Tarifstreit Warnstreiks in Kitas und Ganztagsschulen
Notbetreuung oder komplett geschlossene Einrichtungen: Ver.di ruft Beschäftigte in Kitas und Ganztagsschulen heute in weiten Teilen Deutschlands zu Warnstreiks auf. Damit soll Druck im Tarifkonflikt gemacht werden.
Die Gewerkschaft ver.di plant für heute in weiten Teilen Deutschlands Warnstreiks an Kitas und in Schul-Ganztagsbetrieben. Arbeitsniederlegungen sind unter anderem an Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, in Rheinland-Pfalz oder Hamburg geplant. Teils sind vor allem einzelne Städte betroffen. Teilweise wird Eltern Notbetrieb angeboten.
Auch die Ganztagsbetreuung an Schulen ist von den Ausständen betroffen. Bundesweit sind Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen, Sozialassistenten und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem Schul-Ganztagsbetrieb zu Warnstreiks aufgerufen.
Am Montag hatten bereits Beschäftigte der Sozialarbeit ihre Arbeit niedergelegt. Am Donnerstag sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe folgen.
Forderung nach besserer Bezahlung
Hintergrund der seit einigen Wochen regelmäßig stattfindenden Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Ver.di und der Beamtenbund dbb fordern mehr Geld und attraktivere Bedingungen. Eine bessere Bezahlung für viele soll es durch geänderte Eingruppierungen geben.
Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks zuletzt regelmäßig als unverhältnismäßig kritisiert und erklärt, man sei in konstruktiven Verhandlungen. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 16. Mai in Potsdam beginnen.
Werneke: Arbeitgeber sollen sich bewegen
Ver.di-Chef Frank Werneke hatte gestern länger anhaltende Warnstreiks für den Fall angekündigt, dass die laufende Tarifrunde beim nächsten Verhandlungstermin Mitte Mai keinen Durchbruch bringt. "Im Moment streiken wir sehr gezielt tageweise, in der Hoffnung, dass sich die Arbeitgeber endlich bewegen", hatte Werneke dem Fernsehsender "Welt" gesagt. Gelinge keine Bewegung am dritten Verhandlungstermin, "werden wir die Streiks ausweiten", so Werneke weiter.