Eine Boeing 747 der Lufthansa vor dunklen Regenwolken im Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen.
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Probleme bei Boeing Von Pannen und Whistleblowern

Stand: 08.07.2024 21:18 Uhr

Das amerikanische Traditionsunternehmen Boeing steckt seit Jahren in der Krise - doch seit einigen Wochen will die Pannenserie beim Flugzeugbauer gar nicht mehr abreißen. Was ist bisher passiert? Ein Überblick.

Im Boeing-Shop für Merchandise-Artikel finden sich noch immer T-Shirts und Schlüsselanhänger mit der Aufschrift, die für Passagiere des Flugzeugherstellers lange galt: "If it's not Boeing, I'm not going!" (Wenn es nicht Boeing ist, dann komm ich nicht mit). Seit einiger Zeit wird der Spruch aber ins Negative verkehrt: "If it's Boeing, I ain't going."

In Foren tauschen sich Passagiere mittlerweile darüber aus, wie sie herausfinden können, ob sie mit einer Boeing-Maschine fliegen - um dann den Flug zu ändern. Das Image des Luftfahrtriesen ist mehr als nur angeknackst. Das liegt auch an der Serie der sich jüngst häufenden Pannen und an den Abstürzen der 737-Max-Maschinen vor etwa fünf Jahren. Was ist zuletzt passiert?

US-Behörde ordnet Inspektionen an

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat Inspektionen in mehr als 2.600 Boeing-737-Maschinen in den USA wegen möglicher Probleme mit den Sauerstoffmasken angeordnet. Die Fluggesellschaften müssen innerhalb von 120 bis 150 Tagen überprüfen, ob sich die Sauerstoffgeneratoren, die über Schläuche mit den Masken verbunden sind, an den korrekten Stellen befinden, wie die FAA mitteilte. Boeing steht bereits seit Monaten wegen Vorwürfen von Sicherheitsmängeln an seinen Flugzeugen unter starkem Druck.

Boeing gesteht Betrug vor Max-Abstürzen ein

Boeing bekennt sich schuldig, die US-Regierung betrogen zu haben, um einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max zu entgehen. Das geht aus einem Dokument des US-Justizministeriums für das zuständige Bundesgericht in Texas hervor. Die Folgen sind eine neue Millionenstrafe sowie ein Aufpasser der Regierung für den US-Flugzeugbauer.

Boeing hatte damals eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen vermieden, ein Compliance- und Ethik-Programm umsetzen. Auch zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Millionen Dollar. Das Justizministerium kam bereits im Mai zu dem Schluss, dass Boeing gegen Auflagen des damaligen Deals verstieß.

30 Verletzte nach Turbulenzen

Nach Turbulenzen mit vielen Verletzten ist ein Passagierflugzeug mit 325 Passagieren auf dem Weg von Spanien nach Uruguay in Brasilien notgelandet. Wie die spanische Fluggesellschaft Air Europa im Onlinedienst X mitteilte, landete die Maschine vom Typ Boeing 787-9 nach "schweren Turbulenzen" am Flughafen der nordostbrasilianischen Stadt Natal. Rund 30 Personen seien bei dem Vorfall verletzt worden, verlautete aus dem urugayischen Außenministerium. Die Zahl sei jedoch vorläufig.

Mögliches Strafverfahren wegen Compliance-Verstößen

Das US-Justizministerium ist zu dem Schluss gekommen, dass der US-Flugzeugbauer gegen Auflagen aus einer Vereinbarung verstoßen habe, die ihn bisher vor Strafverfolgung nach zwei tödlichen Flugzeugabstürzen bewahrte. Bei diesen waren 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.

Boeing habe es versäumt, "ein Compliance- und Ethikprogramm zu entwickeln, umzusetzen und durchzusetzen, um Verstöße gegen US-Betrugsgesetze im gesamten Unternehmen zu verhindern und aufzudecken", erklärte das US-Justizministerium einer in Texas eingereichten Klageschrift Mitte Mai. Boeing könne daher strafrechtlich verfolgt werden, die Regierung prüfe aber noch, wie sie in diesem Fall vorgehen werde.

Das Versäumnis wurde im Zusammenhang mit einem Beinahe-Unfall am 5. Januar festgestellt, bei dem sich kurz nach dem Start im Steigflug ein Teil der Kabinenwand einer fast neuen Boeing 737 Max 9 der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines aufgrund fehlender Bolzen löste.

Rumpflandung in Istanbul und geplatzter Reifen

Ein Flugzeug des Logistik-Konzerns FedEx musste im Mai am Istanbuler Flughafen auf dem Rumpf landen. Grund sei ein Problem am vorderen Fahrwerk der Boeing 767 gewesen. Es sei niemand verletzt worden. Auf einem von der Nachrichtenagentur DHA verbreiteten Video war zu sehen, wie die Boeing mit dem Hauptfahrwerk aufsetzt und dann über Meter auf dem vorderen Teil des Rumpfes über die Landebahn schlittert.

