iPhone-Nachfrage weiter hoch Apple trotzt den Konjunktursorgen
Beim kalifornischen Tech-Konzern Apple läuft das Geschäft trotz der eingetrübten Wirtschaftsaussichten überraschend gut. Vor allem der Verkauf von iPhones bringt dem Hersteller hohe Milliardenerlöse.
Der US-Technologiekonzern Apple konnte trotz Rezessionssorgen und hoher Inflation seine Erlöse im vergangenen Quartal steigern. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf insgesamt 83 Milliarden Dollar. In den nächsten drei Monaten sei sogar ein noch stärkeres Wachstum möglich, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri bei der Vorstellung der Zahlen gestern Abend.
Die Einnahmen lagen über dem Wert, den Analysten erwartet hatten. Beobachter waren davon ausgegangen, dass sich die Verbraucher beim Kauf der teuren Apple-Produkte stärker zurückhalten würden.
Beinahe die Hälfte des gesamten Umsatzes erzielte Apple dabei mit dem Verkauf des iPhone. Für das iPhone 13 Pro werden mehr als 1000 Euro fällig. Im dritten Geschäftsquartal zum 25. Juni stiegen die iPhone-Erlöse um fast drei Prozent auf knapp 40,7 Milliarden Dollar.
Wirtschaftseinbruch trifft Werbeeinnahmen
Dennoch belasten auch Apple die schwachen Konjunkturdaten: Laut Maestri wirkt sich der Wirtschaftseinbruch auf die Werbeeinnahmen aus sowie auf die Verkäufe von Accessoires, zu denen Apple-Produkte wie Kopfhörer, AirTags die Home-Pod-Lautsprecher zählen.
Analyst Runar Bjorhovde vom Marktbeobachter Canalys erklärte: "Apple hat eine gewisse Robustheit, die es dem Unternehmen ermöglicht, weniger belastet zu sein als Konkurrenten." Allerdings ist auch der Smartphone-Primus Samsung Electronics vergleichsweise optimistisch für die Nachfrage nach Handys in der zweiten Jahreshälfte.
Mac-Umsatz gefallen
Mit den anderen Produkten hatte der Konzern größere Probleme. Die Mac-Computer profitierten lange vom Trend zum hybriden Arbeiten zwischen Büro und heimischem Arbeitszimmer. Jüngst kam es hier zum Einbruch des Geschäfts. Der Mac-Umsatz fiel knapp zehn Prozent und lag deutlich unter den Erwartungen.
Im Dienstleistungsgeschäft, in das zum Beispiel die Abonnement-Erlöse aus Apples Musik- und Videostreaming-Angeboten sowie App-Abgaben einfließen, gab es dagegen einen deutlichen Zuwachs von 17,5 auf 19,6 Milliarden Dollar. Apples Strategie, mehr Geld mit schon bestehenden Nutzern von Apple-Geräten zu verdienen, ging auf. Der Konzern hat nun 860 Millionen Abo-Kunden - das sind 160 Millionen mehr als noch vor einem Jahr.
Lieferkettenengpässe nehmen ab
Die lange Zeit gravierenden Lieferketten-Probleme nehmen Maestri zufolge ab. Allerdings spielten sie bei den Mac-Computern und iPads weiterhin eine Rolle. Im abgelaufenen Quartal seien dem Konzern dadurch weniger als vier Milliarden Dollar an Einnahmen verloren gegangen.
Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn des Tech-Konzerns um 10,6 Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar. Apple habe insgesamt besser abgeschnitten als vom Konzern selbst erwartet, betonte Apple-Chef Tim Cook. Apple glaube daran, während Phasen des Wirtschaftsabschwungs zu investieren, sagte er - und schloss ausdrücklich weitere Firmenzukäufe nicht aus.