Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen tagt im Hauptquartier der Vereinten Nationen. (Archivbild: 13.08.2024)
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Krieg in Nahost ++ UN-Sicherheitsrat tagt zur Lage in Nahost ++

Stand: 02.10.2024 00:28 Uhr

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hält der UN-Sicherheitsrat morgen eine Dringlichkeitssitzung zur Lage im Nahen Osten ab. Der Iran sperrt nach seinem Angriff auf Israel seinen gesamten Luftraum. Liveblog zum Nachlesen.

02.10.2024 • 00:28 Uhr

Ende des Liveblogs

Wir beenden den Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse. Im neuen Liveblog vom Mittwoch halten wir Sie auf dem Laufenden.

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden Gespräche mit Israel über eine mögliche Reaktion im Gange. Wie eine Antwort auf den Beschuss aussehen könnte, werde "im Moment aktiv diskutiert. Das bleibt abzuwarten", sagte Biden vor Journalisten im Weißen Haus in Washington.

Biden erklärte, dass sein Team während des Angriffs in Kontakt mit dem Stab von Benjamin Netanyahu gestanden habe und dass er selbst mit dem israelischen Regierungschef sprechen werde. "Ich werde mit ihm sprechen, und meine Botschaft wird davon abhängen, was wir letztendlich als notwendig erachten", sagte Biden. Biden bezeichnete den iranischen Angriff als gescheitert und sicherte Israel erneut die volle Unterstützung der USA zu.

"Die Amerikaner bemühen sich weiterhin um eine diplomatische Lösung", Gudrun Engel, ARD Washington

tagesthemen, 01.10.2024 22:40 Uhr
01.10.2024 • 23:20 Uhr

Netanyahu: Iran wird "bezahlen"

Nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel hat der israelische Regierungschef Benjamin NetanYahu die Vergeltungsdrohungen seines Landes bekräftigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu. Der israelische Regierungschef erneuerte seine Drohung, keinen Angriff auf sein Land unbeantwortet zu lassen: "Wer immer uns angreift, den werden wir angreifen."

Zuvor hatte bereits der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gesagt, dass der iranische Beschuss "Konsequenzen haben" werde. "Wir haben Pläne, und wir werden an dem Ort und zu der Zeit handeln, die wir bestimmen", fügte Hagari hinzu.

Israel Armeechef Herzi Halevi hat eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff angekündigt. "Wir werden entscheiden, wann wir den Preis fordern und unsere präzisen und überraschenden Angriffsfähigkeiten demonstrieren werden", sagte der israelische Generalstabschef. Dies geschehe auf Anweisung der Regierung. Wie genau ein Vergeltungsschlag aussehen könnte, teilte er nicht mit.

"Trotz der vielen Raketen sind die Schäden sehr begrenzt", Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv

tagesthemen, 01.10.2024 22:40 Uhr
01.10.2024 • 22:29 Uhr

UN-Sicherheitsrat tritt zusammen

Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat morgen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das teilte die Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten UN-Gremiums mit. Der Rat ist in Nahostfragen weitgehend blockiert, es gilt jedoch als nicht ausschlossen, dass sich das 15-köpfige Gremium angesichts der Gefahr eines großen Krieges auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen könnte.  

Die Europäische Union hat den iranischen Angriff auf Israel "aufs Schärfste" verurteilt und zu einem sofortigen Waffenstillstand im Nahen Osten aufgerufen. "Der gefährliche Kreislauf aus Angriffen und Vergeltungsschlägen droht außer Kontrolle zu geraten", schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf X. "Ein sofortiger Waffenstillstand in der gesamten Region ist erforderlich." Die EU sei weiterhin fest entschlossen, ihren Beitrag zur Abwendung eines Krieges in der Region zu leisten.

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding ist nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel Jubel ausgebrochen. "Raketen auf Israel abgeschossen", rief ein Mann, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten. Es waren auch die Rufe "Widerstand" und «Allahu Akbar" (Gott ist groß) zu hören. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist.

Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "vereitelt und unwirksam" bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. "Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt", sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine "bedeutende Eskalation". Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren. 

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt und parallel neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert. Israel "abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen", sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. "Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat."

Zugleich reklamierte die Miliz im Jemen weitere Angriffe auf die internationale Schifffahrt mit Drohnen und Raketen für sich. Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO meldete, der unter der Flagge Panamas fahrende Öltanker "Cordelia Moon" sei im Roten Meer mit einem Drohnenboot angegriffen und beschädigt worden.

Die radikal-islamische Hamas preist den Angriff des Irans auf Israel ebenfalls als Racheakt für den Tod von hochrangigen Mitgliedern der Hamas und der Hisbollah.

In Israel wird der Flugverkehr nach den iranischen Raketenangriffen wieder aufgenommen. "Starts und Landungen werden innerhalb der nächsten Stunde wieder anlaufen", erklärte die Flughafenbehörde. 

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, "aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt", schrieb Peseschkian auf der Plattform X. "Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an", warnte der Präsident.

Israel hat angekündigt, noch am Abend weitere "starke" Angriffe im Nahen Osten durchzuführen. Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend.

Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran seinen Luftraum gesperrt. Alle Flüge seien bis Mittwoch 10.00 Uhr (Ortszeit) gestrichen worden, berichtete die staatliche Agentur Irna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde. Zuvor waren bereits alle Flüge am Hauptstadtflughafen in Teheran gestrichen worden

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

Bei dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind laut einem israelischen Militärsprecher nur sehr wenige Menschen verletzt worden. Im besetzten Westjordanland sei ein Palästinenser in Jericho durch herabfallende Raketenteile getötet worden, teilte der örtliche Gouverneur mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete zwei leicht Verletzte im Raum Tel Aviv.

UN-Generalsekretär António Guterres hat nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel an die Konfliktparteien in Nahost appelliert. "Ich verurteile die Ausweitung des Nahostkonflikts, der immer weiter eskaliert. Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand", teilte Guterres auf der Plattform X mit.

Außenministerin Annalena Baerbock hat den Angriff des Irans auf Israel "auf das Allerschärfste" verurteilt. Man habe den Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt. "Iran muss den Angriff sofort einstellen. Er führt die Region weiter an den Abgrund", schreibt sie auf der Plattform X.

01.10.2024 • 19:54 Uhr

Armee gibt vorerst Entwarnung

Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.  Im Zentrum und anderen Orten Israels waren einige Geschosse eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es demnach bisher nicht.

"Aktuell ist Entwarnung", Hanna Resch, ARD Tel Aviv, über den iranischen Angriff auf Israel

Brennpunkt, 01.10.2024 20:15 Uhr

Israel droht dem Iran nach seinem Raketenangriff mit einem Gegenschlag. "Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen", teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

Der Iran bezeichnete seinen Raketenangriff auf Israel als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost und drohte mit weiteren Attacken. "Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes - die Angriffe auf iranische Staatsbürger und Interessen sowie die Verletzung der nationalen Souveränität der Islamischen Republik Iran - wurde ordnungsgemäß durchgeführt", teilte die iranische UN-Vertretung mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, "wird eine vernichtende Reaktion folgen."

Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, Israel bei der Verteidigung gegen iranische Angriffe zu unterstützen und auf Israel gerichtete Raketen abzuschießen. Das teilte der Nationale Sicherheitsrat mit. Biden und US-Vizepräsidentin Kamala Harris beobachten den Angriff vom Lagezentrum des Weißen Hauses aus und erhalten regelmäßige Updates, sagte ein Sprecher.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Israel angesichts der Bedrohung durch den Iran die Unterstützung Washingtons zugesagt. Die Vereinigten Staaten seien gut gerüstet, um US-Personal, Verbündete und Partner zu verteidigen, versicherte Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant nach Angaben des Pentagon bereits vor Beginn des iranischen Angriffs auf Israel. 

