Inflation Preise für Olivenöl und Obst stark gestiegen
Die Preise für Nahrungsmittel haben auch im November überdurchschnittlich stark angezogen. Vor allem Obst, Zucker und Süßwaren verteuerten sich deutlich. Bei Olivenöl lag der Preisauftrieb sogar bei knapp 44 Prozent.
Trotz zurückgehender Inflation bleibt die Teuerung von Lebensmitteln vergleichsweise hoch. Sie sank zwar leicht, lag mit 5,5 Prozent im November aber noch immer deutlich über der Gesamtinflationsrate von 3,2 Prozent. Das zeigen die Detaildaten zur deutschen Inflation, die das Statistische Bundesamt zum Wochenschluss veröffentlicht hat.
Massiver Preisanstieg bei Olivenöl
Stark beeinflusst wurde die Lebensmittelinflation von gestiegenen Preisen für Obst (plus 12,0 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren (plus 11,9 Prozent). Für Brot und Getreideerzeugnisse mussten Verbraucher 9,4 Prozent mehr bezahlen, bei Gemüse waren es 7,3 Prozent. Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte verteuerten sich um 7,1 Prozent.
Dagegen waren Speisefette und Speiseöle im Schnitt um 11,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Doch der Blick ins Detail offenbart große Unterschiede: So stand den deutlichen Preisrückgängen bei Butter (minus 24,8 Prozent) sowie Sonnenblumenöl und Rapsöl (minus 17,3 Prozent) ein massiver Preisanstieg bei Olivenöl von 43,5 Prozent gegenüber.
Heizöl, Erdgas und Sprit deutlich günstiger
Dass die Verbraucherpreise im November im Schnitt dennoch "nur" um 5,5 Prozent gestiegen sind - trotz der hohen Preissteigerungen bei Lebensmitteln -, ist vor allem den Preisrückgängen bei Energie geschuldet. "Im Oktober und November 2023 waren insbesondere viele Energieprodukte günstiger als ein Jahr zuvor. Hier hat sich die Preissituation sichtlich entspannt", erklärte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand.
Energieprodukte verbilligten sich danach im Jahresvergleich um 4,5 Prozent, im Oktober hatte der Preisrückgang bei 3,2 Prozent gelegen. Leichtes Heizöl verbilligte sich um 19,4 Prozent, Erdgas um 18,3 Prozent, Kraftstoffe um 6,9 Prozent. Strom war im November 2023 hingegen mit 1,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Inflationsrisiken im neuen Jahr
"Die Detaildaten zur deutschen Inflation zeigen, dass sich der Teuerungsdruck in der Breite abschwächt", erklärte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien. "Die Preissteigerungsraten von immer mehr Produkten nähern sich wieder dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank an."
Allerdings könnte die Inflation im Dezember wieder ansteigen, weil die Bundesregierung im Vorjahresmonat die Abschlagszahlungen für Erdgas übernommen hatte. Zum Jahreswechsel laufen außerdem die Energiepreisbremsen und die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Energie und in der Gastronomie aus. "Es besteht damit ein erhöhtes Risiko, dass zumindest im ersten Halbjahr die Inflation noch höher ausfallen wird als bislang gedacht", erklärte Dullien.