
Krieg gegen die Ukraine ++ Fünfergruppe bekräftigt Unterstützung ++
Die Verteidigungsminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen haben ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Bei einem russischen Raketenangriff auf einen ukrainischen Truppenübungsplatz hat es Tote gegeben.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Verteidigungsminister bekräftigen Unterstützung
- Ukraine bestätigt Verluste nach Raketenangriff
- Selenskyj würde Rohstoffabkommen mit den USA weiter unterzeichnen
- Ukraine ist Thema bei den Oscars
Nach der Blockade-Ankündigung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu möglichen Ukraine-Hilfen hält EU-Ratspräsident António Costa an langfristigen Sicherheitsgarantien für Kiew fest. "Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, sich an Diskussionen zu beteiligen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen", schreibt Costa in einem Brief an Orban, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
"Darüber hinaus werden wir zur Gewährleistung starker Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen müssen, damit der Frieden Bestand hat." Er gehe davon aus, dass sich die 27 EU-Staaten entsprechend abstimmen könnten.
Trump legt gegen Selenskyj nach
Im Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump nachgelegt und damit gedroht, dass die USA ihre Geduld verlieren könnten. Er reagierte auf Aussagen Selenskyjs vor Journalisten in London, wonach ein Deal zur Beendigung des Kriegs noch "sehr, sehr weit entfernt" sei.
"Das ist die schlimmste Erklärung, die Selenskyj machen konnte und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen", schrieb Trump dazu auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Trump erklärte weiter: "Es ist das, was ich gesagt habe: Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat."
Der französische Premierminister François Bayrou hat nach dem Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump abgerechnet. Das Geschehen im Oval Office sei eine erschütternde Demonstration von Brutalität gewesen, die darauf abgezielt habe, Selenskyj zu demütigen und ihn dem Willen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beugen, sagte François Bayrou bei einer Parlamentsdebatte zur Lage in der Ukraine.
"Am Freitagabend spielte sich im Oval Office des Weißen Hauses vor den Linsen der ganzen Welt eine erschütternde Szene ab, die von Brutalität und dem Wunsch nach Demütigung geprägt war, mit dem Ziel, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unter Drohungen zum Einknicken zu bringen, damit er den Forderungen seiner Angreifer nachgibt", sagte Bayrou.
Das ukrainische Militär hat Verluste nach einem russischen Raketenschlag gegen einen 100 bis 130 Kilometer von der Front entfernten Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipropetrowsk eingeräumt. "Leider gibt es Tote und Verletzte", teilte die Führung der ukrainischen Heeresstreitkräfte auf ihrer Facebook-Seite mit.
Der Angriff fand demnach bereits am Samstag statt. Über die genaue Zahl der Opfer machte das Militär keine Angaben. Zuvor hatten bereits Medien von bedeutenden Verlusten nach dem Angriff berichtet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf diplomatische Lösungen und hofft auch weiterhin auf US-Unterstützung für einen schnellen Frieden. "Es ist sehr wichtig, dass wir versuchen, unsere Diplomatie wirklich substanziell zu gestalten, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Er hoffe auch auf die Unterstützung der USA, um den Frieden zu sichern. "Wir brauchen den Frieden so schnell wie möglich", so der ukrainische Präsident.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich angesichts der aktuellen Entwicklungen per Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Italien, Großbritannien und Polen ausgetauscht. Dabei stimmten sich die Minister über die weitere politische und militärische Unterstützung der Ukraine ab, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Alle seien sich einig, dass die Ukraine sich auf die "fortgesetzte und breite Unterstützung" der sogenannten Fünfergruppe (Group of Five) verlassen könne, hieß es weiter.
Für Tschechien hat die Zusammenarbeit mit den USA im Hinblick auf einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine weiterhin Priorität. Das erklärte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky nach einem Gespräch mit seinem amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio. "Wir haben über eine für beide Seiten vorteilhafte transatlantische Zusammenarbeit gesprochen, bei der Europa seine Lastenteilung deutlich verstärken sollte", schrieb Lipavsky auf der Plattform X.