Wegen der iranischen Raketenangriffe haben Israel, Jordanien und Irak ihre Lufträume bis auf weiteres gesperrt. Wie zudem die israelische Flughafenbehörde mitteilt, sind auf allen Flughäfen in Israel Starts und Landungen ausgesetzt. Auch das irakische Verkehrsministerium verkündete einen vorübergehenden Stopp des Flugverkehrs an allen Flughäfen des Landes. 

Die israelischen Streitkräfte baten die Bevölkerung, vorerst in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. "Der iranische Angriff geht weiter. Sie werden gebeten, sich bis auf weiteres in einem geschützten Bereich aufzuhalten. Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder heruntergefallenen Projektilen", schrieb das Militär auf der Plattform X. Das Luftabwehrsystem identifiziere und fange Raketen ab.

Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.

In der israelischen Stadt Tel Aviv sind nach Polizeiangaben mindestens vier Menschen von Angreifern erschossen und sieben verletzt worden. Überwachungsaufnahmen zeigten bewaffnete Männer, die an einer Stadtbahnhaltestelle im Stadtteil Jaffa ausstiegen und das Feuer eröffneten. Laut der Polizei sind zwei Schützen "neutralisiert" und die Familien der Opfer seien benachrichtigt worden.

01.10.2024 • 18:50 Uhr

Iran feuert Raketen auf Israel

Der Iran hat laut dem israelischen Militär Raketen auf Israel abgefeuert. Im ganzen Land heulten Alarmsirenen. Die Menschen wurden in Textnachrichten kurz zuvor aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben. Israel hatte einen iranischen Raketenangriff erwartet und ebenso wie die USA vor schweren Konsequenzen in einem solchen Fall gewarnt. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari warnte, der iranische Angriff könnte weitreichend sein. Die Menschen müssten sich daher dringend in der Nähe geschützter Gebiete aufhalten.

Die israelische Armee hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich vor dem iranischen Raketenangriff in Sicherheit zu bringen. Es drohe eine "groß angelegte" Attacke, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Er forderte die Menschen auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten und "bis auf weiteres" dort Schutz zu suchen.

Die US-Regierung verhängt wegen extremistischer Siedlergewalt Sanktionen gegen eine radikale israelische Jugendgruppe. Hilltop Youth sei eine "extremistische Gruppe, die wiederholt Palästinenser angegriffen und palästinensische Häuser und Eigentum im Westjordanland zerstört" habe, teilte das US-Finanzministerium mit. Die Gruppe sei für Tötungen und Massenbrandstiftungen verantwortlich und sei wiederholt mit dem israelischen Militär zusammengestoßen, als dieses gegen ihre Aktivitäten vorgegangen sei, so das US-Finanzministerium. Die US-Regierung hat zuletzt vermehrt Sanktionen wegen Siedlergewalt verhängt.

Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA blockiert. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Organisationen und Personen untersagt. Banken, die mit ihnen Geschäfte machen, drohen ebenfalls Sanktionen.

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah verstärken die USA ihre Streitkräfte im Nahen Osten um mehrere Tausend Soldaten. Der Aufenthalt bereits stationierter Einheiten werde verlängert und diejenigen, die eigentlich als Ersatz vorgesehen waren, würden nun als Verstärkung hinzukommen, sagte eine Pentagon-Sprecherin. Diese Einheiten verfügten über eine Reihe von Kampfflugzeugen, darunter Jets vom Typ F-16 und F-22.

Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien drei Kinder, teilten Mitarbeiter des palästinensischen Gesundheitswesens mit. In das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus wurden laut der Klinik nach einem Angriff vom Montagabend im Flüchtlingslager Nuseirat die Leichen von elf Menschen gebracht.

