Tarifabschluss Gehälter der Klinikärzte steigen um 8,8 Prozent
Der Marburger Bund und die Arbeitgeber haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken geeinigt. Die Gehälter steigen in zwei Stufen um insgesamt 8,8 Prozent. Hinzu kommt ein Inflationsausgleich.
Nach zähen Verhandlungen steht die Tarifeinigung für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken. Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vereinbarten, dass die Gehälter in zwei Schritten um insgesamt 8,8 Prozent steigen sollen. Ergänzend kommt ein Inflationsausgleich in Form von zwei steuer- und abgabenfreien Sonderzahlungen hinzu. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags liegt bei 18 Monaten, sodass bereits im Juli 2024 die Verhandlungen der folgenden Tarifrunde aufgenommen werden sollen.
Konkret sehen die in der fünften Verhandlungsrunde gefundenen Eckpunkte des Tarifabschlusses vor, die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte im Juli des laufenden Jahres zunächst um 4,8 Prozent und dann im April 2024 um weitere 4,0 Prozent steigen. Nach Angaben des Marburger Bundes sollen die Entgelte für Bereitschaftsdienste mit der gleichen Steigerungsrate angehoben werden.
Sonderzahlungen von insgesamt 2500 Euro
Die steuerfreien Sonderzahlungen nutzen die vom Bund geschaffenen Möglichkeiten des Inflationsausgleichs. Sowohl 2023 als auch 2024 sollen die Ärztinnen und Ärzte jeweils 1250 Euro netto erhalten - also insgesamt 2500 Euro.
"In der Gesamtbetrachtung halten wir den jetzt gefundenen Kompromiss insbesondere auch wegen der kurzen Laufzeit für vertretbar und werden ihn unseren Tarifgremien zur Annahme empfehlen", erklärte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. Der Tarifvertrag gilt - mit Ausnahme von Berlin - für bundesweit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken. Die Tarifeinigung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Tarifgremien beider Seiten.