einem nachhaltigen Frieden führt", erklärten Baerbock und Cameron in der britischen Zeitung "Sunday Times". Je schneller eine solche Waffenruhe komme, desto besser - "der Bedarf ist dringend", betonten die beiden Politiker. In diesem Konflikt seien schon "zu viele Zivilisten gestorben".

Allerdings lehnten es Baerbock und Cameron ab, von Israel eine "allgemeine und sofortige Waffenruhe" zu verlangen. Dies würde die Gründe ignorieren, warum Israel dazu gezwungen sei, sich selbst zu verteidigen, argumentierten sie: "Die Hamas hat Israel barbarisch angegriffen und feuert immer noch jeden Tag Raketen ab, um israelische Bürger zu töten." Die Hamas müsse "ihre Waffen niederlegen", forderten Baerbock und Cameron.

Nach Überzeugung von Kanzler Scholz muss jüdisches Leben in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sein. Die Angehörigen der Geiseln in der Gewalt der Hamas fordern einen Stopp der Kampfhandlungen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 17. Dezember 2023 um 09:00 Uhr.