Weitere acht Menschen wurden nach Angaben des nahe gelegenen Nasser-Krankenhauses bei einem Angriff auf ein Fahrzeug in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens getötet. Reporter der Nachrichtenagentur AP sahen die Leichen in beiden Krankenhäusern.

Die Niederlande stellen einen militärischen Lufttransport bereit, um ihre Bürger aus dem Libanon auszufliegen. Der Konflikt zwischen Israel und Libanon sei weiter eskaliert und die Lage durch Kämpfe von Bodentruppen noch unsicherer geworden, teilte das Außenministerium in Den Haag mit. Niederländer sollen sich bei ihrer Botschaft in Beirut für den Transport registrieren lassen. In den vergangenen Tagen hatte das Ministerium die Niederländer im Libanon bereits dazu aufgerufen, das Land zu verlassen. Wie viele sich noch im Land befinden, ist unbekannt. 

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat an die Konfliktparteien im Libanon appelliert, einen sofortigen Waffenstillstand auszurufen. Die Souveränität und territorialen Integrität des Landes müsse respektiert werden, sagte sein Sprecher. "Ein umfassender Krieg im Libanon muss um jeden Preis vermieden werden." In einem Gespräch mit dem libanesischen Interimspremierminister Najib Mikati habe Guterres erklärt, , die UN seien bereit, den Bedürftigen in seinem Land zu helfen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel unterstellt, nach dem Libanon sein Land "ins Visier" nehmen zu wollen. In einer Rede zur Eröffnung des Parlaments nach der Sommerpause kritisierte Erdogan sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die islamische Welt, weil sie das Vorgehen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu im Gazastreifen und im Libanon nicht gestoppt hätten.

Er gelobte, Israel entschieden entgegenzutreten und den Libanon zu unterstützen. "Auch wenn einige Leute sich hartnäckig weigern, es zu sehen, träumt die Netanyahu-Regierung einen kruden Traum, der Anatolien einschließt", sagte Erdogan und bezog sich dabei auf einen großen Teil der Türkei. "Der Ort, den Israel - das im Wahn des gelobten Landes handelt - nach Palästina und dem Libanon ins Visier nehmen wird, wird unsere Heimat sein."

Der Iran bereitet nach Angaben der US-Regierung einen unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff auf Israel vor. Es gebe "Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten", sagte ein US-Regierungsvertreter. Ein solcher direkter Angriff auf Israel werde "schwerwiegende Folgen für den Iran haben". Die USA unterstützten "aktiv die Vorbereitungen zur Verteidigung, um Israel für diesen Angriff zu wappnen", sagte der Beamte weiter.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu forderte wegen der Warnung die Israelis auf, die Sicherheitsanweisungen des Militärs zu befolgen. Die israelischen Luftabwehrsysteme seien auf jeden Angriff aus dem Iran vorbereitet, aber derzeit wurde keine Bedrohung identifiziert, sagte ein israelischer Militärsprecher im Fernsehen. Israel und seine Verbündeten befänden sich in höchster Alarmbereitschaft, und jeder Angriff aus dem Iran würde Konsequenzen haben.

Die US-Botschaft wies alle US-Regierungsangestellten und ihre Familienangehörigen in Israel, dem Westjordanland und dem Gazastreifen an, bis auf weiteres ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen.

Das israelische Militär hat vier zusätzliche Reservebrigaden für operative Missionen an der Nordgrenze zum Libanon einberufen. Die Maßnahme werde die "Fortsetzung der operativen Aktivitäten gegen die Terrororganisation Hisbollah und das Erreichen operativer Ziele ermöglichen, darunter die sichere Rückkehr der Bewohner Nordisraels in ihre Häuser", hieß es in einer Erklärung.

