Krieg in Nahost ++ Netanyahu droht neue Militärschläge an ++
Israels Premier Netanyahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den Angriffen auf Hanija und Schukr Ziel von Vergeltungen werden. Der UN-Sicherheitsrat will eine Dringlichkeitssitzung abhalten. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.
- Netanyahu droht neue Militärschläge an
- UN-Sicherheitsrat hält Dringlichkeitssitzung ab
- Hisbollah-Kreise melden Fund von Schukrs Leiche
- Israel fordert Hisbollah-Miliz zum Rückzug auf
- USA dementieren Beteiligung an Hanijas Tötung
- Irans Präsident droht mit Vergeltung
- Katar: Tötung von Hanija gefährliche Eskalation
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Al-Dschasira verurteilt tödlichen Angriff auf zwei Journalisten im Gazastreifen
Der katarische Sender Al-Dschasira hat die Tötung von zwei seiner Journalisten bei einem Israel zugeschriebenen Angriff im Gazastreifen verurteilt. Der jüngste Angriff auf Al-Dschasira-Journalisten sei "Teil einer systematischen Kampagne gegen die Journalisten des Senders und ihre Familien seit Oktober 2023", hieß es in einer Erklärung. Vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober hatte sich zuletzt der Streit zwischen der israelischen Regierung und dem Sender zugespitzt.
Nach Angaben des Senders wurden sein Korrespondent Ismail al-Ghul und dessen Kameramann Rami al-Rifi während ihrer Berichterstattung über das Flüchtlingslager al-Schati in der Stadt Gaza von israelischen Streitkräften angegriffen. Den Tod der beiden Reporter bezeichnete Al-Dschasira in einer Erklärung als "kaltblütige Ermordung". Der Sender kündigte rechtliche Schritte an.
USA raten Bürgern von Reisen in den Libanon ab
Angesichts der wachsenden Spannungen in Nahost raten die USA ihren Bürgern strikt von einer Reise in den Libanon ab. "Reisen Sie nicht in den Libanon, da die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel zunehmen", teilte die US-Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit. US-Bürger, die sich bereits im Südlibanon aufhielten, seien nachdrücklich zur Ausreise aufgefordert, hieß es weiter. Damit hob das US-Außenministerium seine Reisehinweise um eine Stufe an. Zuvor galt die Stufe drei, wonach US-Bürgern nahegelegt wurde, eine Reise in den Libanon zu überdenken.
UN-Sicherheitsrat hält Dringlichkeitssitzung zu Hanija-Tötung ab
Der UN-Sicherheitsrat hält eine Dringlichkeitssitzung zum tödlichen Luftangriff auf das ranghohe Hamas-Mitglied Ismail Hanija in Teheran ab. Das Treffen wurde angesetzt, nachdem der Iran das höchste UN-Gremium aufgefordert hatte, auf das einzugehen, was er als "israelische Aggression und Terroranschläge" bezeichnete. Israel hat sich bisher nicht zu dem Angriff auf Hanija bekannt.
Eskalation des Nahost-Konflikts nicht unvermeidlich
Das Weiße Haus hat erklärt, dass eine Eskalation des Konflikts in Nahost nach der Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanijeh nicht unvermeidlich sei. Die USA würden zudem weiter daran arbeiten, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas zu erreichen, sagt der Sprecher für nationale Sicherheit, John Kirby, beim täglichen Presse-Briefing. Es sei zu früh, um zu sagen, ob die jüngsten Ereignisse die Aussichten auf ein Waffenstillstandsabkommen beeinträchtigen würden, fügt er hinzu.
Er betonte gleichzeitig, die aktuellen Bedenken nicht einfach abtun zu wollen. Man beobachte die Situation in der Region "sehr, sehr genau".
UN-Generalsekretär: "gefährliche Eskalation" in Nahost
Nach den Israel zugeschriebenen Angriffen im Libanon und im Iran mit der Tötung eines ranghohen Hamas-Anführers sieht UN-Generalsekretär António Guterres die Region am Rande einer Katastrophe. Die jüngsten Vorfälle seien eine "gefährliche Eskalation" und untergrüben das Ziel der Beruhigung des Gaza-Krieges, ließ Guterres in New York mitteilen. "Der Generalsekretär fordert alle auf, im Interesse eines langfristigen Friedens und einer langfristigen Stabilität für alle energisch auf eine regionale Deeskalation hinzuarbeiten". Alle Aktionen, "die den gesamten Nahen Osten in den Abgrund treiben könnten", müssten vermieden werden.
Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Fuad Schukr
Nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die Hisbollah im Libanon den Tod ihres Militärkommandeurs Fuad Schukr bestätigt. Die proiranische Schiitenmiliz bezeichnete den israelischen Angriff auf Schukr als
"sündigen Angriff und schweres Verbrechen". Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah werde sich dazu bei der Beerdigung des Kommandeurs äußern, hieß es. Diese werde am Donnerstag stattfinden.
Bisher hatte sich die Hisbollah mit Reaktionen auf den Angriff vom Dienstagabend weitestgehend bedeckt gehalten. Das israelische Militär hatte zuvor erklärt, Schukr bei einem Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut "ausgeschaltet" zu haben. Ein Sprecher bestätigte den Tod am Dienstagabend.
Netanyahu droht neue Militärschläge an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Ismail Hanija und den Hisbollah-Kommandeur Muhsin Fuad Schukr Ziel von Vergeltungsmaßnahmen werden. Egal woher Angriffe kämen, dafür werde ein hoher Preis gezahlt werden, kündigt er in einer TV-Ansprache an. Israel sei auf alle Eventualitäten eingestellt. Er erklärte, den Stellvertretern des Iran seien vernichtende Schläge versetzt worden. Israel durchlebe herausfordernde Zeiten.
Hisbollah-Kreise melden Leichenfund
Aus Kreisen der Hisbollah heißt es, der Leichnam des durch Israel in Beirut getöteten Kommandeurs Fuad Schukr sei gefunden worden. Er sei unter den Trümmern des angegriffenen Gebäudes entdeckt worden, verlautete am Abend aus dem Umfeld der pro-iranischen Miliz. Die israelische Armee hatte am Dienstagabend mitgeteilt, den ranghöchsten Hisbollah-Militärkommandeur getötet zu haben.
Zahl der Todesopfer im Libanon gestiegen
Die Zahl der Toten durch einen israelischen Luftangriff auf einen Vorort von Beirut ist nach libanesischen Angaben auf fünf gestiegen. Zwei Kinder und drei Frauen seien bei dem Angriff in Haret Hreik ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Mittwoch mit. Zuvor war von vier Toten die Rede gewesen.
Das israelische Militär meldete, der Angriff habe Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukur gegolten, der für einen Raketenangriff auf die von Israel kontrollierten Golanhöhen am Samstag verantwortlich gewesen sei, bei dem zwölf Minderjährige ums Leben kamen. Schukur wurde nach israelischen Angaben getötet. Die Hisbollah bestätigte, dass sich der Kommandeur in dem von Israel ins Visier genommenen Gebäude aufgehalten habe. Doch suchten Helfer in den Trümmern noch immer nach dessen Leiche. Der Angriff auf ein Ziel nahe der libanesischen Hauptstadt schürt Sorgen, dass sich die aktuellen Gefechte im libanesisch-israelischen Grenzgebiet zu einem umfassenden Krieg auswachsen könnten.
Bella Hadid gesteht Wissenslücke vor Werbevertrag
Das US-Model Bella Hadid bereut nach eigener Aussage ihre Teilnahme an einer Kampagne des Sportartikelherstellers Adidas zur Erinnerung an die Olympischen Spiele in München 1972. Sie habe zuvor keine Kenntnisse von dem Attentat palästinensischer Terroristen gegen die israelische Mannschaft gehabt, erklärte sie in einer Story auf ihrem Instagram-Profil. "Wäre ich darüber umfassend aufgeklärt worden, hätte ich niemals mitgemacht."
Adidas hatte mit der Kampagne eine Neuauflage des Sneaker-Modells "SL 72", das ursprünglich für die Olympischen Spiele in München 1972 entwickelt worden war, bewerben wollen. Die Wahl von Hadid als Markenträgerin hatte Kritik insbesondere von jüdischen Organisationen nach sich gezogen. Dem palästinensischstämmigen Model wurden zuletzt mehrfach israelfeindliche Äußerungen vorgeworfen. Bei den Olympischen Sommerspielen in München waren damals elf israelische Sportler von palästinensischen Terroristen zunächst als Geiseln genommen und später ermordet worden. "Mein Team hätte das wissen müssen, Adidas hätte das wissen müssen, und ich hätte nachforschen müssen, damit ich selbst Bescheid gewusst, verstanden und mich hätte äußern können", schrieb Hadid. Ferner betonte sie, das palästinensische Volk dürfe nicht mit Terroristen gleichgesetzt werden. Sie werde weiter für die Palästinenser und eine Welt ohne Antisemitismus einstehen.
