Syrien Islamistische Rebellen töten mehrere Soldaten
Bei einem Angriff islamistischer Milizen sind im Nordwesten Syriens mindestens elf Soldaten getötet und 20 verletzt worden. Erst vor wenigen Tagen hatten russische und syrische Kampfflugzeuge Rebellenhochburgen angegriffen.
Militant-islamistische Rebellen haben im Nordwesten Syriens offenbar einen Militärposten angegriffen und nach Angaben der Opposition zahlreiche Soldaten getötet und verletzt.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die mit Al Kaida verbündete Gruppe Ansar al-Tauhid habe den Anschlag verübt. Deren Mitglieder hätten zunächst eine Bombe gezündet und dann die von Regierungstruppen besetzte Stellung in der Provinz Idlib gestürmt. Bei dem Angriff wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle elf Soldaten getötet und 20 weitere verletzt.
Andere Aktivisten berichteten laut der Nachrichtenagentur AP ebenfalls über den Angriff und sprachen von vielen Toten und Verletzten, ohne Details zu nennen. Die syrische Regierung und die staatlichen Medien gaben keinen Kommentar zu den Berichten ab.
Am 22. August 2023 hatten russische und syrische Kampfflugzeuge die Region um Idlib angegriffen und mehrere islamistische Rebellen getötet.
Waffenstillstand wird immer wieder verletzt
Erst vor einigen Tagen hatten russische und syrische Kampfflugzeuge mehrere Luftangriffe auf die letzte große Rebellenhochburg in der Provinz Idlib im Nordwesten und Teile von Aleppo geflogen und dabei mehrere Rebellen getötet.
Ein zwischen Russland und der Türkei im März 2020 vereinbarter Waffenstillstand, der eine von Moskau unterstützte Offensive der Regierung auf die Provinz Idlib beendete, wurde wiederholt verletzt. Russland ist einer der Hauptunterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, während die Türkei auf der Seite der bewaffneten Opposition steht.
Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten begonnen, die von der Assad-Regierung gewaltsam unterdrückt wurden. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht. Assad kontrolliert inzwischen wieder zwei Drittel des Landes.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (Syrian Observatory for Human Rights, SOHR) sitzt in Großbritannien und will Menschenrechtsverletzungen in Syrien dokumentieren. Sie bezeichnet sich als unabhängig. Die Informationen der Beobachtungsstelle lassen sich nicht unabhängig überprüfen.