US-Präsident Donald Trump wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, keinen Frieden anzustreben. "Amerika kann sich das nicht mehr lange gefallen lassen", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Dabei bezog er sich auf eine Meldung, in der Selenskyj mit den Worten zitiert wird, das Ende des Krieges sei "sehr, sehr weit weg“. Trump bezeichnete die Aussage als die schlimmste, die Selenskyj hätte machen können. "Dieser Mann will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat", so Trump weiter.
Ein geplantes Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine bietet nach Darstellung der britischen Regierung keine ausreichenden Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land. "Der Rohstoffvertrag allein reicht nicht", sagte remierminister Keir Starmer vor dem Parlament in London.
US-Außenminister Marco Rubio bedankte ich unterdessen einer Sprecherin zufolge bei seinem britischen Kollegen David Lammy, dass die Regierung in London Europa ermuntere, mehr für die eigene Verteidigung auszugeben und einen Frieden azustreben.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wehrt sich nach ihrem jüngsten Personalwechsel im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gegen Vorwürfe aus Kiew. Das Außenministerium hatte kritisiert, dass die IAEA ihr Beobachter-Team in dem frontnahen AKW zuletzt über eine Route durch russisches Territorium transportiert und damit die Souveränität der Ukraine verletzt habe. Hinter dem Protest des ukrainischen Außenministeriums steht die Sorge, dass die ständige IAEA-Präsenz in der Anlage und die neue Route einer internationalen Anerkennung der russischen Besetzung gleichkommen könnte.
IAEA-Chef Rafael Grossi betonte hingegen, es sei nur eine "außergewöhnliche Ausnahme" von der üblichen An- und Abreise über ukrainisches Staatsgebiet gewesen. Nach einem Drohnenangriff bei einer Team-Ablöse von IAEA-Experten im Dezember und weiteren gefährlichen Zwischenfällen habe er sich für die Route über Russland entschieden. "Ich konnte nicht das Leben meiner Experten aufs Spiel setzen", sagte Grossi am Rande einer Sitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien. Seine Entscheidung habe keine politische Komponente, betonte er.
Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat das Wortgefecht zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Oval Office als lächerlich und inakzeptabel bezeichnet. Selenskyj sei nicht bereit für Friedensgespräche, sagte Waltz dem Sender Fox News. "Das war kein Hinterhalt", sagte er. "Selenskyj hat seinem Land einen schlechten Dienst erwiesen."
Im Gegensatz zu einigen republikanischen Abgeordneten forderte Waltz den ukrainischen Präsidenten nicht zum Rücktritt auf. Er antwortete aber auf die Frage, ob Selenskyj geeignet sei, die Ukraine zu führen: "Was am Freitag passiert ist, hat das wirklich in Frage gestellt." Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj sollte eigentlich in die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen beiden Ländern führen. Nach einem Eklat zwischen der ukrainischen und der amerikanischen Führung wurde das Gespräch jedoch abrupt beendet.
Ukraine bringt Tempo in Sondierungen
Das Zerwürfnis zwischen den USA und der Ukraine setzt Union und SPD bei ihren Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Regierung unter Zeitdruck. Die Ukraine braucht nun Hilfe, die sie aus den USA offenbar nicht mehr bekommt.
Als ersten Schritt zu einem möglichen Friedensabkommen haben Großbritannien und Frankreich eine eingeschränkte Waffenruhe in der Ukraine vorgeschlagen. Für Moskau scheint das allerdings gar kein Thema zu sein. ARD-Korrespondent Björn Blaschke berichtet:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer Woche mit mehr als 2.300 russischen Angriffen aus der Luft zu mehr Unterstützung aufgerufen. In der vergangenen Woche habe Russland die Ukraine mit mehr als 1.050 Drohnen, fast 1.300 Gleitbomben und mehr als 20 Raketen und Marschflugkörpern angegriffen, schrieb er auf der Plattform X.