Israel fordert Hisbollah-Miliz zum Rückzug auf
Der israelische Außenminister Israel Katz hat bekräftigt, ein großer regionaler Krieg könne nur durch die sofortige Umsetzung einer UN-Resolution verhindert werden, die den Rückzug der libanesischen Hisbollah-Miliz aus dem Grenzgebiet vorsieht.
In einem Brief an Dutzende Amtskollegen in aller Welt schrieb Katz, mit der Tötung des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr habe Israel "eine klare Botschaft geschickt: Wir werden mit großer Macht gegen jeden vorgehen, der uns Schaden zufügt".
Der Minister forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, Israels Forderung nach einem Rückzug der Hisbollah in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses zu unterstützen. Dieser liegt rund 30 Kilometer von der Grenze zwischen Israel und dem Libanon entfernt. "Zehntausende von israelischen Einwohnern, die gezwungen waren, ihre Wohnorte im Norden Israels zu verlassen, müssen sicher heimkehren", schrieb Katz weiter.
Israels Regierung will sich nicht zu Hanijas Tod äußern
Die israelische Regierung will sich nicht zum Tod des Hamas-Anführers Ismail Hanija äußern. "Wir kommentieren diesen speziellen Vorfall nicht", sagt Sprecher David Mencer. Israel fühle sich den Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen verpflichtet. Es wolle eine Vereinbarung zur Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
EU überweist Palästinenserbehörde Gelder - mit Auflagen
Die EU hat 150 Millionen Euro Nothilfe für die finanziell schwer angeschlagene Palästinenserbehörde im Westjordanland ausgezahlt. Von dem Betrag sind 58 Millionen Euro Zuschüsse, um Gehälter und Pensionen der Beamten zu zahlen und in Not geratene Familien zu unterstützen, wie die EU-Kommission mitteilte. Die Europäische Investitionsbank stellt über eine Kreditlinie zudem 92 Millionen Euro für die palästinensische Währungsbehörde bereit.
Die Finanzhilfen waren bereits Mitte des Monats grundsätzlich angekündigt worden und sind der erste Teil eines Nothilfepakets im Umfang von 400 Millionen Euro. Es soll vor allem Finanzierungslücken schließen. Weitere Auszahlungen sollen in Abhängigkeit von der Erfüllung von Reformauflagen im August und September erfolgen.
Drei Tage Staatstrauer im Iran
Nach dem gewaltsamen Tod von Hamas-Führer Ismail Hanija ist im Iran eine dreitägige Staatstrauer angeordnet worden. Für Donnerstag sei zudem ein Trauermarsch in der Hauptstadt Teheran geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Irna. Wo Hanija beigesetzt werden soll, war zunächst unklar.
Männer aus dem Universitätsrat der Universität Teheran bei einem Trauermarsch für den getöteten Hamas-Anführer Hanija.
Blinken: USA nicht in Tötung Hanijas involviert
Die USA hatten laut Außenminister Antony Blinken im Vorfeld "keine Kenntnis" der Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija und seien "nicht in die Tötung "involviert" gewesen. Dies sagte Blinken laut einer von seinen Mitarbeitern geteilten Abschrift eines Interviews mit dem Sender News Asia in Singapur. Bei einer Veranstaltung in Singapur bekräftigte Blinken, eine Waffenruhe im Gazastreifen sei nun "zwingend erforderlich".
Bundesregierung warnt vor "Irrweg"
Die Bundesregierung hat nach dem gewaltsamen Tod von Hamas-Führer Ismail Hanija vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten gewarnt. "Wir rufen alle Akteure zu maximaler Zurückhaltung auf. Die Logik gegenseitiger Vergeltungsschläge ist ein Irrweg", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes vor Journalisten in Berlin. Er rief dazu auf, einen kühlen Kopf zu bewahren und alles für eine Deeskalation zu tun. "Auch die Chance auf ein Geiselabkommen und einen Waffenstillstand in Gaza darf jetzt nicht verspielt werden."
Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner sagte, die Bundesregierung unternehme mit ihren Partnern alles und nutze alle diplomatischen Kanäle, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Die gesamte Region befinde sich "in einer äußerst gefährlichen Lage". Bundesaußenministerin Annalena Baerbock stehe in engstem Kontakt mit den EU-Partnern und Vertretern der Region des Nahen Ostens, fügte der Außenamtssprecher hinzu.
