Landtagswahl in Schleswig-Holstein ++ Grüne gewinnen erstmals Direktmandate ++
Die Grünen haben bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erstmals Direktmandate gewonnen. CDU-Wahlsieger Günther lobt in den tagesthemen auch seine bisherigen Koalitionspartner und spricht von einem "neuen Stil". Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.
- Vorläufiges Ergebnis
- Grüne gewinnen erstmals Direktmandate
- Günther: "Keinen Zacken aus der Krone brechen"
- Grüne und FDP bringen sich als Regierungspartner in Stellung
- Das Wichtigste im Überblick
- Günther will mit beiden Koalitionspartnern sprechen
- Stegner nennt Abschneiden seiner Partei ein "Debakel"
- Wahlbeteiligung etwa wie vor fünf Jahren
Ende des Liveblogs
Damit schließen wir den Liveblog zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Vielen Dank für Ihr Interesse.
AfD fliegt erstmals wieder aus einem Landtag
Die AfD ist bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erstmals in Deutschland wieder aus einem Landesparlament geflogen. Die Partei um ihren Spitzenkandidaten Jörg Nobis erhielt laut vorläufigem Ergebnis nur 4,4 Prozent und scheiterte damit an der Fünf-Prozent-Hürde. Erst 2017 hatte die AfD im nördlichsten Bundesland überhaupt den Einzug in den Landtag geschafft. Umfragen hatten die Partei vor der Wahl noch bei fünf bis sechs Prozent gesehen.
Nobis machte internen Streit als Ursache für die Niederlage aus. "Interner Streit wird vom Wähler nicht goutiert", sagte er. Bereits vor der Wahl hatte die AfD im Landtag ihren Fraktionsstatus eingebüßt. Die zunächst fünfköpfige Fraktion zerfiel, weil der Partei nur drei Abgeordnete blieben. Eine Fraktion muss mindestens vier Politiker haben.
Vorläufiges Ergebnis bestätigt Sieg der CDU
Die CDU von Ministerpräsident Daniel Günther hat die Landtagswahl in Schleswig-Holstein klar gewonnen. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge kamen die Christdemokraten auf 43,4 Prozent der Stimmen. Das sind 11,4 Punkte mehr als 2017, es ist das beste Ergebnis nach 1983. Die SPD mit Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller dagegen schnitt mit 16,0 Prozent historisch schlecht ab und fiel sogar hinter die Grünen zurück, die von 12,9 Prozent bei der Wahl 2017 auf jetzt 18,3 Prozent zulegten.
Die FDP, die mit CDU und Grünen in einer Jamaika-Koalition regiert, verlor 5,1 Punkte (11,5) und kam auf 6,4 Prozent. Stark verbessern von 3,3 auf 5,7 Prozent konnte sich der Südschleswigsche Wählerverband (SSW). Die schleswig-holsteinische AfD verpasste mit 4,4 Prozent als erster Landesverband in Deutschland den Wiedereinzug in den Landtag. Auch die Linken scheiterten mit 1,7 Prozent klar an der Fünf-Prozent-Hürde.
Analyse: Was die CDU von Günther lernen kann
Das Wahlergebnis in Schleswig-Holstein ist für die Union ein dringend benötigter Erfolg. CDU-Chef Merz sollte der Wahlerfolg von Ministerpräsident Günther aber auch zu denken geben, analysiert Vera Wolfskämpf.
Hochrechnung, 23.53 Uhr
Laut der jüngsten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,4 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,3 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 16,0 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,7 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,4 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Hochrechnung, 23.14 Uhr
Laut der jüngsten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,4 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,3 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 16,0 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,7 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,4 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Hochrechnung, 23.03 Uhr
Laut der neunten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,4 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,2 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 16,0 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,7 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,4 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Grüne gewinnen erstmals Direktmandate bei Landtagswahl
Die Grünen haben bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erstmals Direktmandate gewonnen. Im Wahlkreis Kiel-West setzte sich die 39-Jährige Anna Langsch mit 31,8 Prozent gegen Innenstaatssekretärin Kristina Herbst (CDU, 26,5 Prozent) durch. Der Wahlkreis Kiel-Nord ging an Lasse Petersdotter (32,4 Prozent) - der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag setzte sich gegen den CDU-Landtagsabgeordneten Tobias von der Heide (28,6 Prozent) durch.
Ein weiteres Direktmandat zeichnete sich in Lübeck-Süd ab, wo Grünen-Kandidat Jasper Balke nach 40 von 44 Bezirken klar vor der CDU-Landtagsabgeordneten Annette Röttger lag.