China und Russland haben Israel für dessen Bodeneinsatz im Libanon scharf kritisiert. Chinas Außenministerium forderte Israel auf, "konkrete Schritte zur Deeskalation der Situation" zu unternehmen. Man sei "höchst besorgt über die aktuelle Situation zwischen dem Libanon und Israel" sowie "zutiefst besorgt über die weitere Eskalation regionaler Spannungen aufgrund militärischer Handlungen". Peking lehne "die Verletzung der Souveränität, der Sicherheit und der territorialen Integrität des Libanon ab".

Das russische Außenministerium verurteilte den Angriff "aufs Schärfste" und forderte die israelischen Behörden auf, "ihre Soldaten von libanesischem Gebiet abzuziehen und sich an einer echten Suche nach friedlichen Wegen aus dem Nahost-Konflikt zu beteiligen". Moskau drückte seine "Solidarität mit dem Führung und dem Volk des befreundeten Libanon" aus, der einer bewaffneten Aggression ausgesetzt sei. Russland unterhält enge Beziehungen zu Hisbollahs Schutzmacht Iran.

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant hat seinen US-Kollegen Lloyd Austin über den Bodeneinsatz der israelischen Armee im Südlibanon informiert. Gallant habe Austin über die "gezielten Angriffe" in der vergangenen Nacht gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz in Kenntnis gesetzt, teilte sein Ministerium mit. 

Die israelischen Streitkräfte "wollen Ihnen keinen Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser verlassen", erklärte ein Armeesprecher im Onlinedienst X. "Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr", fügte er hinzu.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bereits während des vergangenen Jahres Dutzende kleine Operationen im Libanon ausgeführt. Israelische Streitkräfte hätten die Grenze überquert, um Informationen zu sammeln und Infrastruktur der Hisbollah-Miliz zu zerstören, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. Die Soldaten hätten auch Tunnel und Waffenlager gesprengt.

Bewohner von rund 20 libanesischen Orten im Süden des Libanons sind von der israelischen Armee aufgerufen worden, sich nördlich des Awali-Flusses in Sicherheit zu bringen. "Wir werden Sie informieren, wenn Sie sicher nach Hause zurückkehren können", schrieb der arabischsprachige Armeesprecher Avichai Adraee am Dienstag auf der Plattform "X".

Die Menschen im betroffenen Gebiet sollen sich auf Anweisung der Armee nördlich des Awali-Flusses in Sicherheit bringen. Der Fluss mündet oberhalb der libanesischen Hafenstadt Sidon im Mittelmeer. Er verläuft rund 30 Kilometer Luftlinie entfernt von der nordisraelischen Stadt Metula.

Die Evakuierung erfolge zur eigenen Sicherheit der Bewohner, so Adraee. Es bestehe Lebensgefahr für jeden, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, Einrichtungen der Hisbollah sowie Kampfausrüstung aufhalte.

Nach Raketenbeschuss durch die Hisbollah hat das israelische Militär öffentliche Versammlungen begrenzt und Strände geschlossen, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Das Militär habe am Dienstag neue Richtlinien bekannt gegeben.

01.10.2024 • 13:46 Uhr

Türkei verlangt Israel-Rückzug

Die Türkei hat Israel unterstellt, mit der begonnenen Bodenoffensive auf eine Besetzung des Libanon abzuzielen. "Der UN-Sicherheitsrat muss das Völkerrecht wahren und die notwendigen Maßnahmen gegen diesen Angriff ergreifen, der auf die Besetzung des Libanon abzielt", erklärte das türkische Außenministerium. Es forderte den sofortigen Rückzug Israels und das Ende seiner Offensive gegen die libanesische Hisbollah-Terrormiliz.

Das türkische Ministerium nannte das Vorgehen einen "illegalen Invasionsversuch", der die Sicherheit und Stabilität der "Region und darüber hinaus" gefährde. Er erhöhe das Risiko einer neuen Migrationswelle und des Wiederauflebens extremistischer Gruppen. Davon wären auch Länder betroffen, die Israel politisch unterstützen und ihm Waffen liefern, hieß es aus Ankara.