Gallant: Israel ist auf alle Szenarien vorbereitet
Israel strebt nach den Worten von Verteidigungsminister Joaw Gallant keine Eskalation des Krieges an. Es sei aber auf alle Szenarien vorbereitet. Seine Äußerungen fielen bei einem Besuch einer Raketenabwehreinheit und wurden von israelischen Medien verbreitet sowie von seinem Sprecher bestätigt.
Den Berichten zufolge bezog sich Gallant speziell auf den Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz. Am Dienstagabend hatte Israel nach eigenen Angaben den ranghöchsten Hisbollah-Kommandeur in Beirut getötet.
Er soll Israel zufolge für einen Raketenangriff am Wochenende verantwortlich gewesen sein, bei dem in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen zwölf fußballspielende Kinder und Jugendliche getötet wurden.
1.800 Deutsche auf Libanon-Liste des Auswärtigen Amtes
Auf der Krisenvorsorgeliste für den Libanon stehen mittlerweile 1.800 Deutsche. Das sagte ein Sprecher des Bundesaußenministeriums. Zuletzt seien es nur 1.300 Personen gewesen. Nun sei der Ernst der Lage offenbar erkannt. Die Personengruppe werde noch im Libanon vermutet. Die Bundesregierung hat Deutsche zur Ausreise aufgefordert.
Krisenstab der Bundesregierung tagt zu Nahost
Der Krisenstab der Bundesregierung tagt zur Stunde zur Lage im Nahen Osten. Das sagt ein Sprecher des Bundesaußenministeriums in Berlin. Die Sitzung werde dieses Mal vermutlich etwas länger gehen.
Hanijas Leichnam soll nach Doha überführt werden
Für den in Teheran getöteten Hamas-Anführer Ismail Hanija soll am Donnerstag eine Trauerfeier in der iranischen Hauptstadt stattfinden. Anschließend soll der Leichnam zum Begräbnis in Katars Hauptstadt Doha überführt werden, wie die radikal-islamische Palästinenser-Organisation mitteilt.
Hanija war das Gesicht der internationalen Diplomatie der Hamas und lebte in Katar. Er hatte in Teheran an der Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen.
Iran setzt laut Vizepräsident nicht auf Eskalation
Der Iran hat seinem Ersten Vizepräsidenten Mohammed Resa Aref zufolge nicht die Absicht, den Konflikt im Nahen Osten zu eskalieren. Aref äußert sich so laut staatlichen Medien in einer Stellungnahme nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija in Teheran.
Hamas spricht von "Kampf in neuer Dimension"
Nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija droht der militärische Teil der radikal-islamistischen Palästinenserorganisation mit einer massiven Eskalation. Die Tötung Hanijas in der iranischen Hauptstadt Teheran werde "den Kampf in neue Dimension führen" und große Auswirkungen haben, teilte die Hamas-Miliz mit.
Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels
Chamenei droht Israel mit "harter Bestrafung"
Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat eine Vergeltung für den Tod des politischen Anführers der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Teheran angekündigt. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wurde Chamenei auf seiner Website zitiert. "Es wird eine harte Bestrafung geben."
Libanon rechnet mit Hisbollah-Vergeltung
Die libanesische Regierung rechnet mit einer Vergeltungsreaktion der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz wegen des israelischen Angriffs auf ihren ranghöchsten Militärkommandeur.
Man habe die Sorge, dass die Lage nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut eskalieren könnte, sagt Informationsminister Ziad Makary nach einer Kabinettssitzung. Die Regierung werde diplomatische Anstrengungen unternehmen, um die Spannungen zu entschärfen.
Abbas und PLO verurteilen Ermordung von Hamas-Führer
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat die Ermordung des Hamasführers Ismail Haniyeh als feige Tat und gefährliche Entwicklung bezeichnet. Er rief das palästinensische Volk am Mittwoch zu Einheit und Standhaftigkeit angesichts der israelischen Besatzung auf, wie die palästinensische Nachrichtenagentur "Wafa" berichtete.
"Wir verurteilen die Ermordung des Leiters des Politbüros, des nationalen Führers Ismail Haniyeh, aufs Schärfste", erklärte auch der Generalsekretär des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein al-Scheich, im Kurznachrichtendienst X. Der "feige Akt" der Ermordung zwinge die palästinensischen Fraktionen, Einheit zu erreichen.
