Eine Familie geht nebeneinander in einer Unterkunft für Geflüchtete in Frankfurt a.M.

Flucht und Asyl Flüchtlingszahl in Deutschland steigt auf 3,5 Millionen

Stand: 20.09.2024 10:17 Uhr

Die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge hat mit 3,48 Millionen einen neuen Höchststand erreicht. Etwas mehr als eine Millionen stammen allein aus der Ukraine. Geflüchtete Menschen machen damit vier Prozent der Bevölkerung aus.

In Deutschland leben derzeit so viele Flüchtlinge wie noch nie. Ende des ersten Halbjahres 2024 waren es etwa 3,48 Millionen Menschen, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken berichtet. Das seien rund 60.000 mehr als noch Ende 2023 und so viele wie seit den 1950er Jahren nicht mehr.

Berücksichtigt seien alle Menschen unabhängig von ihrem Aufenthaltstitel, die derzeit aus humanitären Gründen in Deutschland Schutz suchen, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis hin zu geduldeten Personen. Von den 3,48 Millionen Geflüchteten waren demnach allein rund 1,18 Millionen Ukraine-Flüchtlinge.

Weniger ausreisepflichtige Menschen

Aufgrund von Abschiebungen und Ausreisen sei die Zahl der Ausreisepflichtigen in Deutschland rückläufig, hieß es weiter. Mitte 2024 verzeichnete die Statistik 226.882 Ausreisepflichtige und damit 15.760 weniger als noch Ende 2023.

Die fluchtpolitische Sprecherin der Linken-Gruppe im Bundestag, Clara Bünger, kritisierte angesichts dieser Zahlen die Migrationsdebatte in Deutschland. "Insgesamt leben nun knapp 3,5 Millionen Geflüchtete in Deutschland, viele von ihnen schon seit Jahrzehnten, das sind gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung", sagte Bünger der Zeitung.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 20. September 2024 um 10:15 Uhr.