Panzer der israelischen Armee manövrieren im Norden Israels nahe der Grenze zum Libanon.

Panzer der israelischen Armee manövrieren im Norden Israels nahe der Grenze zum Libanon.

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben die Zentrale des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad mit Raketen beschossen. Als weiteres Angriffsziel nannte die libanesische Miliz eine Stellung des Militärgeheimdienstes am Rande von Tel Aviv.

Der Leiter des Pressebüros der Terrororganisation, Mohammad Afif, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Attacke auf Tel Aviv sei "erst der Anfang". In der schriftlichen Stellungnahme sagte er außerdem, es seien keine israelischen Truppen auf libanesisches Territorium vorgedrungen. Die Hisbollah habe sich keine "direkten Bodenkämpfe" mit israelischen Soldaten geliefert. Sie sei aber darauf vorbereitet, so Afif.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Vereinten Nationen haben sich besorgt über die "begrenzten Bodeneinsätze" der israelischen Armee im Libanon gezeigt und vor einer "großangelegten Boden-Invasion" gewarnt. Angesichts der "überkochenden" Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon seien die Auswirkungen auf Zivilisten ohnehin bereits schrecklich, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissariats, Liz Throssell, in Genf. "Wir fürchten, dass eine groß angelegte Boden-Invasion Israels im Libanon nur noch mehr Leid bringen würde."

R. Sina, ARD Kairo, zzt. Beirut, O. Feldforth, ARD Tel Aviv, zur Bodenoffensive Israels im Libanon

tagesschau, 01.10.2024 12:00 Uhr

Das israelische Militär hat die Evakuierung von knapp zwei Dutzend libanesischen Gemeinden nahe der Grenze angeordnet. Den Streitkräften zufolge sollte es sich um eine begrenzte Bodenoffensive handeln, um gegen die militant-islamistische Hisbollah vorzugehen. Die Evakuierungsanordnung wurde auf der Plattform X verbreitet. Sie betraf eine Gegend rund 60 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Die Gegend liegt weiter nördlich als der Fluss Litani, der sich am nördlichen Rand einer von den UN vorgegebenen Pufferzone zwischen Israel und der Hisbollah befindet. Diese wurde nach dem Krieg 2006 festgelegt. Der Fluss Litani liegt rund 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Die libanesische Regierung und das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten haben einen Nothilfeaufruf gestartet, um rund 381 Millionen Euro für Vertriebene im Libanon zu sammeln. Das Geld werde "dringend" für die Zivilbevölkerung benötigt, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf des Ministerpräsidenten Najib Mikati und des UN-Nothilfekoordinators für den Libanon, Imran Riza.

Mit der erbetenen Soforthilfe sollen Betroffene laut den UN unter anderem mit Nahrungsmitteln, Notunterkünften, medizinischen Gütern, Wasser und kommunalen Dienstleistungen versorgt werden.

Mikati sagte bei einem Treffen mit UN-Vertretern, sein Land befinde sich in einer "der gefährlichsten Phasen in seiner Geschichte". Etwa eine Million Menschen seien durch den "verheerenden Krieg, den Israel im Libanon führt", vertrieben worden.

01.10.2024 • 10:59 Uhr

Raketenalarm im Zentrum Israels

In Tel Aviv und anderen Städten im Zentrum Israels ist am Dienstag Raketenalarm ausgelöst worden. Die israelische Armee erklärte, es hätten "nach dem Abfeuern von Geschossen aus dem Libanon" die Sirenen geheult.

In Tel Aviv gab es Berichte von Explosionen, die zu hören waren. Die Details würden noch untersucht, hieß es von der israelischen Armee. Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien mindestens drei Raketen abgefeuert worden. Auch in den Vorstädten Herzlija und Ramat Gan habe es Luftalarm gegeben.

