US-Präsidentenwahl 2024 Stolperstart für DeSantis
Der Republikaner DeSantis gilt als größter parteiinterner Konkurrent für Donald Trump. Nun ist der 44-Jährige offiziell ins Präsidentschaftsrennen eingestiegen. Seine "große Ankündigung" verlief aber anders als geplant.
Der prominente US-Republikaner Ron DeSantis will Präsident der Vereinigten Staaten werden - sein Wahlkampfstart hat allerdings für reichlich Spott gesorgt. Für seine "große Ankündigung" wählte der rechte Hardliner eine im Internet übertragene Unterhaltung mit Twitter-Chef Elon Musk, bei der es zu Beginn aber immer wieder Tonprobleme gab.
Seine Botschaft wurde der Gouverneur des südlichen Bundesstaates Florida dennoch los: "Ich kandidiere als Präsident, um unser großes amerikanisches Comeback anzuführen", sagte der 44-Jährige in einem parallel dazu auf seinem Twitter-Account veröffentlichten Video.
DeSantis gilt als größter parteiinterner Konkurrent Donald Trumps. Er möchte als Kandidat der Republikaner ins Weiße Haus einziehen, muss sich dafür aber in Vorwahlen gegen den früheren Präsidenten Trump und andere Bewerber in seiner Partei durchsetzen. Trump hatte bereits im November angekündigt, ins Rennen für die Präsidentenwahl 2024 einzusteigen.
Ankündigung auf Twitter wird zum "Desaster"
Eigentlich war DeSantis' Ankündigung für 18.00 Uhr (Ortszeit) auf Twitter geplant - ausgerechnet auf der Plattform, die Trump einst so exzessiv nutzte. Doch die von Musk moderierte Live-Konferenz brach immer wieder ab. Erst etwa 20 Minuten später wurde die Veranstaltung neu gestartet und DeSantis begann zu sprechen.
Selbst der konservative US-Sender Fox News bezeichnete DeSantis' Ankündigung, um die viel Wirbel gemacht worden war, als "Desaster auf Twitter". Und auch US-Präsident Joe Biden konnte sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: Zum Zeitpunkt der Panne veröffentlichte er auf seinem persönlichen Twitter-Profil einen Link zur Spendenseite seiner eigenen Wahlkampagne - und kommentierte diese mit den Worten: "Dieser Link funktioniert."
DeSantis' rechte Botschaften
Ähnlich wie sein Kontrahent Trump wirft DeSantis der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor, das Land in den Niedergang zu führen. "Unsere Grenze ist eine Katastrophe. Das Verbrechen hat unsere Städte heimgesucht. Die Regierung erschwert es den Familien, über die Runden zu kommen, und der Präsident pfuscht herum", sagt der Gouverneur in seinem Bewerbungsvideo.
In Florida aber habe man bewiesen, dass ein anderes Amerika möglich sei. DeSantis gehört wie Trump zum rechten Flügel der Partei und teilt ähnliche Hardliner-Positionen. Allerdings macht er weniger durch Skandale, Kontrollverlust und politisches Chaos von sich reden, sondern gilt als diszipliniert, sortiert, bedacht. Für jene in der Partei und an der Basis, die genug haben von Trumps Eskapaden, aber einen Kandidaten mit Trumpschen Inhalten wollen, gilt DeSantis als echte Alternative.
Trump schießt dagegen
War Trump für DeSantis vor Jahren noch eine Art Mentor, fühlt sich der 76 Jahre alte Ex-Präsident nun von dem deutlich jüngeren Bewerber bedroht. Mit scharfen Worten schoss Trump auch am Mittwoch wieder gegen seinen Kontrahenten. "Anstatt dankbar zu sein, greift DeSantis nun genau den Mann an, der seine Karriere gerettet hat", hieß es in einem von gleich zwei Videos, die Trump etwa gleichzeitig zu DeSantis' Ankündigung auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform "Truth Social" veröffentlichte. Es gebe nur einen, der Amerika wieder großartig machen könne - und der heiße Donald Trump.