Modernisierung Bahn kauft ICE-Züge für zwei Milliarden Euro
Die Deutsche Bahn unterzieht sich einem Modernisierungsprogramm und will damit auch das Durchschnittsalter seiner ICE-Flotte senken. Schon in diesem Jahr könnten monatlich drei neue ICE auf die Gleise kommen.
Die Deutsche Bahn kauft in einem der größten Beschaffungsvorhaben ihrer Geschichte 73 ICE-Züge bei den Herstellern Siemens und Talgo. Das Investitionsvolumen belaufe sich auf zwei Milliarden Euro, teilte die Bahn mit. Die Züge sollen in den Jahren 2026 bis 2030 ausgeliefert werden.
Das Durchschnittsalter der ICE-Flotte soll damit bis 2030 von heute 18 auf zwölf Jahre sinken. "Die DB durchläuft in den kommenden Jahren eine umfassende Frischzellenkur", teilte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson mit. "Schon in diesem Jahr erhalten wir im Schnitt drei neue ICE pro Monat."
Verbesserte Verbindungen
Der spanische Hersteller Talgo liefert auf Basis bestehender Rahmenverträge 56 Züge des Typs ICE L und der deutsche Konkurrent Siemens Mobility 17 weitere Züge des ICE 3 neo. Siemens verbuchte nach eigenen Angaben das Auftragsvolumen von 600 Millionen Euro in seinem zurückliegenden zweiten Geschäftsquartal.
Die Deutsche Bahn hatte die Inbetriebnahme der ersten Züge des ICE L bereits für Oktober 2024 angekündigt. Als besonderes Merkmal gilt der stufenlose Ein- und Ausstieg auf standardmäßig 76 Zentimeter hohen Bahnsteigen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 Kilometern pro Stunde soll die Baureihe zunächst zwischen Berlin und Amsterdam fahren. Die nun zusätzlich bestellten Züge sollen dann in ganz Deutschland sowie auf Verbindungen nach Dänemark und Österreich eingesetzt werden.
Der ICE 3 neo fährt bereits seit Dezember 2022. Mit 300 Stundenkilometern ist er speziell für Schnellstrecken wie zwischen Nordrhein-Westfalen und Frankfurt oder zwischen Berlin und München ausgelegt. Ab 2024 soll er zudem die störanfälligen Vorgängermodelle auf Verbindungen von Frankfurt nach Amsterdam und Brüssel ersetzen.