Noch einmal vier Milliarden Uniper braucht noch mehr Geld vom Staat
Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat weitere staatliche Kredite im Volumen von vier Milliarden Euro beantragt. Damit würde die Staatshilfe auf einen zweistelligen Milliardenbetrag steigen.
Der in Finanznöte geratene Energiekonzern Uniper hat weitere staatliche Kredite im Umfang von vier Milliarden Euro beantragt. Man habe zwei Milliarden Euro aus der bestehenden Kreditfazilität der staatlichen KfW Bank in Anspruch genommen und damit die Fazilität in Höhe von neun Milliarden vollständig ausgeschöpft, teilte das Unternehmen heute mit. Man habe daher eine Erweiterung des Kreditrahmens in Höhe von vier Milliarden Euro beantragt.
Mit der Bitte um weitere staatliche Hilfe solle "die kurzfristige Liquidität des Unternehmens sichergestellt werden", erklärte Uniper. "Die heute beantragte Erweiterung der Kreditlinie sichert die Energielieferungen, die wir unseren Kunden versprochen haben, und stabilisiert damit die Energiemärkte", so Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach.
Russische Lieferkürzungen belasten
Der Düsseldorfer Konzern muss wegen der Drosselung der russischen Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 Gas am Markt teurer einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führt zu Liquiditätsproblemen. Ab Oktober erhofft sich Uniper Erleichterung durch die geplante Gasumlage, mit der die Gaskunden Uniper und weitere unter Druck geratene Versorger stützen sollen. Der Konzern spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert über 100 Stadtwerke und Industrieunternehmen.
Bereits im Juli hatte der Bund ein milliardenschweres Rettungspaket für den größten deutschen Gasimporteur geschnürt. Dies sah neben den KfW-Milliarden auch den Einstieg des Staates mit rund 30 Prozent vor. Die Details müssen der Bund und Uniper unter anderem noch mit dem finnischen Mutterkonzern Fortum klären.
Die Uniper-Aktie brach nach dem neuerlichen Antrag auf Staatshilfe zunächst um sieben Prozent auf ein Rekordtief von 5,05 Euro ein, bevor sie sich wieder erholte. Vor einem Jahr notierte das Papier noch bei über 30 Euro.