Schweiz meldet Kontodaten von EU-Bürgern Das Ende des Bankgeheimnisses naht
2017 wollen die Schweiz und die EU mit dem Austausch von Bankdaten beginnen: Dann könnte das eidgenössische Bankgeheimnis der Geschichte angehören. Noch müssen aber das Schweizer Parlament und der Rat der EU-Regierungen zustimmen.
Die EU ist einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Steuerflucht vorangekommen. Nach jahrelangen, schwierigen Verhandlungen fällt das Schweizer Bankgeheimnis für EU-Bürger. Unterhändler der Schweiz und der EU-Kommission einigten sich in Brüssel auf ein Abkommen zum automatischen Informationsausstausch für Kontodaten.
Ab 2018 werden demnach die EU-Staaten jährlich eine Aufstellung ihrer Bürger erhalten, die in der Schweiz ein Konto haben. Einschließlich einer ganzen Reihe von begleitenden Informationen. EU-Bürger haben dann nicht mehr die Möglichkeit, ihr Vermögen in der Schweiz vor den Finanzämtern zu verstecken.
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici lobte die Einigung als einen entscheidenden Schritt hin zu einer völligen Steuertransparenz zwischen der Schweiz und der EU. Die Einigung muss nun allerdings noch vom Rat der EU-Regierungen und vom Schweizer Parlament gebilligt werden.
Die EU verhandelt noch mit anderen Nachbarstaaten über einen solchen automatischen Informationsaustausch, nämlich mit den Kleinstaaten Liechtenstein, Monaco, San Marino und Andorra. Währungskommissar Moscovici ist zuversichtlich, dass es da auch bald zu einer Einigung kommen werde.