Ein zerstörtes Gebäude im ukrainischen Sloviansk
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Krieg gegen die Ukraine ++ Deutschland gibt 200 Millionen Euro für Wiederaufbau ++

Stand: 21.10.2023 22:51 Uhr

Deutschland stellt weitere 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine zur Verfügung. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich für das Winterhilfspaket bedankt. Die Entwicklungen zum Nachlesen.

21.10.2023 • 22:31 Uhr

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Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow hat seinem US-Kollegen Lloyd Austin für die Lieferung der ATACMS-Raketen gedankt und deren Schlagkraft gelobt. "Das hat eine bedeutende Auswirkung auf dem Schlachtfeld", teilte Umjerow im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) mit. Austin sicherte nach einer Mitteilung des Pentagon der Ukraine weitere Unterstützung der USA im Kampf gegen Russland zu.

21.10.2023 • 17:05 Uhr

Selenskyj telefoniert mit Erdogan

Die Ukraine bereitet mit einem weiteren Treffen von nationalen Sicherheitsberatern mehrerer Staaten weiter einen Friedensgipfel vor. Bei den Gesprächen über seine "Friedensformel" werde in Malta auch die Türkei "ihre gewichtige Stimme und Haltung" einbringen, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan mit. Das Malta-Treffen auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater der Verbündeten der Ukraine soll am 28. und 29. Oktober über die Bühne gehen.

Selenskyj dankte Erdogan einer Mitteilung im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) zufolge für seine dauerhafte Unterstützung im Kampf um die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Details zu dem in Malta geplanten Treffen der nationalen Sicherheitsberater nannte er zunächst nicht. Weiter schrieb Selenskyj: "Wir haben auch die Lage im Nahen Osten besprochen und waren uns einig, dass der Schutz der Zivilbevölkerung und die Achtung des humanitären Rechts gewährleistet werden müssen."

Bei russischen Luftangriffen auf den Süden der Ukraine hat es ukrainischen Behörden zufolge innerhalb von 24 Stunden mehrere Tote gegeben. Ein Mensch wurde bei der Bombardierung eines Wohnviertels in Krywyj Rih getötet, wie die Polizei mitteilte. Beim Beschuss der Region Cherson gab es nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft einen weiteren Toten sowie einen Verletzten. Auch aus der Stadt Nikopol am Fluss Dnepr meldeten die örtlichen Behörden ein Todesopfer durch russischen Beschuss.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erweisen sich Russlands Hyperschallraketen im Krieg gegen die Ukraine bisher als weniger schlagkräftig als gedacht. "Die "Kinschal" befindet sich praktisch weiterhin in der Erprobung, wobei die Leistung in der Ukraine bisher schlecht ist", schrieben die Briten am Samstag in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter).

"Auf dem Papier bleibt sie sehr leistungsfähig, kann mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und modernen Luftverteidigungssystemen ausweichen", teilte das Ministerium in London mit. Allerdings müsse Russland mit ziemlicher Sicherheit noch daran arbeiten, wie es die Waffe einsetze.

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck hält angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mehr Diplomatie für nötig. "Ich bin kein Hellseher. Aber ich wünsche mir, dass wir mehr diplomatische Kraft darauf verwenden, Wege überhaupt auszuloten", sagte der frühere Brandenburger Ministerpräsident der "Märkischen Allgemeinen" auf die Frage, wann der Krieg beendet sei.

Dafür sei auch mehr "Hinterzimmerpolitik" notwendig. "Die Interessen der Ukraine müssen im Vordergrund stehen, aber auch ein Rahmen für friedliche Koexistenz ist nötig, wenn unser Kontinent eine gute Zukunft haben will."

Deutschland stellt weitere 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine zur Verfügung. Wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr, sagte Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth die Hilfe bei einem Besuch in dem von Russland angegriffenen Land zu. Das Geld soll in Bildung, die Gesundheits- und Trinkwasserversorgung sowie den städtischen Wiederaufbau fließen.

Das Entwicklungsministerium hat damit nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 rund eine Milliarde Euro für die zivile Unterstützung zur Verfügung gestellt.

Die EU und die USA haben bei einem Gipfeltreffen in Washington ihre Geschlossenheit beim Beistand für Israel und die Ukraine bekräftigt. "Diese Konflikte zeigen, dass Demokratien zusammenstehen müssen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei dem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und EU-Ratspräsident Charles Michel im Weißen Haus.  "Wir standen zusammen, um die mutigen Menschen der Ukraine angesichts der Aggression von (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin zu unterstützen", sagte Biden. "Wir stehen jetzt zusammen, um Israel nach dem entsetzlichen Terrorangriff der Hamas zu unterstützen." 

Michel sagte, die EU und die USA würden eine "vereinte Front" bilden. "Die Welt steht heute vor riesigen Herausforderungen. Und die Welt braucht heute mehr denn je ein starkes Bündnis zwischen der EU und den USA, um diese Herausforderungen anzugehen."

Nach einem Telefongespräch mit Kanzler Olaf Scholz hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für das neue deutsche Hilfspaket zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung bedankt. Eine besondere Bedeutung maß Selenskyj der zusätzlichen Einheit des Flugabwehrraketensystems "Patriot" sowie neuen Iris-T-Systemen bei. "Wir arbeiten zusammen daran, dass die 'Patriots' in den Händen ukrainischer Soldaten bereits in diesem Winter mehr leisten können", sagte Selenskyj bei seiner Abendansprache.

Das von Scholz am Donnerstag zugesagte Winterpaket soll neben den genannten Flugabwehrsystemen auch weitere Flugabwehrpanzer des Typs "Gepard" sowie neue, dafür nötige Munition enthalten.

Kai Clement, ARD Berlin, tagesschau, 20.10.2023 15:30 Uhr

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen neuen russischen Angriff auf die ostukrainische Industriestadt Awdijiwka abgewehrt und den russischen Truppen "katastrophale Verluste" zugefügt. "Der Feind hat seine Angriffe wieder aufgenommen und gibt seine Versuche, Awdijiwka einzukesseln, nicht auf", teilte der ukrainische Generalstab mit. Die ukrainischen Soldaten könnten die Verteidigungslinien aber halten. Bei den Kämpfen seien binnen 24 Stunden 900 russische Soldaten getötet oder verletzt  und 150 gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der ukrainische Generalstab weiter mit.  Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In einem symbolischen Akt wurden bei einer historisch wichtigen Statue in Kiew Hammer und Sichel entfernt. Bundesumweltministerin Lemke sagt der Ukraine Unterstützung bei der Beseitigung kriegsbedingter Folgen für die Umwelt zu. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. Oktober 2023 um 06:20 Uhr.