Trotz Böller-Verbotszonen Feuerwerksbranche rechnet erneut mit hohem Umsatz
Silvester 2020 und 2021 waren Feuerwerke wegen der Pandemie verboten. Der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet nun wieder mit einer ähnlich hohen Nachfrage wie im Vorjahr - trotz vieler Verbotszonen.
Ein dreistelliger Millionenbetrag wurde vergangenes Jahr hierzulande zum Jahreswechsel in den Himmel geschossen. 180 Millionen Euro haben die Menschen in Deutschland 2022 für Silvester-Raketen, Knaller und Böller ausgegeben.
Für die Pyrotechnik-Branche war das ein Rekordumsatz. "Die Nachfrage war riesig, der Nachholbedarf ganz offensichtlich hoch", sagte Geschäftsführer Klaus Gotzen. Feuerwerke waren wegen der Corona-Pandemie an Silvester 2020 und 2021 verboten. Die Branche sei optimistisch, dass die Nachfrage in diesem Jahr wieder groß sein werde, betonte der Verbandsvertreter.
Böller-Verbotszonen zum Schutz der Feiernden
Unterdessen haben sich viele Städte und Gemeinden zum Jahreswechsel für Einschränkungen beim Silvesterknallern entschieden. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa gibt es in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar in einigen größeren Städten Verbotszonen fürs Böllern. Betroffen sind zentrale etwa Plätze und Bereiche in Berlin, Hamburg, München, Hannover, Bremen, Nürnberg, Augsburg, Trier, Weimar und Göttingen.
Die Verbotszonen sollen unter anderem zum Schutz der Feiernden vor Verletzungen dienen. Andernorts geht es um den Schutz von Gebäuden und Infrastruktur vor Bränden durch verirrte Böller.
Keine Knaller in der Nähe von Kirchen und Krankenhäusern
Unabhängig von Silvester darf das ganze Jahr über keine Pyrotechnik in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern gezündet werden. Hier gilt ein bundesweites Verbot.
Feuerwerk steht immer wieder in der Kritik, nicht nur wegen des Mülls, sondern auch wegen der Umwelt-, Lärm und Gesundheitsbelastung sowie der Verletzungsgefahr.
Branche macht 90 Prozent des Umsatzes rund um Silvester
Die Branche setzt seit dem vorigen Jahr auf Verpackungen mit weniger Plastikanteil. Raketen-Spitzkappen, Standfüße oder Zündschnurabdeckungen, die bisher aus Plastik bestanden, wurden laut Pyrotechnikverband durch Pappe oder Pflanzenfasern ersetzt. Mit der Reduzierung der Plastikanteile würden "Hunderte Tonnen Müll eingespart", so Verbandschef Gotzen.
Die Feuerwerksbranche generiert 90 Prozent des Jahresumsatzes an den drei Werktagen vor Silvester. Am 28.12. soll bundesweit der Verkauf von Raketen und Böllern beginnen.