Bei der Bundestagswahl im September hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erstmals in Schleswig-Holstein für die Grünen ein Direktmandat gewonnen.
Reaktionen aus Kiel
Die Reaktionen in Kiel fallen unterschiedlich aus: CDU und Grüne feiern, bei der SPD herrscht Tristesse.
Analyse: Wer wählte was warum?
Wie ist der CDU-Triumph zu erklären, wie das SPD-Debakel? Eine Analyse mit infratest-dimap-Daten.
Hochrechnung, 22.19 Uhr
Laut der achten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,4 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,2 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 16,0 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,8 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,4 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
"Keinen Zacken aus der Krone brechen"
Eine hervorragende Zusammenarbeit in der Koalition mit Grünen und FDP sei erfolgreich für das starke Wahlergebnis gewesen, meint Ministerpräsident Daniel Günther in einem tagesthemen extra. Man habe in Schleswig-Holstein einen "neuen Stil" geprägt.
"Aus drei unterschiedlichen Parteien haben wir Stärken gemacht." Man gönne sich gegenseitig Erfolge und vertrete sie gemeinsam. "Wir brechen uns keinen Zacken aus der Krone, dass wir als CDU auch mal sagen, dass Grüne und FDP eben auch gute Ideen haben." Möglicherweise könne das auch in Berlin eine Nachahmung geben, so Günther.
Hochrechnung, 21.53 Uhr
Laut der siebten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,5 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,1 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,9 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,8 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,5 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Günther lässt Koalitionspräferenz zunächst offen
Nach einer Serie von Wahlniederlagen in Bund und Ländern triumphiert die CDU in Schleswig-Holstein - insbesondere dank des Ministerpräsidenten. Künftig reicht Daniel Günther ein einziger Partner, um im Kieler Landtag auf eine Mehrheit zu kommen. Festlegen will er sich noch nicht auf einen Koalitionspartner.
"Wir werden mit der Partei und den Parteien zusammenarbeiten, die den Kurs der vergangenen fünf Jahre halten", sagte Günther, der seit 2017 mit Grünen und FDP regiert, in der ARD. "Grüne und FDP bieten eine gute Gewähr, diese Politik fortzusetzen." Mit beiden Parteien wolle er sprechen.
Am Wahlabend wies Günther darauf hin, dass er sich im Wahlkampf immer für eine Fortsetzung des Dreierbündnisses ausgesprochen hatte. "Wir haben eine hohe Zufriedenheit als Jamaika gehabt", sagte er.
Günther nannte eine Reihe von Themen, um die sich die künftige Koalition bevorzugt kümmern sollte: Klimaschutz, die Sicherung von Arbeitsplätzen, den Ausbau der Infrastruktur und eine Profilierung Schleswig-Holsteins als weltoffenes und aufgeschlossenes Land.
Interaktive Karte mit Wahlkreisen und Gemeinden
Wer liegt in welcher Gemeinde vorn? Wo schneidet welche Partei besonders gut oder schlecht ab? Die interaktive Karte zeigt viele Details und regionale Besonderheiten des Wahlergebnisses im Norden.
Sechste Hochrechnung, 21.19 Uhr
Laut der sechsten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,5 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 18,0 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,9 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,4 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,7 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,6 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Bundesparteien beraten über Wahlausgang
Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein beraten morgen in Berlin die Bundesparteien über das Ergebnis. Bei der Analyse in den Parteizentralen dürfte es nach dem klaren Sieg der CDU im Norden auch um die Strategie für die Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag gehen.
Aktuell fünf Parteien im Landtag
Schleswig-Holstein hat einen neuen Landtag gewählt. Welche Parteien könnten miteinander die Landesregierung bilden?
Fünfte Hochrechnung, 20.42 Uhr
Laut der fünften Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,5 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 17,8 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,9 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,5 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,8 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,6 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Grüne und FDP bringen sich als Regierungspartner in Stellung
Nach dem deutlichen Wahlsieg der CDU haben sich Grüne und FDP als mögliche Regierungspartner der CDU in Stellung gebracht. "Wir haben vermutlich das beste Ergebnis als Grüne bei einer Landtagswahl, sind zweitstärkste Kraft und das zeigt, dass die Menschen in Schleswig-Holstein uns Grüne in Regierungsverantwortung haben wollen", sagte die Grünen-Spitzenkandidatin und bisherige Finanzministerin in Schleswig-Holstein, Monika Heinold, im NDR-Fernsehen.