Nur einen Tag später ist es auf einem weiteren türkischen Flughafen zu einem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine gekommen, bei dem ein Vorderreifen geplatzt ist. Das in Köln gestartetes Flugzeug mit 190 Menschen an Bord ist im türkischen Badeort Alanya konnte dennoch sicher auf dem Bugfahrwerk gelandet. Das berichtete der staatliche Rundfunksender TRT. Der Reifen der Boeing 737 der türkischen Billigfluglinie Corendon Airlines platzte danach während der Landung aus unbekannten Gründen. Alle 190 Menschen an Bord seien in Sicherheit gebracht worden.

Weiterer Whistleblower tot und neue Anschuldigungen

Nachdem der Boeing-Whistleblower John Barnett im März gestorben war, ist im Mai ein zweiter Whistleblower überraschend verstorben, wie die "Seattle Times" berichtete. Der ehemalige Qualitätsprüfer und Ingenieur beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems, Joshua Dean, wurde vor seinem Tod mit einer Lungenentzündung und einer schweren Infektion ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte seinem Arbeitgeber "grobes Fehlverhalten" bei der Produktion der 737-Linie vorgeworfen.

In einem Interview mit der britischen BBC und dem US-Sender CBS hat ein ehemaliger Qualitätsprüfer dem Flugzeugbauer schwere Vorwürfe gemacht. Santiago Peredes arbeitete von 2010 bis 2022 beim Boeing-Zulieferer Spirit AeroSystems wie auch Joshua Dean. Dort sei er es gewohnt gewesen, "zwischen 50 und 100, 200" Mängel an den Rümpfen der Flieger zu finden. Dabei habe er manchmal sogar fehlende Teile gefunden. Spirit AeroSystems wies die Aussagen des früheren Mitarbeiters vehement zurück.

Ermittlungen wegen Dokumentenfälschung bei "Dreamliner" und rote Zahlen

Im Mai hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA neue Ermittlungen gegen Boeing eingeleitet. Dabei geht es um die Fälschung von Prüfberichten beim Langstrecken-Jet 787 "Dreamliner". Kontrollen der Verbindung zwischen Rumpf und Tragflächen seien zum Teil ausgelassen und trotzdem als durchgeführt eingetragen worden, teilte der Konzern mit. Boeing betonte, dass es nicht nicht um ein dringliches Sicherheitsproblem für die aktuelle Airline-Flotte handele und keine Flugzeuge am Boden bleiben müssten. Die Inspektionen müssten nun außerplanmäßig nachgeholt werden.

Im April musste der Konzern seine Bücher öffnen. Erwartungsgemäß kam dem Flugzeugbauer die Krise um die 737 Max teuer zu stehen. Allein im ersten Quartal verbrannte der Flugzeugbauer fast vier Milliarden Dollar an Barmitteln. Trotz des Verlusts und der hohen Mittelabflüsse lief es für Boeing finanziell aber nicht so schlimm wie Analysten erwartet hatten.

Whistleblower-Vorwürfe, Produktionsprobleme

Im April musste sich der US-Flugzeughersteller gegen neue Vorwürfe mangelnder Qualität seiner Flugzeuge verteidigen. Boeing wies die Kritik eines Mitarbeiters zurück, einige Maschinen des Modells 787 "Dreamliner" könnten eine verkürzte Lebensdauer haben. Der Konzern habe sich technische "Abkürzungen" erlaubt, um die Produktion zu beschleunigen. Dabei kann Boeing die Produktion der Maschine wegen einiger Engpässe nicht so schnell wie geplant ausbauen.

Im ersten Quartal des Jahres lieferte Boeing nur 66 Exemplare der 737-Max-Reihe aus. Im ersten Quartal 2023 waren es noch 111 Maschinen. Der Großteil der restlichen Auslieferungen entfiel auf das Langstreckenmodell 787 "Dreamliner". Die Produktion der Großraumjets steht aber still, weil Boeing seine Kapazitäten für Lösung der Probleme bei anderen Typen benötigt.

Verlorene Abdeckung, Triebwerksbrand

Ebenfalls im April: Eine Southwest-Airlines-Maschine verlor während des Starts in Denver eine Abdeckung eines ihrer Triebwerke. Das Verkleidungsteil sei gegen die Landeklappe gestoßen. Daraufhin sei die Boeing 737-800 sicher zum Flughafen in Denver zurückgekehrt, hieß es vom Unternehmen.

