Polizisten

Bundesweite Durchsuchungen Razzien wegen gefälschter Corona-Atteste

Stand: 21.06.2023 11:41 Uhr

Bei den Ermittlungen gegen eine Dresdner Ärztin sind erneut Wohnungen und Praxen in neun Bundesländern durchsucht worden. Die Frau soll während der Corona-Pandemie falsche Atteste ausgestellt und so Zehntausende Euro eingenommen haben.

Im Zuge der Ermittlungen gegen eine sächsische Ärztin, die im großen Stil Corona-Atteste gefälscht haben soll, haben bundesweit zahlreiche weitere Durchsuchungen stattgefunden.

An den Einsätzen in 142 Wohnungen und Praxen in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren am Dienstag insgesamt 364 Beamte beteiligt, wie die Dresdner Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Dabei wurden 174 "Gefälligkeitsatteste" und anderes Beweismaterial sichergestellt.

Die Ermittlungen dauerten an und würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. Eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe der Dresdner Polizei soll die Unterlagen nun auswerten.

Gefälschte Atteste im Minutentakt

Der Ärztin wird vorgeworfen, während der Pandemie gewerbsmäßig Atteste ausgestellt zu haben, um Patienten pauschal und zu Unrecht von der Maskenpflicht zu befreien. Außerdem bescheinigte sie ein unbegrenztes Impf- oder ein eingeschränktes Testverbot.

Die Bescheinigungen soll sie in Sammelterminen im Minutentakt zu jeweils mindestens 25 Euro ausgehändigt und dadurch rund 60.000 Euro eingenommen haben. Im März vergangenen Jahres und im Februar 2023 hatten Beamte deshalb bereits die Wohn- und Geschäftsräume der Frau durchsucht.

Im vergangenen September fanden zudem bundesweite Durchsuchungen statt, unter anderem bei den Inhabern der Atteste und den Organisatoren der Sammeltermine. Unter den Verdächtigen befanden sich damals auch vier sächsische Polizisten, die Atteste bekommen hatten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 21. Juni 2023 um 12:00 Uhr.