Abstimmung im US-Repräsentantenhaus McCarthys nächste Blamage
Im Ringen um den Vorsitz des US-Repräsentantenhauses hatte der Republikaner mehrere parteiinterne Kritiker umstimmen können. Am Abend gab es dann die 14. Abstimmung: Und am Ende reichte es wieder nicht.
Der Republikaner Kevin McCarthy ist auch im 14. Anlauf nicht zum Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses gewählt worden. Bei der Abstimmung am späten Abend (Ortszeit) fehlte ihm letztlich eine Stimme.
Die Spannungen in seiner Partei entluden sich in chaotischen Szenen in der Kongresskammer. Vor der Wahlrunde hatte sich McCarthy zuversichtlich gezeigt. Mit umfangreichen Zugeständnissen war es ihm gelungen, nach einem tagelangen Machtkampf mehrere parteiinterne Kritiker auf seine Seite zu ziehen. Kurz vor Mitternacht begann dann eine weitere Abstimmungsrunde.
Historische Schmach geht weiter
Die 14 verlorenen Abstimmungen sind eine historische Blamage für McCarthy. Seit 100 Jahren war es das erste Mal, dass der Kandidat der Mehrheitspartei für den Vorsitz im Repräsentantenhaus nicht im ersten Anlauf gewählt wurde. Und seit dem amerikanischen Bürgerkrieg musste keiner mehr so viele Wahlgänge absolvieren wie jetzt McCarthy.
Im Vergleich zum längsten Ringen der Geschichte um den Vorsitz der Kongresskammer schneidet er aber noch relativ gut ab: Dieses begann Ende 1855 und dauerte monatelang an. 133 Wahlgänge waren damals nötig - in einer Zeit der Debatten über Sklaverei im Vorfeld des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861 bis 1865).