Im selben Monat musste eine Maschine der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines wegen eines Triebwerksbrands den Start abbrechen. Die Airline teilte mit, die Piloten hätten "einen Hinweis auf ein mögliches Triebwerksproblem" erhalten, woraufhin die Boeing 737 zum Gate am Lubbock Preston Smith International Airport im US-Bundesstaat Texas zurückgekehrt sei. Die Feuerwehr bestätigte ein Feuer in einem der beiden Triebwerke. Die Bundesluftfahrtbehörde ermittelt.

Bremsprobleme, Chefwechsel, verlorene Abdeckung

Nach einem Zwischenfall im März mit einem Flugzeug des Typs Boeing 737 Max legte die US-Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board einen vorläufigen Bericht vor. Danach gab der Pilot an, dass die Bremsen weniger wirksam zu sein schienen als sonst. Flugzeug und die Bremspedale hätten heftig gezittert, kurz bevor die United-Airlines-Maschine auf dem Flughafen von Houston von einer Rollbahn auf eine Grasfläche fuhr. Dort sei sie mit 40 Stundenkilometern gegen einen Betonbau geprallt und schwer beschädigt worden - das linke Hauptfahrwerk brach ab. Keiner der Passagiere oder Besatzungsmitglieder wurde verletzt. 

Immer wieder wurde Boeing vorgeworfen, für eine höhere Rendite an Qualität und Sicherheit gespart zu haben. Der Anfang 2020 angetretene Boeing-Chef David Calhoun versuchte den Hersteller wieder auf Erfolgskurs zu bringen - ohne großes Glück. Wenige Wochen nach dem Beinahe-Unglück einer Alaska-Airlines-Maschine leitete das Unternehmen im März dann einen Chefwechsel ein. Calhoun gibt den Posten Ende des Jahres ab. Auch Verwaltungsratschef Larry Kellner und Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, gehen.

Ebenfalls im März: Boeing verliert wegen der harten Auflagen der Behörden nach dem Beinahe-Unglück eines Mittelstreckenjets Milliardensummen. Im ersten Quartal flössen voraussichtlich vier bis 4,5 Milliarden Dollar aus dem Konzern ab, sagte Boeing-Finanzchef Brian West. Seit Jahresanfang hat die Boeing-Aktie nahezu 30 Prozent an Wert verloren.

Mitte des Monats verlor eine Passagiermaschine von United Airlines im Flug eine Abdeckung an ihrem Rumpf. Der Schaden an der Boeing 737-800 sei erst am Boden festgestellt worden, nachdem das Flugzeug im Bundesstaat Oregon problemlos gelandet sei, teilte United mit.

Ex-Manager tot, technische Probleme, Ermittlungen der US-Justiz

Auch im März: In den USA wurde ein ehemaliger Boeing-Manager tot aufgefunden, der den Konzern immer wieder wegen angeblicher Sicherheitsprobleme öffentlich kritisiert hatte. Der 62-jährige John Barnett habe sich vor einem Hotel im Bundesstaat South Carolina vermutlich selbst getötet, teilte die Polizei in Charleston mit. Barnett hatte lange für Boeing als Qualitätsmanager gearbeitet, bevor er das Unternehmen 2017 verließ. Seitdem teilte er seine Sorgen über aus seiner Sicht mangelhafte Zustände in der Produktion der Boeing-Maschinen mit Journalisten.

Im selben Monat wurden bei einem Zwischenfall auf einem Flug auf der Strecke von Sydney/Australien und dem neuseeländischen Auckland mindestens 50 Menschen verletzt. Ein "technisches Problem" habe an Bord der Boeing 787-9 "Dreamliner" eine heftige Turbulenz ausgelöst, berichtete der Sender Radio New Zealand unter Berufung auf die chilenische Fluggesellschaft LATAM. Die Maschine habe aber am späten Nachmittag planmäßig in Auckland landen können.

Ebenfalls im März: Nach dem Beinahe-Unglück mit einer Boeing 737-8 Max Anfang Januar nahm auch das US-Justizministerium Ermittlungen auf. Die betroffene Fluggesellschaft Alaska Airlines teilte mit, sie kooperiere mit der Untersuchung und gehe nicht davon aus, dass sie im Visier der Ermittlungen stehe.

Verlorenes Rad, falsch gebohrte Löcher, mangelndes Qualitätsmanagement

Im selben Monat verlor eine Boeing 777 der Fluggesellschaft United Airlines beim Start in San Francisco ein Rad. Die Maschine mit rund 250 Menschen an Bord, die eigentlich nach Japan fliegen sollte, landete wenig später problemlos in Los Angeles. United betonte, dass Passagierflugzeuge darauf ausgelegt seien, mit fehlenden oder beschädigten Reifen zu landen. Eine Boeing 777 hat auf jeder Seite unter den Tragflächen jeweils sechs Räder.