Der FDP-Spitzenkandidat und bisherige schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Buchholz betonte die inhaltliche Übereinstimmung zwischen CDU und FDP als Voraussetzung für eine stabile Regierung. "Es geht ja bei Koalitionen darum, wo die meisten inhaltlichen Übereinstimmungen bei den Themenfeldern liegen, die jetzt die zentralen Herausforderungen sein werden. Und wenn es um Infrastrukturausbau geht, wenn es um Wirtschaftspolitik geht - gerade vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise, glaube ich, dass hier sehr große inhaltliche Übereinstimmung da ist. So eine Regierungsbildung ist möglich und dafür sind wir bereit", sagte Buchholz in der Tagesschau.
Wählerwanderung ist weitgehend Einbahnstraße
Die Wählerwanderung in Schleswig-Holstein ist diesmal weitgehend eine Einbahnstraße. Wahlsieger CDU hat laut einer Analyse des Instituts Infratest dimap bei der Landtagswahl Stimmen von allen übrigen Parteien gewonnen mit Ausnahme des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW). Besonders sticht die Zahl von 62.000 Wählerinnen und Wählern heraus, die von der SPD zur CDU wechselten.
Gesprächsrunde mit den Spitzenkandidaten
Ehemaliger Ministerpräsident gratuliert per SMS
"Daniel Günther war für die Bürgerinnen und Bürger begreifbar. Er war draußen und er ist ansprechbar gewesen. Er hat mit den Leuten gesprochen, er hat seine Politik erklärt und er hat auch nicht hinter dem Berg gehalten, wenn es mal Schwierigkeiten gab", sagt Peter Harry Carstensen, ehemaliger schleswig-holsteinischer Ministerpräsident. "Er ist sich treu geblieben." Das sei honoriert worden. "Und er hat eine schwierige Koalition exellent geführt."
Carstensen gratulierte per SMS. "Der wird sich freuen. Und ich freue mich, dass er sich freuen kann."
Vierte Hochrechnung, 19.58 Uhr
Laut der vierten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 43,5 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 17,8 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 16,0 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,5 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 5,8 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,7 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
Das Wichtigste im Überblick
Berliner Reaktionen auf die Wahl
CDU und Grüne zeigen sich zufrieden, in der SPD spricht man hingegen von einem "Debakel". Bei der Erklärung des Ergebnisses herrscht Einigkeit.
Grünen-Parteivorsitzende: "Vertrauen gerecht werden und Zukunft gestalten"
Auch die Grünen sind Wahlgewinner, sagt Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang. "Wir sehen, dass es ein großes Vertrauen in das bestehende Bündnis gibt und gerade auch in die Arbeit der Grünen. Wir hoffen, dass wir diesem Vertrauen gerecht werden können, in dem wir auch in Zukunft gestalten." Man stehe für eine Regierungsbildung bereit.
AfD-Bundessprecher analysiert Abschneiden
Tino Chrupalla, Bundessprecher des AfD, zeigt sich zuversichtlicht, die Fünf-Prozent-Hürde noch zu erreichen. Trotzdem sagte er: "Wir hätten uns mehr gewünscht."
Esken: Sehr bitteres Ergebnis für die SPD
"Es ist ein sehr bitteres Ergebnis für uns", sagt SPD-Ko-Chefin Saskia Esken. Es sei auch das Ergebnis des sehr beliebten CDU-Ministerpräsidenten Daniel Günther. Wegen der unsicheren Zeiten des Ukraine-Kriegs sei es nicht ungewöhnlich, dass ein Regierungschef klar im Amt bestätigt worden sei. Die SPD habe einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht, aber ihr Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller habe zu wenig Zeit gehabt.
Dritte Hochrechnung, 19.15 Uhr
Laut der dritten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 42,7 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 17,7 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,5 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,7 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 6,2 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,8 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
In die dritte Hochrechnung sind auch die ersten Briefwahl-Stimmen eingeflossen.
Heinold: "Regierungsverantwortung - oder hammerharte Oppositionspolitik"
Spitzenkandidatin Monika Heinold (Grüne) freut sich über das Abschneiden ihrer Partei. "Ich gehe davon aus, dass wir entweder wieder Regierungsverantwortung tragen können - oder hammerharte Oppositionspolitik machen."
Lindner: Es gab in Schleswig-Holstein eine "Günther-Wahl"
In Schleswig-Holstein habe keine Landtagswahl stattgefunden, sagt FDP-Chef Christian Lindner. "Es hat stattgefunden eine Günther-Wahl." Der populäre CDU-Ministerpräsident Daniel Günther habe einen überragenden Wahlsieg errungen, zu dem die Liberalen als Koalitionspartner gratulierten.