Es brauche mehr kollektive Stärke der Welt, um Russland zu zwingen, mit den Attacken aufzuhören. Die Flugabwehr müsse gestärkt, die Armee unterstützt und effektive Sicherheitsgarantien, die eine erneute russische Aggression unmöglich machen, gewährleistet werden.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf Charkiw wurden am Sonntag mehrere Menschen verletzt.
CDU-Chef Friedrich Merz sieht im Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine bewusst herbeigeführte Eskalation durch die US-Seite. Er habe sich die Szene mehrfach angeschaut, sagte der Unions-Kanzlerkandidat nach Beratungen der CDU-Gremien in Berlin. "Es ist nach meiner Einschätzung keine spontane Reaktion auf Interventionen von Selenskyj gewesen, sondern offensichtlich eine herbeigeführte Eskalation in dieser Begegnung im Oval Office."
Der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat in einem offenen Brief an US-Präsident Donald Trump sein "Entsetzen" über den Eklat im Weißen Haus zum Ausdruck gebracht. Der Brief, der von 39 ehemaligen polnischen politischen Gefangenen unterzeichnet und auf Walesas Facebook-Seite veröffentlicht wurde, kritisiert Trumps Verhalten gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
In dem Schreiben heißt es: "Wir haben Ihr Gespräch mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, mit Entsetzen und Abscheu verfolgt." Weiterhin wird Trumps Erwartung, Respekt und Dankbarkeit für die materielle Unterstützung der USA zu erhalten, als "beleidigend" bezeichnet. Stattdessen sei die Dankbarkeit den "heldenhaften ukrainischen Soldaten" geschuldet.
Großbritannien, Frankreich und andere Länder prüfen nach britischen Angaben derzeit mehrere Optionen, um den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. "Es liegen eindeutig eine Reihe von Optionen auf dem Tisch", sagte ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer auf Fragen der Presse.
Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron haben eine zunächst auf einen Monat befristete Waffenruhe vorgeschlagen. Diese soll für Angriffe aus der Luft, von See aus und auf die Energieinfrastruktur gelten.
Für Flüchtlinge aus der Ukraine gibt es bei ihrer Integration in Deutschland große Hindernisse. Das geht aus einer Untersuchungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Zentrale Probleme sind fehlende Kinderbetreuung, viel Bürokratie und eine unsichere Aufenthaltsperspektive.
Die psychische Belastung sei unter den rund 1,2 Millionen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zudem insgesamt höher als in der Gesamtbevölkerung - wohl auch aufgrund von Kriegs- und Fluchterfahrung sowie unsicherer Zukunftsperspektiven.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Spitzen von Union und SPD über die Entwicklungen nach dem Eklat zwischen den USA und der Ukraine informieren. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Bei dem Treffen wird Scholz demnach unter anderem die Ukraine-Konferenz am Sonntag in London sowie den EU-Sondergipfel am Donnerstag in Brüssel thematisieren.
Eingeladen sind der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, die SPD-Chefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt.
Nach einem russischen Raketenangriff am Samstag räumt die Ukraine Verluste ein. Bei dem Angriff gegen einen 100 bis 130 Kilometer von der Front entfernten Truppenübungsplatz im Gebiet Dnipropetrowsk habe es Tote und Verletzte gegeben, so die Führung der ukrainischen Heeresstreitkräfte auf ihrer Facebook-Seite. Über die genaue Zahl der Opfer machte die Armee keine Angaben. Zuvor hatten bereits Medien von bedeutenden Verlusten nach dem Angriff berichtet.
Der Beschuss sei durch eine russische Beobachtungsdrohne geleitet worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Bezug auf militärnahe Kreise. In dem Zusammenhang gab es scharfe Kritik am Aufbau der Flugabwehr in der Einheit, da diese Drohne nicht abgefangen worden war.
Der frühere Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, hält ein von den USA ausgehandeltes Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland auch nach dem Eklat im Weißen Haus nicht für ausgeschlossen. Dafür habe US-Präsident Donald Trump einen Waffenstillstand "zu sehr in den Mittelpunkt seiner Außenpolitik gerückt", schrieb Kuleba in einem Gastbeitrag in der New York Times.