Irans Präsident droht mit Vergeltung
Nach der Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanijeh in Teheran droht der iranische Präsident Massud Peseschkian mit Vergeltung. Der Iran werde dafür sorgen, dass "die terroristischen Besatzer ihre feige Tat" bereuten, teilt Peseschkian laut staatlichen Medien mit. Israel wird im Iran auch als Besatzer palästinensischen Gebiets bezeichnet. Der Iran werde seine territoriale Integrität, Würde, Ehre und Stolz verteidigen, fügt Peseschkian in seiner Erklärung hinzu, die von iranischen Medien verbreitet wurde. Näher äußerte er sich zunächst nicht dazu.
UN: Folter und Misshandlung Gefangener aus Gaza in Israel
Mindestens 10.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen werden nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros "unter erbärmlichen Zuständen" in israelischem Gewahrsam festgehalten. Es gebe Berichte über Misshandlungen und Folter, teilte das Büro in Genf mit. Mindestens 53 Menschen seien in israelischem Gewahrsam ums Leben gekommen.
Demnach sind Hunde auf die Gefangenen losgelassen worden, andere hätten Waterboarding erlebt. Das ist eine Foltermethode, die Ertrinken simuliert. Beides wären eklatante Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk. Die Menschen seien meist gefesselt und mit verbundenen Augen nach Israel gebracht worden. Betroffen seien vor allem Männer und Teenager, aber auch Frauen.
Die Gefangenen würden ohne Anklage und ohne Kontakt zu Anwälten festgehalten. Menschen hätten berichtet, sie seien in käfigähnlichen Verschlägen festgehalten worden, lange Zeit nackt gewesen und hätten Windeln tragen müssen. Ihnen sei Wasser und Nahrung vorenthalten worden und sie seien am Schlafen gehindert worden. Einige hätten von Elektroschocks und Verbrennungen mit Zigaretten und sexualisierter Gewalt berichtet.
Bislang gibt es noch keine Stellungnahme Israels zu dem Bericht. Auch jene Menschen, die die Hamas im Oktober aus Israel als Geiseln verschleppte, hätten von Misshandlungen berichtet, so das Büro.
Katar: Tötung von Hamas-Anführer Hanija gefährliche Eskalation
Katar hat die Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija scharf verurteilt. Dies sei eine gefährliche Eskalation, teilt Katars Außenministerium mit. Katar versucht seit Monaten gemeinsam mit Ägypten eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas sowie eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen zu vermitteln.
Iranische Staatsmedien: Hanija von "Geschoss aus der Luft" getötet
Iranische Staatsmedien haben Einzelheiten zum Tod des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanija veröffentlich. Hanija sei am Mittwoch gegen 2 Uhr in der Nacht getötet worden, hieß es in den Berichten. Hanija habe sich in einer Residenz für Kriegsveteranen im Norden der iranischen Hauptstadt Teheran aufgehalten. Seine Wohnung sei von einem Geschoss aus der Luft getroffen worden, berichtete das Nachrichtenportal Nournews. Weitere Untersuchungen liefen, etwa um zu klären von wo aus das Geschoss abgefeuert worden sei. Hanija hatte in Teheran an der Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen.
Israelische Minister äußern sich zu Hanija-Tod
Zwei der rechtsnationalen israelische Minister haben mit Genugtuung auf die Nachricht vom Tod des Hamas-Führers Ismail Hanija reagiert. "Hanijas Tod macht die Welt ein bisschen besser" schrieb Amichai Elijahu, Minister für das Kulturerbe, auf der Plattform X. Diasporaminister Amichai Chikli postete ein Bild Hanijas bei einer Versammlung, auf der der "Tod Israels" gefordert gefordert worden war. "Sei vorsichtig, was du dir wünschst", schrieb er als Kommentar. Offizielle Stellungnahmen der israelischen Regierung oder des Militärs auf die Tötung Hanijas bei einem Angriff auf sein Anwesen in Teheran gab es zunächst nicht. Die Hamas hat Israel für den Anschlag verantwortlich gemacht.
