Neue Wohngebäude Baupreise steigen weiter - aber langsamer
Der Bau von Wohngebäuden verteuert sich weiter. Doch nach einer wahren Kostenexplosion in den vergangenen zwei Jahren sind die Preise zuletzt etwas geringer gestiegen.
Wer im August eine neue Wohnung bauen wollte, musste dafür 6,4 Prozent mehr Geld ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Das meldete das Statistische Bundesamt in seiner vierteljährlichen Auswertung. Die Teuerung setzt sich also fort - allerdings sind die Preise für den Bau neuer Wohnhäuser in Deutschland im August so langsam gestiegen wie seit über zwei Jahren nicht mehr.
Wegen steigender Energiepreise, Lieferengpässe und dem Ukrainekrieg war Bauen zuletzt noch einmal deutlich teuer geworden. Im Februar diesen Jahres mussten Bauherren und -herrinnen 15,1 Prozent mehr Geld in die Hand nehmen als noch ein Jahr zuvor. Auch im Mai stiegen die Preise weiter an - im Vorjahresvergleich um 8,8 Prozent.
Kosten für Zimmerer und Holzbauer gesunken
Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Die Kosten hierfür stiegen zuletzt aber eher moderat. So wurden Betonarbeiten gegenüber August 2022 um 0,2 Prozent teurer, Maurern musste man man 5,3 Prozent mehr zahlen. Die Kosten für Zimmer- und Holzbauarbeiten sanken sogar.
Allerdings weisen Ökonomen darauf hin, dass die aktuell weniger drastischen Preisanstiege auch mit einem Basiseffekt zusammenhängen. Sprich: Da das Kostenniveau ohnehin durch die Preisexplosion im Jahr 2022 sehr hoch ist, sehen weitere Preissteigerungen in diesem Jahr vergleichsweise geringer aus.
Experten zufolge dürfte sich auch die schwächelnde Nachfrage dämpfend ausgewirkt haben. Denn wegen der gestiegenen Zinskosten ist es zu vielen Stornierungen im Bau gekommen.
Zuletzt hatte es einen erheblichen Rückgang bei Neuaufträgen in der Baubranche gegeben. Im September verzeichnete sie einer Umfrage des Finanzdienstleisters S&P Global zufolge den viertstärksten Auftragsrückgang seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1999.