"Gefangen in seinem eigenen Ehrgeiz sehnt sich Trump nach schnellem Erfolg", hieß es in dem Beitrag. Das Beharren des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Sicherheitsgarantien habe diesem Ziel bei dem Treffen mit Trump im Weg gestanden.
Der schwedische Rüstungskonzern Saab hat nach eigenen Angaben von der Bundeswehr einen Auftrag zur Modernisierung und Wartung des Marschflugkörpers "Taurus KEPD 350" erhalten. Der Auftrag habe ein Volumen von 1,7 Milliarden schwedischen Kronen (rund 152 Millionen Euro), wie Saab mitteilte. Die Vereinbarung laufe von 2025 bis 2035.
Saab habe den Auftrag des Beschaffungsamtes der Bundeswehr von dem Unternehmen Taurus Systems erhalten, einem Joint Venture von Saab und dem deutschen Rüstungsunternehmen MBDA. Die Ukraine hat im Krieg mit Russland Interesse an Lieferungen des Marschflugkörpers Taurus angemeldet. Bundeskanzler Olaf Scholz hat dies stets abgelehnt.
Russland sieht in dem Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs am Wochenende in London keinen Beitrag zu einer friedlichen Lösung des Konflikts. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow erklärte, die dort der Ukraine gemachten Zusagen weiterer Finanzhilfen würden nur den Krieg verlängern. Aus russischer Sicht sei es dagegen entscheidend, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einer Änderung seiner Haltung zu zwingen.
Den Eklat im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump und Selenskyj bezeichnete Peskow als "beispiellos": "Ein, sagen wir mal, noch nie dagewesenes Ereignis. (…) Selenskyj hat in vielerlei Hinsicht einen womöglich völligen Mangel an diplomatischen Fähigkeiten gezeigt." Das zeige, dass die Einigkeit des Westens brüchig werde. Ein Teil des Westens wolle den Krieg fortsetzen, sagte Peskow.
Noch keine Einigung über Waffenruhe-Plan
Großbritannien hat eine Einigung mit Frankreich über einen Plan für eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine dementiert. "Es gibt noch keine Einigung darüber, wie eine Waffenruhe aussehen soll", sagte der britische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Luke Pollard dem Sender Times Radio. "Aber wir arbeiten mit Frankreich und unseren europäischen Verbündeten zusammen, um herauszufinden, auf welchem Weg wir einen dauerhaften und beständigen Frieden in der Ukraine schaffen können", fügte er hinzu.
Ein weiterer britischer Regierungsvertreter sagte, es lägen "verschiedene Optionen auf dem Tisch". Ein gemeinsamer Vorstoß zu einer einmonatigen Waffenruhe sei aber noch nicht vereinbart worden. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte gestern nach dem Ukraine-Gipfel in London gesagt, dass er zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer eine einmonatige Waffenruhe vorschlage.
Mehr als die Hälfte der vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohenen Ukrainer plant einer Studie zufolge, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Mögliche Rückkehrpläne hängen demnach bei vielen stark vom Ende des Krieges (90 Prozent) und der wirtschaftlichen Lage in der Ukraine (60 Prozent) ab. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und des Sozio-oekonomischen Panels hervor.
Für die Studie waren zwischen Juli 2023 und Januar 2024 rund 3.400 Menschen befragt worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind mehr als eine Million Ukrainer nach Deutschland geflohen.
Die Linke will neuen Schulden für die Bundeswehr nicht ohne weiteres zustimmen. Erst müsse die Bundesregierung erklären, wohin die 100 Milliarden aus dem bisherigen Sondervermögen geflossen seien und warum Deutschland immer noch nicht verteidigungsfähig sei, sagte Co-Parteichefin Ines Schwerdtner im Deutschlandfunk. "Wir können nicht einfach 400 Milliarden ausgeben in ein schwarzes Loch offensichtlich, wo wir nicht genau wissen, wo das Geld hingeht. Ich halte das nicht für vertrauenswürdig."