Nach Angaben der Polizei schlug ein Geschoss auf einer Straße nahe der Stadt Kfar Kassen nordöstlich von Tel Aviv ein. Ein Mann wurde demnach durch einen Geschosssplitter verletzt und vom Rettungsdienst behandelt.

Israelische Sicherheitskräfte inspizieren die Folgen eines Raketeneinschlags auf einer Straße.

Im Zentrum Israels schlug ein Geschoss auf einer Straße ein.

01.10.2024 • 10:09 Uhr

Lufthansa verlängert Flugstopps

Wegen der angespannten Sicherheitslage und den Kämpfen im Nahen Osten hat die Lufthansa Gruppe verkündet, die Flugstopps nach Israel und in den Libanon zu verlängern. Bis einschließlich 31. Oktober würden Flüge nach Tel Aviv gestrichen und bis 30. November Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut, teilte die Airline in Frankfurt mit. 

Flüge nach Teheran im Iran bleiben zudem bis 14. Oktober ausgesetzt. Die Kernmarke Lufthansa Airline hatte bereits entschieden, Flüge nach Teheran bis einschließlich 26. Oktober auszusetzen. 

Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline auch Swiss, Austrian und Brussels Airlines sowie Eurowings.

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehrere Menschen getötet worden, heißt es von der Nachrichtenagentur dpa. Sieben Palästinenser seien gestorben, als eine ehemalige Schule im Viertel Tuffah in der Stadt Gaza getroffen wurde, die heute als Flüchtlingslager dient, sagte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes.

Die meisten Opfer seien Frauen und Minderjährige gewesen, fügte er hinzu.  Das israelische Militär teilte mit, eine Kommandozentrale der Hamas in dem ehemaligen Schulgebäude bombardiert zu haben. Die Angaben keiner der Seiten lassen sich unabhängig überprüfen.

Die israelischen Luftangriffe auf der libanesische Hauptstadt Beirut am Montagabend haben nach Militärangaben Waffenfabriken der Hisbollah gegolten. Die Luftwaffe habe mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der Hisbollah angegriffen, hieß es.

Die Angriffe seien mithilfe von Geheimdiensthinweisen erfolgt, teilte die Armee mit. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen.

In einer Erklärung am Dienstagmorgen hat die libanesische Miliz Hisbollah angegeben, israelische Truppen mit einem Artilleriefeuer angegriffen zu haben. Der Angriff soll sich in der israelischen Stadt Metula, direkt an der Grenze zum Libanon, ereignet haben. Auch auf den Ort Avivim soll gefeuert worden sein.

Ziel seien Ansammlungen von Soldaten gewesen. Die Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in unbewohnten Gebieten abgestürzt, teilte das israelische Militär am Dienstag mit.

Zu einem von Israel verkündeteten Bodeneinsatz im Libanon äußerte sich die Hisbollah nicht.

Karte mit Israel, Libanon und dem Fluss Litani

Großbritannien hat für ausreisewillige Briten im Libanon laut Nachrichtenagentur AP einen Linienflug gechartert. Außenminister David Lammy begründete den Schritt in einer von seinem Ministerium am Montagabend veröffentlichten Erklärung damit, dass die Sicherheit der britischen Staatsbürger im Libanon weiterhin "oberste Priorität" habe.

Besonders gefährdete Briten würden dabei bevorzugt behandelt. Der Abflug der Maschine ist demnach für Mittwoch vom Rafic Hariri International Airport in der libanesischen Hauptstadt Beirut geplant. Je nach Bedarf würden weitere Flüge eingesetzt. 

Es sei von "entscheidender Bedeutung", dass Briten den Libanon "jetzt verlassen", hieß es in der Erklärung weiter. Eine spätere Evakuierung sei "möglicherweise nicht garantiert".

Die US-Regierung hat den Iran vor einem möglichen direkten Angriff auf Israel gewarnt. In einem Gespräch mit seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant habe er "erneut auf die ernsten Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls er sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte", erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Onlinedienst X.