NRW-Ministerpräsident Wüst freut sich über CDU-Wahlsieg
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den Wahlsieg der Christdemokraten in Schleswig-Holstein als Rückenwind für seine Landespartei gewertet. Das Ergebnis in Kiel zeige, dass die Volkspartei CDU "voll da" sei und dass gute Regierungsarbeit honoriert werde, schrieb Wüst auf Facebook. "Beides sind gute Signale auch für uns in Nordrhein-Westfalen."
Günther will mit beiden Koalitionspartnern sprechen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther will nach dem deutlichen Wahlsieg seiner CDU in den kommenden Tagen mit seinen bisherigen Koalitionspartnern Grüne und FDP Gespräche über die nächste Landesregierung führen. Es sei für ihn "vollkommen klar", dass er nun mit den beiden Parteien Gespräche führe, sagte Günther.
Den deutlichen Wahlsieg der CDU brachte Günther dabei auch in Zusammenhang mit der Regierungsarbeit der vergangenen fünf Jahre. "Dieses Vertrauen, auch diese Unterstützung, die wir bekommen haben, liegt auch an unseren Koalitionspartnern." Seine Jamaika-Koalition habe einen neuen Stil für Schleswig-Holstein geprägt.
Zweite Hochrechnung, 18.58 Uhr
Laut der zweiten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 42,6 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 17,5 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,7 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 6,8 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 6,1 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,8 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
FDP-Spitzenkandidat Buchholz hofft auf schwarz-gelbe Regierung
FDP-Spitzenkandidat Bernd Buchholz ist nach den ersten Prognosen zuversichtlich, dass seine Partei an der künftigen Landesregierung beteiligt sein wird. "Es gibt die Möglichkeit in der Mitte eine stabile Regierung mit uns zu bilden in diesem Land. Und das wollen wir auch. Und ich sage mal: Das werden wir auch", sagte Buchholz auf der FDP-Wahlparty in Kiel. Jetzt werde man losmarschieren und Gespräche führen.
Auf die Werte reagierte Buchholz enttäuscht: Man hätte sich mehr gewünscht, sagte er. "Vielleicht hätten wir auch mehr verdient gehabt, nach den Jahren, die wir hier anständig mitregiert haben."
Günther von Ergebnis berührt
Auf der Wahlparty der CDU ist Daniel Günther mit Sprechgesängen empfangen worden. Günther sprach von einem Ergebnis, das ihn berühre: "Der Wahlsieger an diesem Abend ist die CDU, das sind wir. Das ist ein enormer Vertrauensbeweis, eine enorme Unterstützung, auch für mich persönlich natürlich ein hervorragendes Ergebnis." Ein solches Ergebnis sei 40 Jahre her. Er bedankte sich "ausdrücklich" bei den Grünen und der FDP für die "super Zusammenarbeit".
SSW zu möglicher Koalition bereit
Der Spitzenkandidat des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), Lars Harms, hat das Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein als "absolut hammerhaftes Ergebnis" bezeichnet. "Das ist in der Tat das beste Ergebnis aller Zeiten. Den SSW gibt es seit 1948, und wir haben noch nie sechs Prozent erreicht."
Harms schloss in der ARD nun ein Bündnis mit dem Wahlsieger CDU nicht aus. "In einer Demokratie sollte eine demokratische Partei nie Nein sagen", sagte er. Der SSW habe einen "guten Draht zu allen demokratischen Parteien", der Wählerverband könne Regierung und Opposition.
Der von der Fünfprozenthürde ausgenommene SSW konnte Prognosen zufolge sein Ergebnis deutlich auf sechs Prozent verbessern. Als Voraussetzung für die Bildung einer Koalition mit der CDU nannte Harms ein Tariftreuegesetz.
CDU-Generalsekreketär: Keine Koalitionsempfehlung
Die Bundes-CDU hat nach Angaben von CDU-Generalsekretär Mario Czaja keine Präferenz, ob Ministerpräsident Daniel Günther künftig mit der FDP oder den Grünen regieren sollte. "Dazu wird es aus Berlin keine Empfehlung geben", sagt Czaja. Die CDU habe in Kiel die richtigen Prioritären gesetzt.
"Es zeigt sich, CDU-geführte Regierungen setzen die richtigen Prioritäten. Und Jamaika hat Schleswig Holstein vorangebracht. Und dieser Kurs wurde heute eindrucksvoll bestätigt."
