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Tarifstreit Warnstreiks im Öffentlichen Dienst
In mehreren Bundesländern kommt es wegen Warnstreiks zu Einschränkungen im Nahverkehr. In Berlin fährt nur noch die S-Bahn. Auch in den kommenden Tagen muss mancherorts mit Ausfällen gerechnet werden.
Warnstreiks haben in mehreren Bundesländern zu erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr geführt. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wird seit dem frühen Morgen für 24 Stunden gestreikt. In Mecklenburg-Vorpommern hat am Morgen mit Schichtbeginn ein Warnstreik des kommunalen Nahverkehrs begonnen, er soll am Dienstag mit Schichtende enden.
In Nordrhein-Westfalen, wo es bereits vergangene Woche Warnstreiks im ÖPNV gegeben hat, ruht der Nahverkehr in Bochum, Witten, Herten und Herne. In Baden-Württemberg hat ver.di die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Hiervon sollen Betriebe in Esslingen, Heilbronn, Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und Schwäbisch Hall betroffen sein.
Ziel der Streiks ist laut der Gewerkschaft ver.di ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage für alle Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben.
Nur die S-Bahn fährt in Berlin
In der Bundeshauptstadt ist der Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr am ersten Tag nach den Winterferien weitgehend eingestellt, wie die BVG mitteilte. "Wir erwarten eine wesentlich höhere Verkehrsdichte auf den Straßen als regulär", teilte die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) in Berlin mit.
Der Ausstand der Gewerkschaft ver.di begann wie geplant am frühen Morgen, wie Verhandlungsführer Jeremy Arndt sagte. "Die Streikbeteiligung ist sehr hoch. Wir gehen davon aus, dass alle Fahrzeuge auf dem Hof bleiben", sagte Arndt. Es ist der zweite 24-stündige Warnstreik der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde bei der BVG.
Die Berliner S-Bahn sowie der Regionalverkehr sind vom Arbeitskampf der Gewerkschaft ver.di nicht betroffen. Die Züge fahren wie gewohnt.
Weitere Streiks im Laufe der Woche geplant
In den kommenden Tagen soll es im Bundesgebiet zu weiteren Arbeitsniederlegungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommen. So sollen am Dienstag in Hannover alle Bus- und Stadtbahnlinien des ÖPNV bestreikt werden.
Auch in Thüringen wird es wegen eines Warnstreiks im Öffentlichen Dienst am Dienstag und Mittwoch zu erheblichen Beeinträchtigungen im Busverkehr kommen. In Hamburg rief ver.di für Donnerstag zu einem zentralen Warnstreiktag auf. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass Tausende Beschäftigte teilnehmen werden. Betroffen wären unter anderem der Flughafen, die Asklepios-Kliniken, das Universitätsklinikum, die Stadtreinigung, Kitas sowie Theater.
Direkt oder indirekt betroffen von den Verhandlungen sind laut ver.di bundesweit mehr als 2,5 Millionen Menschen. Das Bundesinnenministerium spricht von 2,6 Millionen Beschäftigten bei den kommunalen Arbeitgebern und 132.000 Tarifbeschäftigten des Bundes.