
Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj hofft auf konstruktiven Dialog mit USA ++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hofft auf einen guten Verlauf der anstehenden Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien. Russland hat nach eigenen Angaben drei Dörfer in der russischen Oblast Kursk zurückerobert.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Selenskyj hofft auf konstruktiven Dialog mit USA
- Russland meldet Rückeroberungen in Kursk
- Rettungsdienst meldet gestiegene Zahl von Toten in Ostukraine
- Tote bei russischem Angriff in Donezk
- Rubio: Trump will "Krieg so schnell wie möglich beenden"
Ende des Liveblogs
Wir schließen an dieser Stelle den Liveblog für Samstag. Über weitere Entwicklungen informieren wir Sie weiterhin auf unserer Webseite. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Selenskyj hofft auf konstruktiven Dialog mit USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf einen guten Verlauf der anstehenden Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien. "Es liegen realistische Vorschläge auf dem Tisch", schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X. Es komme nun darauf an, schnell und effektiv zu handeln. Die ukrainische Seite habe sich voll und ganz einem konstruktiven Dialog verschrieben. "Und wir hoffen, die notwendigen Entscheidungen und Schritte diskutieren und vereinbaren zu können."
EU-Chefdiplomatin: Putin zeigt "keinerlei Interesse an Frieden"
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat die jüngsten Angriffe auf die Ukraine mit mindestens 14 Toten als Beleg für die mangelnde Verhandlungsbereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnet. "Russische Raketen treffen weiterhin unerbittlich die Ukraine und bringen immer mehr Tod und Zerstörung", erklärte Kallas im Onlinedienst X und fügte an: "Putin zeigt einmal mehr, dass er keinerlei Interesse an Frieden hat."
Tusk: Weitere tragische Nacht in der Ukraine
Der polnische Premierminister Donald Tusk hat gesagt, dass die Beschwichtigung Russlands zu weiteren Tragödien in der Ukraine führe. "Das passiert, wenn man Barbaren beschwichtigt" schrieb Tusk auf der Social-Media-Plattform X. "Mehr Bomben, mehr Aggression, mehr Opfer. Eine weitere tragische Nacht in der Ukraine."
Starmer: Australische Offenheit für "Koalition der Willigen"
Der britische Premierminister Keir Starmer hat mit seinem australischen Amtskollegen Anthony Albanese telefoniert. Er begrüßte dessen Zusage, einen Beitrag zu einer "Koalition der Willigen" für die Ukraine zu erwägen, so ein Sprecher der Downing Street.
BND-Chef Kahl besorgt über Annäherung der USA an Russland
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, hat sich besorgt über die Annäherung der USA unter Donald Trump an Russland gezeigt. Es gebe fast keinen Konflikt auf der Welt, "der sich gerade nicht ändert in seiner Bewertung durch die neue Administration in Washington", sagte Kahl der Deutschen Welle. "Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, ist das zentrale Thema." Kahl warnte vor den langfristigen Zielen Russlands: "Ein frühes Kriegsende in der Ukraine befähigt die Russen, ihre Energie dort einzusetzen, wo sie sie eigentlich haben wollen, nämlich gegen Europa."
Russlands Präsident Wladimir Putin wolle vor allem die NATO zurückdrängen, um seinen Einfluss nach Westen auszuweiten, "am besten ohne die Amerikaner in Europa". Er hoffe, dass Washington sich darauf nicht einlasse. Trump hatte in dieser Woche die US-Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt und das Land von der Versorgung mit US-Geheimdiensterkenntnissen abgeschnitten. Die europäischen Geheimdienste arbeiteten weiterhin intensiv daran, die Ukraine mit aktuellen Informationen zu versorgen, betonte Kahl. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA fortgesetzt wird. "Wir sind auf die Hilfe unserer Freunde jenseits des Atlantiks angewiesen, wie sie auf unsere", sagte er der Deutschen Welle.
Poroschenko: "Man muss mit Trump ganz anders arbeiten"
Nach Ansicht des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko müsste Kiew einem sofortigen Waffenstillstand zustimmen. Es brauche jetzt "einen neuen Ansatz ohne Streit", sagte er der F.A.Z. "Trump will einen Waffenstillstand, dann stimmen wir zu! Er will ein Rohstoffabkommen? Zustimmen!" Denn allein Putin sei es, der den Krieg brauche, so Poroschenko. "Wenn Putin dem Waffenstillstand zustimmt, ist der Krieg beendet. Und wenn er ablehnt, sind die Amerikaner wieder auf unserer Seite."
Russland meldet Rückeroberungen in Kursk
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei weitere Dörfer in der westrussischen Oblast Kursk zurückerobert. Es handele sich um Viktorowka, Nikolaewka und Staraja Sorotschina, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Ukrainische Soldaten waren im August in die russische Oblast Kursk eingedrungen und halten seither Teile des Gebietes unter ihrer Kontrolle.
Selenskyj: Russlands Ziele haben sich nicht geändert
Die jüngsten russischen Angriffe belegen nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass der russische Präsident Wladimir Putin an seiner Linie festhält. "Solche Angriffe zeigen, dass sich die Ziele Russlands nicht geändert haben", erklärte Selenskyj auf Facebook. "Daher ist es von entscheidender Bedeutung, weiterhin unser Bestes zu tun, um Leben zu schützen, unsere Luftabwehr zu stärken und die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen."