Erste Hochrechnung, 18.42 Uhr
Laut der ersten Hochrechnung von infratest dimap kommt die CDU auf 42,8 Prozent (2017: 32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden demnach die Grünen mit 17,2 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,5 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP kommt auf 7 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 6,1 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,8 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
SPD-Wahlverlierer Losse-Müller: "Haben unsere Themen nicht gesetzt"
SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller räumt eine deutliche Wahlniederlage ein. "Wir sind gegen drei Parteien angetreten, die geschlossen gestanden haben. Es war klar, dass es eine große Herausforderung war. Es ist uns nicht gelungen, uns mit den Themen durchsetzen."
ARD-Wahlexperte Schöneborn analysiert das SPD-Wahlergebnis
Stegner nennt Abschneiden seiner Partei ein "Debakel"
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und frühere Landesvorsitzende Ralf Stegner hat das Abschneiden seiner Partei bei der Wahl in Schleswig-Holstein als "Debakel" bezeichnet. Er glaube, dass der SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller ein guter Kandidat gewesen sei, er habe aber nur wenig Zeit gehabt, sagte Stegner am Sonntag im NDR-Fernsehen. Es sei auch schwer, einen populären Ministerpräsidenten zu schlagen. Jetzt gehe es für die SPD darum, gute Oppositionspolitik zu machen.
Habeck: Sehr gutes Ergebnis für die Grünen
"Das ist ein sehr, sehr gutes Ergebnis für die Grünen", sagt der grüne Vize-Kanzler Robert Habeck. Er legt nahe, dass die CDU von Regierungschef Daniel Günther nun mit den Grünen weiterregieren sollte. Moderne und konservative Kräfte hätten gut zusammengearbeitet. "Ich glaube Daniel Günther ist schlau genug zu sehen, wenn zwei Parteien die Wahl gewinnen, was daraus dann zu folgen hat."
Kubicki: Günther sollte mit FDP weiterregieren
Der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki spricht von einem durchschnittlichen Ergebnis seiner Partei. "Wenn man Schleswig-Holstein auf einem fortschrittlichen Kurs halten will, dann geht es nur mit uns."
Zu den Verlusten für die FDP im Norden sagte Kubicki am in der ARD, es könne nicht am Bundestrend gelegen haben. Er fügte hinzu, es gebe in Schleswig-Holstein eine deutliche Mehrheit von Union und Liberalen. "Das alleine zählt für mich. Was die Union jetzt daraus macht, muss Daniel Günther selbst entscheiden."
Heinold: Wähler wollen Grüne weiter in Regierungsverantwortung
Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold hat sich über das gute Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein gefreut. "Die Menschen im Land wollen, dass wir weiter Regierungsverantwortung tragen. Ob es so kommt, werden wir sehen", sagte Heinold nach Bekanntgabe der ersten Prognosen.
Die zweite Grünen-Spitzenkandidaten Aminata Touré sagte, die Freude bei der Partei sei "unfassbar". Und "wenn die AfD rausfliegt, das wäre großartig."
CDU-Bundesvize Prien: "Überzeugender Wahlsieg"
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien hat sich erfreut über den klaren Wahlsieg ihrer Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein gezeigt. "Das ist ein überzeugender Wahlsieg für die CDU in Schleswig-Holstein", sagte Prien in der ARD nach der Veröffentlichung der Prognosen. Es sei ein Tag der "großen Freude" und ein "riesiger Erfolg". Sie machte deutlich, dass dies auch der Verdienst von Ministerpräsident Daniel Günther sei.
Mit Blick auf die Frage, in welcher Konstellation er weiterregieren könnte, sagte Prien: "Jamaika war und ist unser Wunschbündnis." Man müsse nun aber erst mal die Zahlen abwarten, werde dann aber mit den bisherigen Koalitionspartnern in Gespräche gehen. Der Wahlsieg werde der CDU "ordentlich Rückendwind" für die Landtagswahl am kommenden Sonntag in Nordrhein-Westfalen geben, sagte Prien.
Kein "schöner Abend" für die SPD
"Es ist kein schöner Abend. Das hatte sich angedeutet. Hier hat der Effekt durchgeschlagen, den wir von vielen Landtagswahlen kennen. Ein sehr beliebter Amtsinhaber, dem wir gratulieren - das ist der Wahlsieg von Daniel Günther", sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in der ARD.