Im März tauchen nach der Kritik von US-Unfallermittlern neue Fragen zum Qualitätsmanagement bei Boeing auf: Die Untersuchungsbehörde versuche seit Wochen vergeblich, Unterlagen zu den Arbeiten an dem Rumpfteil zu bekommen, das Anfang Januar bei einem Flug herausriss, sagte ihre Chefin Jennifer Homendy bei einer Anhörung. "Entweder es gibt sie, und wir haben sie nicht - oder sie existieren gar nicht", betonte sie. In beiden Fällen drängten sich Fragen auf. Von Boeing hieß es dazu, wenn die Arbeit "nicht dokumentiert worden wäre, gäbe es auch keine Unterlagen, die man teilen könnte".

Die US-Luftfahrtbehörde FAA prangerte im März nach einer Untersuchung Mängel bei der Qualitätssicherung von Boeing an. So gebe es unter Mitarbeitern Verwirrung über ihre Rolle im Sicherheitsmanagement, da Verfahren und Schulungen dafür komplex seien und sich ständig änderten, hieß es in einem Bericht. In Gesprächen sei angezweifelt worden, dass man für interne Meldungen über Qualitätsprobleme keine negativen Konsequenzen befürchten müsse. Die Kommission zeigte sich besorgt, dass dadurch Boeing-Beschäftigte entmutigt werden könnten, Probleme zu melden.

Im Februar ging Boeing einem neuen Problem bei Flugzeugen seines Typs 737 Max nach - allerdings muss nach aktueller Einschätzung des Konzerns nur an rund 50 bislang nicht ausgelieferten Maschinen nachgearbeitet werden. Ein Zulieferer habe Boeing darüber informiert, dass zwei Löcher im Rumpf einiger Flugzeuge möglicherweise nicht exakt gemäß den Anforderungen gebohrt worden seien, teilte der Flugzeugbauer mit. Der Chef der Passagierflugzeug-Sparte, Stan Deal, betonte dass das "potenzielle Problem" kein unmittelbares Problem für die Flugsicherheit darstelle und die 737-Flugzeuge weiter in Betrieb bleiben könnten. 

Verlorenes Rumpfteil, lose Teile

Bei Inspektionen von Flugzeugen des Typs Boeing 737 Max 9 fand die US-Fluggesellschaft United Airlines im Januar lose Schrauben am Rumpf-Bauteil, das während des Flugs einer Alaska-Airlines-Maschine herausgebrochen war. Eine United-Sprecherin machte keine Angaben dazu, bei wie vielen Flugzeugen das Problem festgestellt wurde. Die Airline habe insgesamt 79 Maschinen des Typs.

Bei einer so gut wie neuen Boeing 737 Max 9 der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines war am 5. Januar kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpf-Fragment herausgebrochen. Die mehr als 170 Menschen an Bord kamen weitgehend mit dem Schrecken davon. Allerdings waren die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf nur durch einen glücklichen Zufall leer geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe.

Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass an dem Rumpfteil vier Befestigungsbolzen fehlten. Inzwischen nimmt die US-Luftfahrtbehörde FAA die Produktion und Qualitätssicherung von Boeing und dessen Rumpfzulieferer Spirit Aerosystems unter die Lupe. Auch das US-Justizministerium ermittelt. Zudem darf Boeing die Produktion der 737-Max-Reihe vorerst nicht über die Zahl von 38 Maschinen pro Monat hochfahren.

Zwei tödliche Abstürze der 737 Max

In den Jahren 2018 und 2019 steckte Boeing bereits seit einigen Jahren in der schwersten Krise seiner Geschichte. Vor rund fünf Jahren stürzten zwei 737-Max-Maschinen innerhalb weniger Monate ab. Im Oktober 2018 verunglückte in Indonesien ein Mittelstreckenjet der Reihe und nur kurz darauf im März 2019 in Äthiopien eine Maschine des gleichen Typs. 346 Menschen kamen dabei ums Leben.

Nach den zwei tödlichen Abstürzen musste das Modell ab März 2019 mehr als 20 Monate am Boden bleiben. Erst nach technischen Verbesserungen wurde der Flieger nach und nach wieder zugelassen. Den Hersteller kostete das Desaster Milliarden.

Boeing im Fokus

Derzeit erregen selbst kleinere Vorfälle mit Boeing-Maschinen hohe Aufmerksamkeit. Experten weisen jedoch darauf hin, dass nicht immer die Flugzeughersteller dafür verantwortlich seien, sondern auch die Airlines. Daten des amerikanischen National Transportation Safety Boards und der Zeitung Seattle Times weisen zwar darauf hin, dass es seit 2020 in den USA bei Passagierflügen zu mehr Vorfällen mit Boeing-Maschinen als beim Konkurrenten Airbus gekommen sei.

Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass in den USA deutlich mehr Boeing- als Airbus-Maschinen fliegen. 2023 gab es danach 23 sicherheitsrelevante Vorfälle bei Boeing und elf bei Airbus.