Inhaftierter Kreml-Kritiker Gericht bestätigt hohe Haftstrafe gegen Kara-Mursa
Ein russisches Gericht hat die 25-jährige Haftstrafe wegen angeblichen Hochverrats gegen den Kreml-Kritiker Kara-Mursa bestätigt. Dessen Anwältin befürchtet, ihr Mandant könne die Isolationshaft in Sibirien nicht überleben.
Das Oberste Gericht Russlands hat die 25-jährige Haftstrafe wegen angeblichen "Hochverrats" gegen den Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa bestätigt. Dessen Anwältin Maria Eismont sagte, ihr Mandant sei in einem schlechten Gesundheitszustand. Angesichts seiner Haftbedingungen sei die Strafe "sehr schwer zu überleben". Sie zeigte sich jedoch "zufrieden" darüber, dass Kara-Mursa für das Urteil nicht in einem Gefängniszug aus Sibirien anreisen und persönlich vor Gericht erscheinen musste.
Kara-Mursa war im April 2023 wegen "Hochverrats" und der Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Militäroffensive in der Ukraine verurteilt worden. Er sitzt seit Monaten in Isolationshaft in Sibirien. "Seit September hat er keinen Mitgefangenen mehr gesehen", sagte Eismont. "Besuche sind verboten." Zudem dürfte ihr Klient keine Anrufe tätigen, auch nicht zu seinem 25-jährigen Hochzeitstag und dem 18. Geburtstag seiner Tochter.
Britische Regierung fordert Freilassung
Kara-Mursa darf sich den Angaben zufolge auch nur acht Stunden am Tag auf sein Bett legen und 90 Minuten täglich Post bearbeiten. Kara-Mursas Familie und Anwälte hatten angegeben, der 42-Jährige leide wegen zwei Vergiftungsversuchen unter der Nervenerkrankung Polyneuropathie.
Die britische Regierung forderte Anfang Mai die Freilassung zu "dringend" erforderlichen medizinischen Behandlungen. Kara-Mursa ist auch britischer Staatsbürger.