Auf die Frage, ob es einen Effekt für das schlechte Abschneiden der SPD durch Kanzler Olaf Scholz gebe, verwies Kühnert darauf, dass landespolitische Themen dominierend gewesen seien. Die SPD sei im Norden in einer "strategischen Sackgasse" gewesen.
18-Uhr-Prognose für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein wird die CDU laut Prognose von infratest dimap stärkste Kraft mit 43 Prozent und verbessert deutlich das Ergebnis von 2017 (32 Prozent). Zweitstärkste Partei werden die Grünen mit 17 Prozent (2017: 12,9 Prozent) vor der SPD mit 15,5 Prozent (2017: 27,3 Prozent). Die FDP verliert auf 7 Prozent (2017: 11,5 Prozent). Der SSW landet bei 6 Prozent (2017: 3,3 Prozent). Spannend wird es um den Einzug in den Landtag für die AfD mit 4,9 Prozent (2017: 5,9 Prozent).
tagesschau24 informiert Sie in einer Wahlsendung zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein - mit Hochrechnungen und Analysen. Politikerinnen und Politiker bewerten in Interviews das Abschneiden ihrer Parteien.
Wahlbeteiligung etwa wie vor fünf Jahren
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein haben bis zum frühen Abend etwa so viele Wählerinnen und Wähler abgestimmt wie vor fünf Jahren. Bis 17.00 Uhr hatten 54,7 Prozent ihre Stimme abgegeben, teilte der Landeswahlleiter mit. 2017 hatten dies zu diesem Zeitpunkt 54,9 Prozent getan.
Landeswahlleiter Tilo von Riegen sagte, die Briefwahlbeteiligung sei dabei schon "quotal" eingerechnet. Der stellvertretende Landeswahlleiter, Maik Petersen, ging früheren Angaben zufolge von einer regen Beteiligung bei der Briefwahl aus. 2017 hatte der Briefwahl-Anteil 18 Prozent betragen.
Wer regiert künftig im nördlichsten Bundesland?
CDU ist Favorit
Den Umfragen zufolge kann die CDU von Ministerpräsident Daniel Günther mit einem klaren Sieg rechnen. Derzeit regiert im Norden eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Die Regierung hat hohe Zustimmungswerte. Günther persönlich ist auch bei Sympathisanten anderer Parteien beliebt. Umfragen sehen ihn als populärsten Regierungschef in Deutschland.
CDU und FDP befürworten zwar eine Neuauflage der Jamaika-Koalition, aber es könnte nach der Wahl auch für Schwarz-Grün oder - deutlich knapper - für Schwarz-Gelb reichen. Der SPD von Kanzler Olaf Scholz droht nach ihren Siegen bei der Bundestagswahl und zuletzt im Saarland nun wieder eine Niederlage.
Wahlbeteiligung geringer als 2017
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein haben bis zum frühen Nachmittag weniger Menschen ihre Stimme abgegeben als bei der Wahl vor fünf Jahren. Bis 14.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung ohne Briefwähler bei 36,8 Prozent, vor fünf Jahren hatte sie zu der Zeit bei 42,5 Prozent, teilte der Landeswahlleiter mit.
Spitzenkandidaten geben Stimme ab
Ministerpräsident Daniel Günther warf seinen Stimmzettel im Wahlbüro der Stadtwerke Eckernförde in die Wahl-Urne. Er hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung, sagte Günther. "Ich würde mich freuen, wenn die Umfragen sich bestätigen und die CDU mit Abstand stärkste Kraft wird, weil ich sehr gerne diese Regierung fortsetzen möchte."
Ministerpräsident Daniel Günther gab am Vormittag seine Stimme ab.
Im Wahlkreis Eckernförde kandidierte Günther direkt gegen SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller Der gab am Vormittag im Feuerwehrhaus Ahlefeld-Bistensee seine Stimme ab.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Monika Heinold wählte per Brief, damit ihr Corona nicht dazwischen kommt. Ihre Briefwahlunterlagen gab sie am Vormittag im Wahlbüro in der Hebbelschule in Kiel ab.
SPD-Spitzenkanidat Thomas Losse-Müller wählte im Feuerwehrhaus Ahlefeld-Bistensee.
Was man zur Wahl in Schleswig-Holstein wissen sollte
Schleswig-Holstein hat schon aufregendere Wahlkämpfe erlebt als jetzt. Auch die Frage nach der politisch stärksten Kraft scheint bereits klar. Spannend ist diese Landtagswahl dennoch, was vor allem an Grünen und FDP liegt.