Berichte über Misserfolg Nordkoreas Neuer Raketentest offenbar gescheitert
Anlässlich des heutigen Geburtstages des Staatsgründers Kim Il Sung wollte Nordkorea offenbar erneut mit einem Raketentest Stärke beweisen. Doch nach Angaben der Regierungen in Südkorea und den USA misslang der Test. Nordkorea schweigt zu den Berichten.
Nordkorea hat offenbar einen weiteren Raketentest durchgeführt. Dieser scheiterte aber nach übereinstimmenden Angaben des südkoreanischen Militärs und des Pentagons in Washington. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington sagte, das US-Militär habe nach eigener Einschätzung einen gescheiterten Raketentest registriert. Ob es sich dabei um den Test eines Kurz- oder Mittelstreckengeschosses gehandelt habe, sei noch unklar, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.
Test zum Geburtstag des Staatsgründers
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Militärs, dass es sich um eine Mittelstreckenrakete des Typs Musudan gehandelt haben könnte, die eine Reichweite von 4000 Kilometer haben soll. Das würde ausreichen, um US-Militäreinrichtungen in Japan und im US-Außengebiet Guam zu erreichen. Sowohl Südkorea als auch die USA hatten zuvor berichtet, dass die nordkoreanische Regierung eine oder zwei Musudan-Raketen in der Nähe des Hafens Wonsan im Osten des Landes in Stellung gebracht habe.
Für Nordkoreas Machtbaber Kim Jong Un, hier bei der Beobachtung eines Raketentests im März, wäre der Misserfolg ein Rückschlag.
Die Raketen sollten demnach heute anlässlich des 104. Geburtstags des 1994 verstorbenen nordkoreanischen Staatsgründers Kim Il Sung abgeschossen werden. Kim war der Großvater des jetzigen Machthabers in Pjöngjang, Kim Jong Un. Sollte sich der misslungene Raketentest bestätigen, wäre dies eine Blamage für die nordkoreanische Führung, die zuletzt mit mehreren Tests auf Machtdemonstrationen gesetzt hatte.
Serie von Tests seit Jahresbeginn
Nordkorea hatte im Januar seinen vierten Atomwaffentest seit dem Jahr 2006 und einen Monat später den Start einer ballistischen Rakete bekanntgegeben. Seither folgten mehrere weitere Raketentests, die ebenfalls gegen UN-Resolutionen verstießen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das abgeschottete kommunistische Land. Zuletzt hat sich Nordkorea verärgert über das Frühjahrsmanöver südkoreanischer und amerikanischer Streitkräfte gezeigt, das in diesem Jahr mit 317.000 Soldaten so groß ausfällt wie nie zuvor. Nordkorea sieht die Übungen als Vorbereitung für eine Invasion. Die Regierungen in Seoul und Washington sprechen hingegen von einer reinen Verteidigungsmaßnahme.