Hisbollah: Suche nach Leiche von Kommandeur dauert an
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sucht nach eigenen Angaben noch immer nach dem Leichnam eines ranghohen Kommandeurs. Das israelische Militär hatte mitgeteilt, Fuad Schukr sei bei einem Angriff in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet worden. Er sei für den Tod von zwölf Minderjährigen auf den israelisch besetzten Golanhöhen verantwortlich. In ihrer ersten Stellungnahme nach dem Angriff ließ die Hisbollah die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran unerwähnt.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Palästinenser-Gruppen rufen zu Generalstreik und Konfrontationen auf
Ein Bündnis der verschiedenen politischen Gruppen im Westjordanland rief als Reaktion auf den Tod Hanijas zu einem Generalstreik auf. Außerdem solle an Kontrollpunkten die Konfrontation mit israelischen Soldaten gesucht werden, hieß es. Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein Al-Scheik, schrieb auf der Plattform X, seine Organisation verurteile "den Mord an dem nationalen Führer" Hanija. Er sprach von der Notwendigkeit der Einigung der verschiedenen palästinensischen Gruppen und Fraktionen.
Iranischer Außenamtssprecher: Hanija-Tod stärkt unsere Bindung mit Palästina
Der Tod von Hamas-Anführer Ismail Hanija stärkt dem iranischen Außenministerium zufolge "tiefe und unzerbrechliche Bindung zwischen Teheran, Palästina und dem Widerstand". "Sein Blut werde niemals vergeblich vergossen sein", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani staatlichen iranischen Medien zufolge über Hanija und sprach von Märtyrertum.
Russland verurteilt Hanija-Tötung - Türkei kritisiert Netanyahu-Regierung
Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow nennt die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija einen "absolut inakzeptablen politischen Mord", meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ria. Der Vorfall werde zu einer weiteren "Eskalation der Spannungen führen".
Auch das türkische Außenministerium verurteilte die Tötung als Ermordung. Das Attentat ziele darauf ab, den Gaza-Krieg auszuweiten. In einer Stellungnahme griff das Außenministerium Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu direkt an: "Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Regierung von Netanyahu nicht die Absicht hat, Frieden zu schaffen."
US-Verteidigungsminister: Würden Israel bei Angriff verteidigen
Die USA würden nach den Worten von Verteidigungsminister Lloyd Austin ihren Verbündeten Israel im Falle eines Angriffs verteidigen. Mit Blick auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sagt Austin bei einem Besuch auf den Philippinen, er halte einen größeren Krieg in der Region nicht für unvermeidlich.
Palästinenser-Präsident Abbas verurteilt Tötung von Hanija
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, verurteilt die Tötung des Hamas-Auslandschef Ismail Hanija. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Er verurteilte die Tötung Hanijas "aufs Schärfste" und bezeichnete sie als "schwere Eskalation". Das palästinensische Volk müsse weiter "entschlossen gegen die israelische Besatzung auftreten".
Abbas ist der Vorsitzende der Fatah, die die palästinensischen Gebiete im Westjordanland kontrolliert. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass sich die seit Jahren konkurrierenden Organisationen Fatah und Hamas versöhnt hätten.
Ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Musa Abu Marsuk, nannte den Vorfall eine "Ermordung", die eine "feige Tat" sei und "nicht unbeantwortet bleiben" werde. Die Hamas und die iranischen Revolutionsgarden hatten zuvor jeweils mitgeteilt, dass Hanija in Teheran getötet worden sei.
Iranische Revolutionsgarden: Hamas-Anführer getötet
Auch die iranischen Revolutionsgarden melden, dass der Anführer der Hamas, Ismail Hanija, in Teheran getötet worden ist. Die Residenz von Hanija in Teheran sei angegriffen worden, hieß es auf der Webseite der Revolutionsgarden, Sepah News. Dabei seien Hanija und einer seiner Leibwächter getötet worden.
Auch das iranische Staatsfernsehen meldet die Tötung von Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran.
Hamas: Politischer Führer Hanija in Teheran getötet
Der Hamas-Führer Ismail Hanija ist in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Das teilte die militante Palästinensergruppe mit. Die Todesumstände und weitere Details sind bislang nicht bekannt.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Harris spricht Israel Recht auf Selbstverteidigung zu
Nach dem israelischen Angriff auf einen Hisbollah-Kommandeur in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, Israel ein Recht auf Selbstverteidigung zugesprochen. Israel habe "das Recht, sich gegen eine terroristische Organisation zu verteidigen, und genau das ist die Hisbollah", sagte Harris bei einem Wahlkampfauftritt.
"Dennoch müssen wir weiterhin an einer diplomatischen Lösung arbeiten, um diese Angriffe zu beenden, und wir werden diese Arbeit fortsetzen", betonte Harris.
Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen
Die Ansteckungsgefahr mit Hepatitis in Gaza wächst nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks. Nach dem Abzug israelischer Truppen aus Chan Yunis wurden dort laut Hamas 42 Tote geborgen. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.