Das Logo der Continental AG leuchtet am Morgen vor der Unternehmenszentrale (Aufnahme mit Fisheye-Objektiv).

Automobilzulieferer Höhere Gewinnmarge trotz Krise bei Continental

Stand: 04.03.2025 11:23 Uhr

Der Automobilzulieferer Continental hat mit der schwächelnden Lage der Autoindustrie zu kämpfen. Der Umsatz ging 2024 zwar zurück - Jobabbau und die Reifensparte lassen den Gewinn dennoch steigen.

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental geht dank des Sparkurses mit Tausenden Stellenstreichungen für dieses Jahr von einer Margenerholung in seinem schwächelnden Autozuliefergeschäft aus. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern der Sparte soll sich dadurch auf 2,5 bis 4,0 Prozent verbessern, wie der DAX-Konzern mitteilte.

"Unser Ziel ist es, uns 2025 weiter zu verbessern", sagte der scheidende Finanzvorstand Olaf Schick in Hannover bei der Vorstellung des Jahresergebnisses für 2024 und der Prognose für das laufende Geschäftsjahr in einer Mitteilung. "Unsere Kosten- und Effizienzmaßnahmen wirken. Das ist entscheidend, denn von Marktseite rechnen wir auch in diesem Jahr nicht mit Rückenwind."

Weniger Umsatz, höherer Gewinn vor Steuern

Im vergangenen Jahr sank der Umsatz von Continental um vier Prozent auf 39,7 Milliarden Euro und lag damit am unteren Ende der schon zweimal gesenkten Spanne von zuletzt 39,5 bis 42 Milliarden Euro.

Das Reifengeschäft lief dagegen gut. Dank ihm stieg das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um knapp sieben Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) stieg auf 6,8 Prozent (2023: 6,1 Prozent) und lag damit im Rahmen der eigenen Erwartungen, aber über den Prognosen der Analysten (im Schnitt 6,6 Prozent).

Weitere Stellenstreichungen geplant

Noch in diesem Jahr soll die margenschwache Autozulieferer-Sparte abgespalten werden, die für rund die Hälfte des Konzernumsatzes steht. Zudem wird vor allem dort kräftig weiter gespart. Mit 5.400 Stellenstreichungen in der Verwaltung sollten die jährlichen Kosten bis 2025 bereits um 400 Millionen Euro sinken. Ebenso wegfallen sollen darüber hinaus 4.750 Jobs in Forschung und Entwicklung. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen bis 2027 auf weniger als zehn Prozent vom Umsatz fallen.

Im vergangenen Jahr fiel die bereinigte operative Marge in der Sparte trotz einer Verbesserung von 2,0 auf 2,3 Prozent weniger gut aus als von Conti zuletzt selbst erhofft und als von Analysten erwartet.

Verhaltener Blick auf Automobilbranche

Für das laufende Jahr rechnet Continental damit, dass sich der Umsatz mit 38 bis 41 Milliarden Euro um das Niveau von 2024 einpendeln wird. Die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen dürfte sich nach einem Rückgang 2024 um ein Prozent auf gut 89 Millionen Fahrzeuge nun auch dieses Jahr verhalten entwickeln. Conti rechnet mit minus einem bis plus einem Prozent. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll mit Hilfe der jüngsten Stellenstreichungen bei 6,5 bis 7,5 Prozent liegen.

Die Aktien von Conti gerieten nach den Jahreszahlen und dem Ausblick unter Druck und sanken um 8,5 Prozent. Schlecht an kam die Entwicklung im Automobilbereich mit der für Händler enttäuschenden operativen Marge (Ebit), die für das Gesamtjahr unter der Zielvorgabe des Unternehmens gelegen habe. Auch der Ausblick sei wegen der Aussichten im Autozuliefergeschäft wohl eher ein Sorgenpunkt, hieß es von einem Börsianer.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 19. Februar 2025 um 14:31 Uhr.