Geplante Verhandlungen zwischen USA und der Ukraine
Bei den geplanten Verhandlungen in Saudi-Arabien zwischen den USA und der Ukraine soll es sowohl um einen möglichen Friedensplan als auch erneut um das Rohstoffabkommen gehen, berichtet ARD-Korrespondentin Susanne Petersohn. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst werde jedoch nicht direkt mit Vertretern der USA sprechen, so Petersohn weiter.
Ukraine: 79 von 145 russischen Drohnen abgefangen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag 79 von insgesamt 145 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 54 weitere Drohnen sollen aufgrund elektronischer Gegenmaßnahmen ihre Ziele verfehlt haben. Russland habe auch mit zwei ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M und einem Marschflugkörper vom Typ Iskander-K angegriffen. Letzterer sei abgefangen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Lammy: Philippinen auch für Ukraine-Unterstützung
Großbritannien und die Philippinen sind sich nach den Worten des britischen Außenministers David Lammy in ihrer Unterstützung für die Ukraine einig. Lammy äußert sich anlässlich eines Besuchs auf den Philippinen. Beide Staaten bekennen sich Lammy zufolge zu einer regelbasierten internationalen Ordnung.
Russland meldet Angriff auf Ölraffinerie
In der russischen Oblast Leningrad ist nach Angaben des Gouverneurs die Ölraffinerie Kirischi von der Ukraine mit Drohnen angegriffen worden. Zwei Drohnen seien in der Nähe abgefangen und zerstört worden. Herabfallende Trümmer hätten den Tank der Anlage beschädigt. Die Raffinerie Kirischi ist eine der größten in Russland.
Rettungsdienst meldet gestiegene Zahl von Toten in Ostukraine
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Region Donezk seien am späten Freitagabend mindestens elf Menschen getötet worden, teilte der ukrainische Rettungsdienst im Onlinedienst Telegram mit. Zuvor sprach der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, von mindestens vier Toten. Zudem sei die Zahl der Verletzten nach einem Angriff auf das Zentrum der Stadt Dobropillja auf 30 gestiegen, darunter fünf Kinder, so der Rettungsdienst. Acht fünfgeschossige Wohnhäuser seien beschädigt worden und rund 30 Autos. Auf Fotos waren brennende Gebäude zu sehen. Etwa 20 Wohnungen gerieten in Brand, hieß es.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Rubio: Trump will "Krieg so schnell wie möglich beenden"
US-Außenminister Marco Rubio hat seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha in einem Telefonat mitgeteilt, dass US-Präsident Donald Trump den Krieg zwischen Russland und der Ukraine so schnell es geht beenden will. "Der Minister unterstrich, dass Präsident Trump entschlossen ist, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, und betonte, dass alle Seiten Schritte unternehmen müssen, um einen nachhaltigen Frieden zu sichern", so das US-Außenministerium in einer Erklärung nach dem Telefonat.
Erneuter Luftangriff auf Odessa
Russland scheint seine massiven Luftangriffe auf ukrainisches Gebiet fortzusetzen und hat die Hafenstadt Odessa erneut unter Beschuss genommen. Die Drohnenattacke habe auf die Energieversorgung und zivile Infrastruktur der Stadt am Schwarzen Meer gezielt, berichteten die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform und die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die Regionalverwaltung. Der Angriff habe Schäden verursacht und unter anderem ein Industriegebäude und eine Tankstelle in Brand gesetzt. Ob es Tote oder Verletzte gab, ist noch unklar.
Die Ukraine ist in den vergangen Tagen das Ziel von besonders heftigen russischen Angriffswellen geworden. Es wird befürchtet, dass die Aussetzung von US-Militärhilfen und Geheimdienstinformationen die Fähigkeit der Ukraine beeinträchtigt, Luftangriffe abzuwehren.
Mindestens vier Tote bei russischem Angriff in Donezk
Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russischen Beschuss in der Stadt Dobropillja mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 18 wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, mitteilte. Bei drei Angriffen seien vier mehrgeschossige Wohnhäuser beschädigt worden. Rettungskräfte seien auf der Suche nach weiteren Opfern.
Filaschkin rief die verbliebenen Einwohner des Gebiets erneut zur Flucht in sicherere Regionen auf. Die Frontlinie verläuft rund 20 Kilometer südlich der Bergarbeiterstadt. Frontnahe Siedlungen werden immer wieder beschossen.
Rubio telefoniert mit Frankreichs Außenminister
US-Außenminister Marco Rubio hat mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot telefoniert. Dabei sei es um die Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine gegangen, teilt Rubios Ministerium mit. "Der Minister unterstrich die Entschlossenheit von Präsident Trump, durch Verhandlungen einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen, und betonte, dass die Vereinigten Staaten weiterhin mit Frankreich auf dieses Ziel hinarbeiten werden", heißt es in der Mitteilung.
Der Liveblog vom Freitag
Der US-Tech-Konzern Maxar hat eigenen Angaben zufolge den ukrainischen Zugang zu Satellitenbildern gesperrt. Der Kreml-freundliche Georgescu hat offenbar seine Kandidatur für die Präsidentenwahl in Rumänien angemeldet.