Die USA seien "entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten". "Wir waren uns über die Notwendigkeit einig, Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze aufzulösen", teilte Austin mit Blick auf einen Bodeneinsatz Israels gegen die Hisbollah mit.

"Die Vereinigten Staaten sind gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der Bedrohung durch den Iran und vom Iran unterstützte Terrororganisationen zu verteidigen", erklärte der Pentagon-Chef mit Blick auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon.

Das US-Verteidigungsministerium hat Berichte über einen Angriff auf amerikanische Truppen nahe des internationalen Flughafens von Bagdad zurückgewiesen. "Alle Militärangehörigen sind wohlauf und es gab keinen gezielten Angriff auf militärische Kräfte, wie berichtet wurde", erklärte ein Vertreter des Pentagons gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters unter Wahrung der Anonymität.

Die Regierung in Washington habe jedoch Kenntnis von Berichten über einen Angriff auf den Bagdad Diplomatic Support Complex, eine Einrichtung des US-Außenministeriums. Ein Sprecher des Ministeriums teilte mit, dass es keine Verletzten gegeben habe. Der Vorfall werde derzeit untersucht.

In Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien bei einem israelischen Angriff mindestens drei Menschen getötet worden. Die offizielle syrische Nachrichtenagentur Sana meldete unter Berufung auf Armeekreise, Israel habe einen Luftangriff mit Kampfflugzeugen und Drohnen "aus Richtung des besetzten syrischen Golan gestartet". In der Hauptstadt Damaskus seien mindestens drei Zivilisten getötet und neun weitere Menschen verletzt worden.

Israel äußert sich nur selten konkret zu seinen Luftangriffen in Syrien, betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass der Iran seinen Einfluss bis an die israelischen Staatsgrenzen ausdehne.

Auf einen Militärstützpunkt in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad, auf dem auch US-Truppen stationiert sind, sind Raketen abgefeuert worden. Das teilten zwei irakische Militärvertreter der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Flugabwehr habe die Raketen abgefangen.

Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass insgesamt drei Raketen abgefeuert worden seien. Eine sei in der Nähe von Gebäuden der irakischen Anti-Terror-Einheiten eingeschlagen und habe Schäden verursacht und einige Fahrzeuge in Brand gesetzt. Berichte über Verletzte liegen nicht vor.

Das israelische Militär ist mit Bodentruppen im Süden des Libanon eingedrungen. Es handele sich um einen "lokal begrenzten" Einsatz. Die Armee spricht von "gezielten" Razzien gegen Hisbollah-Ziele in Dörfern nahe der israelischen Grenze.

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nahe der südlichen Grenze nach eigener Darstellung israelische Soldaten angegriffen. Diese hätten sich auf israelischer Seite in Obsthainen nahe der Grenze bewegt, teilte die Hisbollah am Abend mit.

Infolge der Angriffe habe es auf israelischer Seite auch Opfer gegeben. Zu unbestätigten Berichten, dass einige israelische Soldaten bereits in den Libanon vorgedrungen sein könnten, äußerte sich die Miliz nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen. Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf.

Eine Live-Übertragung der Nachrichtenagentur Reuters zeigt eine massive Rauchwolke über den betroffenen Gebieten. Einzelheiten über mögliche Opfer oder das Ausmaß der Schäden liegen nicht vor.

Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

Rauch steigt über einem südlichen Vorort von Beirut auf nach einem israelischen Luftangriff.

Über Beirut stiegen am frühen Dienstag Rauchwolken auf.

01.10.2024 • 02:38 Uhr

Liveblog vom Montag

Angesichts einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Libanon hat US-Präsident Biden eine Waffenruhe gefordert. Regierungschef Netanyahu hat sich in einer Botschaft an das iranische Volk gewandt. Die Entwicklungen vom Montag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 01. Oktober 2024 um 09:00 Uhr.