Warnstreiks in mehreren Ländern Tausende Klinikärzte demonstrieren für mehr Geld
Im Tarifstreit bei den kommunalen Kliniken sind bundesweit Tausende Ärztinnen und Ärzte in den Warnstreik getreten. Auf Kundgebungen unterstrichen sie ihre Forderung nach 2,5 Prozent mehr Lohn. Viele Kliniken liefen im Notbetrieb.
Mehrere Tausend Ärzte kommunaler Krankenhäuser haben bundesweit für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Zu den Warnstreiks hatte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund aufgerufen.
Etwa 5000 Medizinerinnen und Mediziner aus mehreren Bundesländern versammelten sich nach Angaben der Ärztegewerkschaft in Frankfurt am Main bei der zentralen Streikkundgebung. Die Polizei sprach von 3500 bis 4000 Teilnehmenden.
Zahlreiche Teilnehmende in mehreren Bundesländern
Zudem folgten in zahlreichen Ländern laut Marburger Bund jeweils mehr als 1000 Ärzte dem Aufruf, so in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
In Hamburg versammelten sich demnach 1500 Mediziner vor dem Bahnhof Dammtor. Mit Plakaten unterstrichen sie ihre Forderungen. "Kompetenz gibt es nicht zum Nulltarif", hieß es auf einem der Schilder.
Weniger Mediziner, insgesamt etwa 600, beteiligten sich in Niedersachsen. In Sachsen nahmen dagegen nur "einige Ärzte" am Streik teil, so eine Sprecherin des Marburger Bundes.
Um die medizinische Versorgung sicherzustellen, wurden im Vorfeld Vereinbarungen für Notdienste mit den Krankenhäusern getroffen. In Hamburg seien zudem nicht dringliche Operationen verschoben worden.
Marburger Bund fordert 2,5 Prozent mehr Gehalt
Zu den Arbeitsniederlegungen hatte die Ärztegewerkschaft im Zuge des Tarifstreits mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber nach bislang vier Verhandlungsrunden ohne Ergebnis erhöht werden.
Bundesweit fordert der Marburger Bund von den Arbeitgebern für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich sowie eine einheitliche Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Beides soll rückwirkend für den 1. Januar 2023 umgesetzt werden. Laut Marburger Bund wird bundesweit für rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte verhandelt. Die Arbeitgeber sprechen von rund 60.000 Betroffenen.
Die VKA kritisierte den Streik bereits gestern in einer Mitteilung als "völlig grundlos" und "unverhältnismäßig". Am 22. Mai wollen der Marburger Bund und die VKA zur fünften Verhandlungsrunde zusammenkommen.