Treffen der EU-Außenminister zu Ebola EU-Weißhelme gegen Seuchen
Der deutsche Vorschlag für den Aufbau einer Art Weißhelm-Truppe zur Bekämpfung von Seuchen hat die Unterstützung der EU-Außenminister gefunden. Bei einem Treffen einigten sie sich zudem auf die Ernennung eines Ebola-Koordinators auf europäischer Ebene.
Von Sabine Hackländer, SWR-Hörfunkstudio Brüssel
Kein hektischer Aktionismus, sondern ein abgestimmtes Vorgehen - mit dieser Ankündigung war Außenminister Steinmeier am Morgen in die Beratungen gegangen. Auch Pläne, was man denn nun gemeinsam tun könne, gab es nicht zu knapp, darunter die Möglichkeit einer zivilen EU-Mission ebenso wie auf lange Sicht die Gründung einer Truppe von Weißhelmen, die ähnlich den UN-Blauhelmen bei Konflikten, beim Ausbruch von Epidemien zum Einsatz kommt.
Außenminister Frank Walter Steinmeier plädiert für gemeinsame Ausbildungsanstrengungen. Er könne sich auch "vorstellen, dass wir für die kleineren Staaten, die nicht eine eigene Mission auf den Weg bringen können, so etwas wie eine europäische Plattform zur Verfügung stellen. Ich habe gestern von einer zivilen EU-Mission gesprochen."
Doch all das scheint noch Zukunftsmusik zu sein. Erst mal dafür sorgen, dass es bei den bisher zugesagten Hilfsleistungen der EU-Länder nicht drunter und drüber geht. Um das zu gewährleisten, soll künftig ein eigens dafür zuständiger Koordinator zum Einsatz kommen. Darauf hätten sich die EU-Außenminister verständigt, so Steinmeier.
EU-Koordinator schon nächste Woche
Er oder sie solle in den nächsten Tagen ernannt werden, wahrscheinlich zum EU-Gipfel Ende dieser Woche. "Wir brauchen jemanden, der nicht nur das Gesicht Europas nach außen ist, in diesem Kampf gegen Ebola, sondern der auch mit seiner Tätigkeit dafür steht, dass die notwendigen Bündelungen von Angeboten stattfinden."
Ansonsten wurde allerdings nicht viel Neues beschlossen. Die finanziellen Zusagen der EU-Länder inklusive der EU-Kommission belaufen sich nun auf knapp 600 Millionen Euro. 102 Millionen kommen davon aus Deutschland. Bereits angelaufen an bundesdeutscher Hilfe, ist eine Luftbrücke von Dakar in die westafrikanischen Krisenländer, ebenso wie die Ausbildung von freiwilligen Helfern und der Aufbau von Krankenstationen mit am einer Gesamtkapazität von 200 Betten.
Es gehe jetzt darum schnell zu handeln, erklärte auch Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn: "Es ist ein Rennen gegen die Zeit. Wir haben einige Wochen in der Weltgemeinschaft, und das muss uns glaube ich auch heute prägen, dass wir schnell handeln müssen."