Ratenkredite Kredite in Bayern 20 Prozent höher als in Sachsen
Verbraucherinnen und Verbraucher in Bayern leihen sich bis zu 20 Prozent mehr Geld von Banken als in Sachsen. Generell liegt die Kreditsumme im Osten deutlich niedriger, wie eine Auswertung von Check24 zeigt.
Die Menschen in Bayern schließen um 20 Prozent höhere Kredite ab als in Sachsen. Das ergab eine Auswertung des Vergleichsportals Check24. Im Schnitt leihen sie sich danach 14.750 Euro von der Bank und damit 2.408 Euro mehr als in Sachsen (12.342 Euro).
Ratenkredite in Westdeutschland sechs Prozent höher als im Osten
Stark unterscheidet sich die Höhe der Ratenkredite auch generell zwischen West- und Ostdeutschland. So beträgt die Darlehenssumme im Westen mit 13.974 Euro sechs Prozent mehr als im Osten (13.217 Euro). "Die abweichenden Kreditsummen ergeben sich aus den Einkommensunterschieden zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands", erklärte Stefan Eckhardt, Geschäftsführer Kredite bei Check24. Bei höherem Haushaltseinkommen seien die Banken bereit, höhere Beträge zu gewähren.
Verbraucherinnen und Verbraucher aus Bayern schließen den Angaben zufolge bundesweit die höchsten Darlehen ab. Dahinter folgen Baden-Württemberg und Hessen mit durchschnittlich 14.611 Euro und 14.474 Euro.
Die niedrigsten Summen leihen sich Menschen aus Sachsen. Auf dem vorletzten Platz liegt Sachsen-Anhalt mit einer durchschnittlichen Darlehenssumme von 12.494 Euro. Die niedrigsten Ratenkredite, deren Zahl im vergangenen Jahr rasant nach oben kletterte, benötigen daneben Kreditnehmer aus dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern.
Kosten für Konsumentenkredite stark gestiegen
Ein Ratenkredit - auch Konsumentenkredit genannt - ist nach Angaben der Finanzaufsicht BaFin ein Kredit mit fest vereinbartem Zins und fester Laufzeit, den Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise für eine teurere Anschaffung nutzen. Sie zahlen die Summe monatlich in gleichen Raten an das Kreditinstitut zurück, nachdem Sie das Geld erhalten haben. Je nach Bedarf und Bonität gewähren die Geldhäuser in der Regel Ratenkredite bis zu einer Höhe von 50.000 Euro.
Die Zinsen für solche Kredite stiegen im Zuge der Zinswende durch die Europäische Zentralbank (EZB) stark an. Weil die Refinanzierungskosten der Banken seit dem Ende der Nullzinspolitik im Juli 2022 stetig nach oben kletterten, wurden auch Kredite immer teurer. Denn in der Regel geben die Institute ihre gestiegenen Kosten direkt an Haushalte und Unternehmen in Form höherer Zinsen weiter.
Nach Angaben der Frankfurter Finanzberatung FMH liegt der Zins für einen dreijährigen Ratenkredit derzeit bei durchschnittlich 7,23 Prozent. Abhängig von der Laufzeit und der jeweiligen Bonität reicht die Spanne sogar bis 10,75 Prozent. Im Neugeschäft betrug der effektive Jahreszinssatz für Konsumentenkredite der Bundesbank zufolge zuletzt 8,4 Prozent. Im Juli des vergangenen Jahres waren es noch 6,15 Prozent.
Mit Informationen von Till Bücker, ARD-Finanzredaktion.