Die Linke sei nicht bereit, für eine weitere Aufrüstung zu stimmen, sagte Schwerdtner. Wohl aber für Infrastrukturprojekte in der Ukraine, die zivile Unterstützung und einen Schuldenschnitt für das Land.
Die Aussicht auf milliardenschwere Verteidigungsausgaben hat ein Kursfeuerwerk im Rüstungssektor ausgelöst. Die Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk sind im Frühhandel der Frankfurter Börse um 12,4 bis mehr als 20 Prozent gestiegen. Thyssenkrupp, Airbus und MTU Aero Engines legen um drei bis sechs Prozent zu.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters prüfen die Unionsparteien und die SPD derzeit zwei milliardenschwere Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur.
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat die Absicht von CDU und CSU bekräftigt, noch mit dem alten Bundestag eine weitere Finanzierung von Verteidigungsausgaben und Ukraine-Hilfen auf den Weg zu bringen. "Wir dürfen jetzt nicht Zeit verlieren, bis der neue Bundestag sich konstituiert hat", sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Das werde noch einige Wochen dauern. "Diese Wochen hat die Ukraine nicht. Diese Wochen hat die freie Welt nicht."
Deutschland müsse sich jetzt schnell sortieren und handlungsfähig zeigen und in Europa eine Führungsrolle einnehmen. "Wir sind dazu bereit und wir hören viele Stimmen, auch von den Grünen und von der FDP, dass es dort die Bereitschaft und die Erkenntnis gibt, das auch zu unterstützen" sagte Wadephul.
Im Gespräch ist ein neues, größeres schuldenfinanziertes Sondervermögen nach dem Vorbild des im Grundgesetz verankerten 100-Milliarden-Topfes für die Bundeswehr kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Im neuen Bundestag haben Union, SPD und Grüne keine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr, die aber für mögliche Grundgesetzänderungen erforderlich wäre. Einer Reform der Schuldenbremse hatte CDU-Chef Friedrich Merz eine klare Absage erteilt.
Der Folkrock-Star Neil Young plant ein Konzert in der Ukraine. Der europäische Teil seiner Welttournee werde dort mit einem "kostenlosen Konzert für alle" eröffnet, teilte der kanadische Musiker auf seiner Webseite mit. Man sei gegenwärtig in Gesprächen zur Planung. Details zum Termin gab es zunächst nicht. Young, der zu den erfolgreichsten Musikern seiner Generation gehört, macht sich seit dem russischen Einmarsch regelmäßig für das Land stark. Er ist außerdem ein scharfer Kritiker des US-Präsidenten Donald Trump.
Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot erörtert den Vorschlag einer einmonatigen Eingrenzung der Kämpfe, die allerdings Bodenkämpfe ausschließen würde. Durch eine solche Maßnahme könnten die Ukraine und ihre Verbündeten herausfinden, ob der russische Präsident Wladimir Putin es ernst meine und zu Verhandlungen über eine längerfristige Friedensvereinbarung bereit sei, sagte Barrot dem französischen Radiosender RTL.
Frankreich hatte zuvor mit Großbritannien eine einmonatige Aussetzung der Kämpfe der Luftwaffe, der Marine und Angriffe auf Energieanlagen vorgeschlagen. Außenminister Barrot sagte weiter, er glaube, US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnten auch nach ihrem jüngsten Schlagabtausch im Weißen Haus zu weiteren Gesprächen bereit sein.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, vermeidet nach dem Eklat zwischen seinem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump Kritik am US-Präsidenten. "Ich spreche über Inhalte", sagt er im ZDF auf die Frage nach einer Bewertung des von Trump abgebrochenen Gesprächs mit Selenskyj. "Wir alle brauchen Donald Trump und die Vereinigten Staaten."
