Vor neuem Heizungsgesetz Rekordjahr bei Gasheizungen
Im Januar tritt das neue Heizungsgesetz in Kraft - vorher haben viele Eigentümer noch Gasheizungen einbauen lassen. Bis Ende Oktober 2023 waren es nach Verbandsangaben mehr als 1,1 Millionen Geräte.
Viele Hauseigentümer haben in diesem Jahr und damit vor Inkraftreten des neuen Heizungsgesetzes aufgerüstet und eine neue Gasheizung gekauft. Die langwierige und öffentlich geführte Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) habe Vorzieheffekte zur Folge gehabt, sagte Ralf Kiryk, Abteilungsleiter beim Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, der Nachrichtenagentur dpa. "Vorwiegend haben die Menschen noch schnell in eine Gasheizung investiert, um sich den Vorgaben des GEG zu entziehen."
Die monatelange Debatte über das neue Gebäudeenergiegesetz, das sogenannte Heizungsgesetz, endete schließlich in einem Kompromiss der Ampelkoalition. Ab Januar 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Pflicht gilt zunächst für Neubaugebiete, während bestehende Gebäude längere Übergangsfristen erhalten.
Rekordjahr für die Heizungsindustrie
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie prognostiziert für das Gesamtjahr 2023 einen Verkaufsrekord von rund 1,3 Millionen Heizungen in Deutschland. Bis Ende Oktober 2023 seien bereits mehr als 1,16 Millionen Geräte verkauft, was einem Plus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Einen ähnlichen Marktverlauf habe die Heizungsindustrie zuletzt in den 1990er-Jahren gehabt, als die neuen Bundesländer durchmodernisiert worden seien. Bei Gasheizungen gab es demnach bis Ende Oktober ein Absatzplus von 38 Prozent auf rund 694.500 Stück, bei Ölheizungen ein Plus von 107 Prozent auf 94.500. Der Absatz von Heizungs-Wärmepumpen stieg um 75 Prozent auf 320.500.
Das Interesse an der Wärmepumpe habe aber als Effekt der GEG-Debatte nachgelassen, so der Verband. Das hänge unter anderem mit der lange unklaren Fördersituation über die Bundesförderung für effiziente Gebäude zusammen. Die Förderanträge für Wärmepumpen beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seien 2023 stark zurückgegangen.
Unternehmen rechnen mit Rückgang
Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands gehen davon aus, dass der Markt im ersten Quartal 2024 stark rückläufig sein werde. "Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten unsere Unternehmen nicht."