Die USA würden als Verbündeter gebraucht und nicht als Vermittler, sagt er mit Blick auf die Haltung von Trump, der sich eher als Vermittler sieht und nicht von Russland als Aggressor spricht. Auf die Frage, ob sich Selenskyj bei Trump entschuldigen sollte, antwortet der Botschafter ausweichend: "Die diplomatischen Gespräche werden weiterlaufen." Auf die Frage, ob Europa US-Hilfen ersetzen könnte, erklärt er: "Ich bin mir sicher, dass Europa sehr viel mehr tun kann, aber die Amerikaner brauchen wir mit am Tisch."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich nach den jüngsten Rücktrittsforderungen aus Washington unbeirrt. "Angesichts dessen, was passiert und angesichts der Unterstützung wird es nicht so einfach sein, mich zu ersetzen", sagte Selenskyj nach einem Gipfeltreffen mit europäischen Verbündeten in London. "Es reicht nicht aus, einfach eine Wahl abzuhalten. Man müsste mich auch daran hindern, zu kandidieren, was etwas schwieriger wäre", fügte der ukrainische Staatschef hinzu.
Er bekräftigte, dass er zum Rücktritt bereit sei, wenn die Ukraine im Gegenzug Mitglied der NATO werde. Dann hätte er seine "Mission erfüllt". Nach dem Eklat im Weißen Haus am Freitag hatten Politiker aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump dem ukrainischen Staatschef einen Rücktritt nahegelegt. "Wir brauchen einen Anführer, der mit uns und schließlich mit den Russen verhandeln und diesen Krieg beenden kann", sagte Trumps Sicherheitsberaters Mike Waltz gestern dem Sender CNN.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht 46 von 83 russischen Drohnen abgeschossen. Weitere 31 Drohnen hätten ihr Ziel verfehlt, teilt das Militär mit. Vermutlich seien sie durch elektronische Störsignale vom Kurs abgekommen.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Medienberichten zufolge eine Aussetzung aller Cyber-Einsätze gegen Russland angeordnet. Die Maßnahme sei Teil einer allgemeinen Neubewertung der US-Operationen gegen Moskau, berichtete die Zeitung New York Times. Die Dauer und das Ausmaß waren zunächst unklar. Das Pentagon lehnte eine Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ab.
US-Präsident Donald Trump drängt auf Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine und näherte sich dabei Moskau an. Er stellt sich als Vermittler zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj dar, ließ zuletzt aber die Ukraine und die Europäer außen vor.
Trump spielt Sorge wegen Putin herunter
US-Präsident Donald Trump hat Kritik an seiner Annäherung zu Russland zurückgewiesen und die verbreiteten Sorgen mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin als übertrieben abgetan. "Wir sollten weniger Zeit damit verbringen, uns wegen Putin Sorgen zu machen und mehr Zeit damit, uns wegen Vergewaltiger-Banden von Migranten, Drogenbaronen, Mördern und Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen zu sorgen, die in unser Land kommen - damit wir nicht wie Europa enden!", schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social.
Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar eine Kehrtwende in der Russland-Politik der USA vollzogen. Dies rief in Europa und in der oppositionellen Demokratischen Partei in den USA große Besorgnis hervor.
Ein Parteifreund von US-Präsident Donald Trump zeigt Verständnis für die schwierige Lage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und kritisiert zugleich Kremlchef Wladimir Putin mit harschen Worten. Russlands Präsident sei ein Diktator und "KGB-Schurke, der seine politischen Gegner ermordet", sagte der republikanische Senator James Lankford beim US-Sender NBC.
Selenskyj sei "zu Recht besorgt darüber, dass Putin jedes einzelne Abkommen, das er jemals unterzeichnet hat, gebrochen hat und man ihm nicht trauen kann".
Lankford bekräftigte, dass die USA der Ukraine nicht den Rücken kehren würden. Gleichzeitig sagte er, dass sich der Krieg in einer "Pattsituation" befinde. Die Kämpfe hätten mittlerweile den Charakter eines Stellungskriegs angenommen, ähnlich wie im Ersten Weltkrieg. Trump verfolge das Ziel, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen, um "irgendeine Art Lösung zu finden, die möglicherweise wie Nord- und Südkorea aussieht".
Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat die Ergebnisse des europäischen Ukraine-Gipfels in London als unzureichend kritisiert. "Es ist gut, dass Großbritannien und Frankreich einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten wollen. Aber das wird nicht reichen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Es braucht dringend ein großes Hilfspaket für die Ukraine, zur Finanzierung sollten die eingefroren russischen Mittel - über 200 Milliarden Euro - beschlagnahmt werden", fuhr Hofreiter fort. "Und es braucht belastbare europäische Sicherheitsgarantien für die Ukraine."
Der russische Präsident Wladimir Putin wolle sich mit US-Präsident Donald Trump "die Welt in sogenannte Einflusszonen aufteilen". Die Gefahr sei groß, dass er als nächstes Moldau oder das Baltikum angreifen werde. "Wir sollten uns in Europa ernsthaft darauf vorbereiten", sagte Hofreiter.
Initiative für einmonatige Waffenruhe
Nach Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron schlagen Frankreich und Großbritannien eine einmonatige teilweise Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine vor. Dies berichtet die französische Tageszeitung Le Figaro. Die vorgeschlagene Waffenruhe solle für Angriffe aus der Luft, zur See und auf die Energieinfrastruktur gelten, jedoch nicht für Bodenkämpfe.
"Im Falle eines Waffenstillstands wäre es sehr schwierig zu überprüfen, ob die Kämpfe entlang der Frontlinie eingehalten werden", sagte Macron demnach. Die gegenwärtige Frontlinie entspreche der Entfernung zwischen Paris und Budapest.
Dem französisch-britischen Vorschlag zufolge würden europäische Bodentruppen erst in einer zweiten Phase in die Ukraine entsandt, sagte Macron der Zeitung.
Das russische Militär hat am gestrigen Abend erneut Drohnenschwärme zu Zielen in der Ukraine gestartet. Nach ukrainischen Medienberichten und nach Angaben der Flugabwehr wurden die Drohnenverbände über verschiedenen Landesteilen gesichtet. Die genauen Ziele waren einmal mehr nicht erkennbar.
In jüngster Zeit ging das russische Militär dazu über, zahlreiche sogenannte Köderdrohnen einzusetzen. Diese unbemannten Fluggeräte fliegen ohne Sprengsätze, einfach nur, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten und zur Verschwendung wertvoller Munition zu zwingen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben weiterhin bereit, das umstrittene Rohstoffabkommen mit den USA zu unterzeichnen. "Egal, was geschehen ist, unsere Politik ist es, konstruktiv zu bleiben", sagte Selenskyj nach einem Ukraine-Gipfel in London. "Das vorliegende Abkommen wird unterzeichnet, wenn die Parteien dazu bereit sind", sagte er mehreren britischen Medien.
Die Unterzeichnung war am Freitag nach einem Eklat zwischen Selenskyj und US-Präsident Donald Trump vor laufenden Kameras abgesagt worden. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte gestern, das Abkommen sei vorerst vom Tisch.
Nach ukrainischen Angaben war vorgesehen, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern. Trump sieht in dem Abkommen eine Gegenleistung für von Washington geleistete Militärhilfe.
Ukraine ist Thema bei den Oscars
Auf dem roten Teppich der 97. Oscar-Verleihung ist auch der Krieg gegen die Ukraine ein Thema. Inmitten der edlen Roben und Anzüge der Filmstars fanden sich kleine Symbole des Protests. So hat etwa der "Konklave"-Autor Peter Straughan seine Unterstützung für die Ukraine mit einem Anstecker auf seinem Anzug demonstriert, der die Flagge des Landes zeigte: "Nur um zu sagen, dass wir der Ukraine nicht den Rücken kehren sollten", sagte Straughan der Zeitschrift Variety.
Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen
Der SPD-Vorsitzende Klingbeil hat in den tagesthemen gesagt, Europa müsse jetzt in der Verteidigungspolitik vorankommen - es gehe aber nicht darum, "mit den Amerikanern zu brechen". König Charles hat den ukrainischen Präsidenten Selenskyj nach dem Gipfeltreffen empfangen.